Königskrone und Dornenkrone

Bibeltexte:
Matthäus 27, 29
..
.und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Knie vor ihm und verspotteten ihn und sprachen:
Gegrüßet seist du, der Juden König!und spien ihn an
und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt

Offenbarung 14, 14
Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer,
der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt
und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

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Vor einiger Zeit bekam ich eine kleine Zeichnung zu sehen, eine Königskrone und eine Dornenkrone. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Zwei Kronen und doch so unterschiedliche Gebilde! Die eine hat unser Herr in seiner Leidenszeit getragen und die andere trägt er noch. Ich habe nun anhand der Bibel einmal nachgespürt, was diese beiden Kronen bedeuten und uns zu sagen haben. Deshalb heute eine Predigt mit der Überschrift:

Königskrone und Dornenkrone

Die Bibel lehrt uns, dass es in dieser Welt, ja im ganzen Universum um den Kampf zweier Mächte geht: Satan kämpft gegen Gott. Und auch wir sind in diesen Kampf einbezogen, sagt doch Gottes Wort im Brief des Apostels Paulus an die Epheser:

Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. (Epheserbrief, Kapitel 6, Vers 12)

Wenn man das so liest, kann einem bange werden. Regiert uns denn 'der Fürst dieser Welt', wie Gottes Widersacher an anderer Stelle genannt wird? Nein! Wenn auch Gottes Feind noch Macht hat, so ist sie doch ganz bewußt begrenzt. Eine gewisse Macht hat er hier auf Erden, so dass er selbst von der Bibel als Herr dieser Welt bezeichnet wird. Aber unser Gott, so sagt es uns die Bibel, ist König über alles! König im Himmel, König in ganzen Universum und König dieser unserer Erde! Und das kann ihm niemand streitig machen. Im 2. Buch Mose, Kapitel 15 Vers 18 lesen wir:

Der Herr wird König sein immer und ewig!

Und damit ist gemeint, dass er für immer über alle anderen Mächte steht und regiert, mögen sie sich Fürsten und Gewaltige, Herren oder Götter nennen, unser Gott ist es, der allein König ist und dem die wahre Königskrone gebührt und der sie auch trägt und sich damit ausweist als König aller Könige.

Psalm 95, Vers 3: Denn der Herr ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.

Und dass das nicht nur ein Titel ist, den gläubige Menschen Gott zugelegt haben, bezeugt Jesus selbst. Als er sich vor Pilatus verantworten muss, fragt ihn dieser:

So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König!
(Johannes 18, 37)

Ja, die Machtverhältnisse sind klar: Gott ist unumschränkter Herrscher im Himmel wie auf Erden! Da kommt aber die Frage auf, wie ist es dann möglich, dass Satan auf Erden doch noch Macht hat? Der Teufel hat keine originäre Macht mehr, Macht aus sich selbst. Sondern seine Macht beschränkt sich darauf, was Gott ihm noch an Macht im Einzelfall zugesteht. Wie bei Hiob, oder wo Menschen gegen Gottes Gebote verstoßen und damit dem Teufel ein Einfallstor geben. Denn, so sagt die Bibel: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht und damit des Teufels Knecht. Wer wirklich Jesus als seinen Herrn, als den König seines Lebens anerkennt, braucht den Bösen nicht zu fürchten, solange er in Gottes Geboten lebt. Das ist beruhigend zu wissen

Aber um ein rechtes Verständnis zu bekommen für das Königtum unseres Gottes, müssen wir zunächst noch etwas über Gott, dem König aller Könige sagen. Der Begriff 'König' sagt zunächst nur etwas über den Herrschaftsanspruch und die Herrschaftsgewalt eines Regierenden aus, nichts aber über dessen Charakter und Wesen und darüber, wie er regiert. Und wenn wir auf die weltlichen Könige schauen, besonders auch auf die Könige Israels, von deren Leben und Wirken ja die Bibel ausführlich berichtet, dann sehen wir, wie unterschiedlich sie regiert haben zum Wohle oder Wehe des Volkes. Da ist uns der König David bekannt, der in Liebe zu Gott und seinem Volk und zu dessen Wohl regiert hat und es sicherte vor den Feinden. Auch der König Salomon regierte sein Volk mit Weisheit uns Stärke und sicherte ihm langen Frieden im Lande. Und von manchen anderen wird uns ähnliches berichtet.

Aber viele Könige haben das Volk in Unglück und Elend gebracht. Wie furchtbar sind z.B. die Taten, die der König Ahab und seine Gemahlin Isebel begangen haben. So schrecklich, dass Gott auch über sie ein furchtbares Ende beschließen musste. Um eines Weinberges willen, den der König für sich besitzen wollte, töten sie den unschuldigen Weingärtner. Und solche Könige finden wir nicht nur zahlreich in der Geschichte Israels, sondern in der Weltgeschichte überhaupt, auch, wenn sie sich statt der Bezeichnung König andere Titel zulegen.

Darum ist es wichtig zu erfahren: wie ist unser König und Gott?

Darüber können uns einige Bibelstellen Auskunft geben:

Der Herr ist König; der hilft uns! (Jesaja 33, 22)
Der Herr ist König; des freue sich das Erdreich! (Psalm 97,1 )
Im Reiche dieses Königs hat man das Recht lieb (Psalm 99,4)

Gott, der König aller Könige, ist ein guter König, ein gnädiger Herr, ein gerechter Herrscher. Das Volk Israel hat das reichlich erfahren und lobt seinen König und Gott:

Jauchzet vor dem Herrn, dem König, (Psalm 98,6)
Ehre und Preis dem König des Himmels, (Daniel 4,34)
Lobsinget Gott, lobsinget unserem König, (Psalm 47, 7)

Und viele andere Stellen ließen sich noch anführen, wo von Lob und Preis Gottes, der ein König ist, geredet wird. Für uns ist wichtig festzustellen, dass unser Gott, der König aller Könige, ein guter König ist, ein König, der in Liebe sein Volk regiert und alles daransetzt, damit es glücklich sein kann. So erkennt der Psalmist richtig, dass Gott das Universum und uns, die Menschen, aus Liebe geschaffen hat und bewundernd führt er aus:

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan. (Psalm8, 7)

Wenn man das liest, wird man sich vielleicht fragen, wovon redet der Psalmist da, das ist doch nicht unsere Situation: der Mensch, wenig niedriger als Gott? Nun, er redet hier von dem Urzustand, von der Schöpfung Gottes, wo das alles stimmte und der Mensch im Paradies in inniger, stetiger Gemeinschaft mit Gott, ohne Mangel, ohne Schmerzen, ohne Krankheiten und Probleme lebte. Ja, und dann kam der Tag, wo das alles zerstört wurde, der Tag des Sündenfalls. Der Sündenfall war nicht nur ein Verstoß gegen ein Gebot Gottes, sondern Revolution gegen Gott. Hier wurde Gottes Herrschaft, sein Königtum, grundsätzlich infrage gestellt. Bildlich gesprochen wurde hier zum zweiten Male der Versuch unternommen, Gott die Königskrone vom Haupte zu stoßen, so wie es Luzifer, der Satan wurde, in seiner himmlischen Revolution schon vor Zeiten versucht hatte.

Gott musste hier mit aller Konsequenz und Strenge einschreiten um zu verhindern, dass seine Schöpfung nicht unter den Bann und die Herrschaft des Bösen kam. Deshalb mussten die Menschen das Paradies verlassen. Aber Gott hat sie nicht für allezeit verworfen, sondern er hatte schon von Anbeginn eine Rettung beschlossen und einen Retter erwählt: Jesus! Das bedeutete für Gott und speziell für Jesus eine große Tragik.

Christus... welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, nahm er es nicht als einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, wurde gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden. Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. (Philipper 2, 5 - 8)

Was heißt das? Es heißt doch nichts anderes, um in unseren Bild zu bleiben, dass der König der Könige, gekrönt mit der Krone der Macht und der Ehre, freiwillig, um unsretwillen, seine Königskrone ablegte. Aus dem König wurde ein Knecht! Und das mit allen schrecklichen Folgen. Er musste seine himmlische Heimat, die Gemeinschaft mit Vater und Heiligem Geist verlassen und ein Erdendasein führen. In Märchen und Legenden lesen wir oft, dass ein König sich in gewöhnliche Gewänder kleidete, um sich unter das Volk zu mischen und ihre wirkliche Meinung zu erfahren. Aber sie kehrten bald wieder in ihren Palast und in ihr königliches Leben zurück. Nicht so bei Jesus. Er durchlebte und durchlitt als Mensch sein Erdenleben mit allen Tiefen und bis zum bitteren Ende am Kreuz. Warum war das alles notwendig. Warum, so hatten wir gefragt, hat der Teufel noch soviel Macht auf Erden.

Nicht weil er von sich aus so mächtig ist, sondern weil er in uns Menschen immer wieder die Möglichkeit findet, uns zu verführen, dass wir uns gegen Gott stellen und die Sünde tun. Diesen Versuchungen konnten Menschen, die sich schuldhaft von Gott entfernt hatten, nicht mehr aus eigener Kraft widerstehen. Darum musste Jesus kommen, um dies grundsätzlich zu ändern. Aber wir Menschen nahmen diesen Retter nicht mit Freude und Dankbarkeit auf, sondern dem, der eigentlich König, das heißt, Herrscher über diese Erde und uns Menschen ist, wird Aufnahme und Anerkennung verweigert. Jesus selbst drückt das so aus:

Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. 
(Johannes 5, 43))

Welch eine Demütigung für den König aller Könige! Warum tat Gott, warum tat Jesus das? Schon im alten Testament wird uns beschrieben, wie Gott mit uns umgehen möchte, wenn es ihm nur möglich wäre. Lesen wir es noch einmal:

mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn - den Menschen - gekrönt. (Psalm 8, 6)
...der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit ! (Psalm 103, 4)

Er möchte uns, seine Geschöpfe, die nach seinem, des Königs Bilde geschaffen wurden und durch die Sünde so erbärmlich tief fielen, wieder zu Königskindern machen. Aber königliche Menschen können nur die sein, die eine königliche Abstammung haben, einen königlichen Charakter, eine königliche Gesinnung, wie er selbst, der König und Gott der Liebe. Aber das alles hatten wir verloren durch unsere Sündenschuld. Nun ist es ein ehernes Gesetz in jedem Rechtsstaat - und Gottes Reich ist ein Rechtsstaat - dass ein Vergehen gegen die Gesetze bestraft werden muss, schon zur Aufrechterhaltung der Ordnung und der Autorität. Hier gab es für Gott aber ein großes Problem. Auf Revolution gegen Gott steht die Todesstrafe. Weil alle Menschen gegen Gott gesündigt haben, sind auch alle dem Tode verfallen.

Das heißt, Gott hätte schon Adam und Eva in den Tod geben müssen. Damit wäre aber auch die Menschheit ausgerottet gewesen, das heißt die Menschen, die Gott trotz allem liebte, die er nach seinem Bilde geschaffen hatte. Das brachte er in seiner Liebe nicht über sein mitleidiges Herz. Deshalb entschloss sich Gott zu einem anderen Weg. Er bewahrte die Menschheit vor der Vernichtung, aber sie verlor ihren königlichen Stand. Statt einer königlichen Veranlagung ist sie nun mit dem Hang und der Neigung zur Sünde behaftet, wodurch wir alle zu Sündern und Todeswürdigen wurden.
Nur einer, der mehr wert war als alle sündigen Menschen aller Zeiten, konnte für die Sünden stellvertretend büßen. Dieser eine war allein und konnte nur sein: Jesus, der Sohn Gottes, der selbst König und Herr ist. Und so entäußerte sich Jesus nicht nur seiner Gottheit und kam in diese Welt, er legte nicht nur seine Königskrone ab, sondern ließ sich statt der Königskrone die Dornenkrone aufs Haupt drücken, wie es im Markus Evangelium 15. 16+17, beschrieben wird:

...und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Knie vor ihm und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßet seist du, der Juden König!und spien ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt

Dornen sind ein Gewächs, das durch den Fluch Gottes wegen der Sünde in die Welt kam:

Verflucht sei der Acker um deinetwillen! ...Dornen und Disteln soll er dir tragen! 
(1.Mose 3, 17 + 18)

So drückt die Dornenkrone auf dem Haupte Jesu deutlich den Fluch Gottes über ihn aus um unserer Sünde willen:

Denn er - Gott - hat den, - Jesus - der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht! (2. Korinther 5, 2)

Welche körperlichen Qualen hat ihm allein die Krönung mit der Dornenkrone bereitet. Aber wie viel mehr muss ihn das geschmerzt haben, dass wir Menschen, die ihn als König ehren sollten, nun den mit Dornen Gekrönten verhöhnen:

Die Kriegsknechte... schlugen ihm das Haupt mit einem Rohr und spieen ihn an! (Markus 15. 19)

Die Kriegsknechte stehen nur stellvertretend für unzählige Menschen, die bis auf den heutigen Tag Jesus die Anerkennung und Ehre verweigern und ihn in vielfacher Weise verhöhnen. Und so hängt am Kreuz die Rechtfertigung für unsere Schuld. Und dennoch ist es auch der König der Könige, der dort für uns stirbt und, wie der Hebräerbrief das sagt, alle Sünde ein für allemal getilgt hat. Und niemand konnte verhindern, dass trotz allem Frevel an dem Kreuz geschrieben steht: "Jesus, der Juden König!" Mit der Dornenkrone, der Krone der Demütigung und Verachtung gekrönt, und dennoch ein König, nicht nur der Juden, sondern der Welten König.

Und so gehören die beiden Kronen untrennbar zusammen: Die Königskrone für den Sieger von Golgatha, die Macht und Ehre Jesu symbolisiert, und die Dornenkrone, die an Jesu und Gottes Liebe und Demut erinnert. Welch mächtiger König Jesus ist, sagt u.a. die Offenbarung

Und ich sah... eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, ...der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt. (Offenbarung 14, 14)

und an anderer Stelle, wird vom 'Wort Gottes', welches Jesus ist, gesagt:

...auf seinem Haupte sind viele Kronen. (Offenbarung 19, 12)

Die vielen Kronen symbolisieren hier noch einmal: Jesus, der König aller Könige, der Herr aller Herren, der Sieger über alles, über Hölle, Tod und Teufel. Dass er wirklich Herr über alle Mächte ist, das hat er am Ostermorgen durch seine Auferstehung bewiesen. Weil er bereit war die Dornenkrone zu tragen, hat Gott ihn gekrönt, wie kein Herrscher sonst gekrönt ist! Und jetzt, durch ihn, durch Jesus, kann Gott der Vater auch das wieder wahr machen, was ihm von Anbeginn er Schöpfung ein Herzensanliegen war: uns, seine Geschöpfe, wieder zu Gotteskindern zu machen, zu Königskindern, die Anrecht haben zu leben und zu regieren in dem göttlichen Königreich. So wird es in dem Buch der Offenbarung beschrieben im 1. Kapitel ab Vers 5:

...Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge und Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Dem, der uns liebt und erlöst hat von unseren Sünden mit seinem Blut und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott, seinem Vater.
Und das ist nicht nur theoretisch oder symbolisch so, sondern es heißt wörtlich:
...und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit
und sogar die Welt zu richten sind die Heiligen berufen.
Wisset ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? (1.Korinther 6,3)

Hier taucht dann die Frage auf, sind wir dessen alles wert? Nein, möchten wir sagen, niemals! Aber ja, sagt Gott. Allerdings nicht um unserer Werke willen, sondern durch Jesus! Wenn er bis zur letzten Konsequenz, bis zum Tode sich mit uns identifizierte und für uns eintrat, dann sind wir durch ihn viel wert, wirkliche Kinder Gottes, tatsächlich Königskinder. Aber wir müssen uns ganz klar darüber sein, dass das alles wirklich nur durch Jesus zu erlangen ist.

Das heißt, das alles trifft nicht automatisch alle Menschen, sondern das kann man nur dann in Anspruch nehmen, wenn man Jesus in seinem persönlichen Leben wirklich Herr und König sein läßt. Das setzt voraus, dass man zunächst einsieht, dass wir in Sünden geboren sind und in Sünden leben und von daher keine Gemeinschaft mit Gott haben können. Deshalb müssen wir unsere Sünden zu Jesus an das Kreuz bringen. Dort werden sie vergeben und getilgt.

Und dann passiert etwas Unbegreifliches aber unwahrscheinlich Wichtiges: der, der Buße getan hat, wird durch den Geist Gottes wiedergeboren zu einem neuen Leben.

Ein Leben, dass von nun an unter der Herrschaft Jesu, aber auch unter seinem Schutz und unter seiner Leitung steht. Die Wiedergeburt macht uns wieder zu Gottes Kindern, zu Kindern des Königs, wir sind wieder königlicher Abstammung. Petrus bezeugt uns das. Er schreibt im 1. Petrusbrief Kapitel 2, Vers 9:

Ihr seid das königliche Priestertum!

Dadurch ist nun der König zugleich auch unser Vater, Jesus unser Freund und Bruder. Und damit gelten nicht nur die Verheißungen Gottes für uns die wir von seinem Königtum ableiten können, sondern auch alle, die uns vom Vater und über Jesus, unseren Heiland gegeben werden.

Wie dürfen zu diesem Gott Abba, lieber Vater sagen!

Und als solche neuen Menschen erfahren wir dann die ganze Auswirkung der Tat Jesu. Denn jetzt kann Gott wieder alles das an uns wahr machen, was wir durch den Sündenfall verloren hatten. Jesus hat am Kreuz von Golgatha nicht nur unsere Sünden gesühnt, sondern durch seine Auferstehung auch die Macht des Todes und des Satans gebrochen. Wir sind aus der Macht der Finsternis in das Reich des Lichtes versetzt. Der Teufel hat seine Macht über uns verloren. Jetzt kann Gott uns segnen mit allen guten Gaben, die er zu vergeben hat. Das Wichtigste: Die Gabe des Heiligen Geistes, der in uns wohnen, uns erfüllen soll und uns Tröster, Hilfe und Beistand ist. Er hilft uns hineinzuwachsen in die Charaktereigenschaften Jesu, die uns beschrieben werden im Galaterbrief, 5, 22:

Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

Und er will uns die Gaben des Geistes, die Charismen Gottes, zuteilen zum besseren Bau der Gemeinde. Und jetzt wird es wieder wahr, was zuvor schon gesagt wurde: er krönt uns mit Gnade und Barmherzigkeit, mit Ehre und Schmuck, wie es in den Psalmen heißt. Ja, Paulus spricht davon, dass ihm die Krone der Gerechtigkeit gegeben worden ist, Petrus schreibt, dass die, die in der Gemeinde treu gedient haben, die unverwelkliche Krone der Ehren empfangen werden und Jakobus schreibt, dass die, die sich bewährt haben und die Gott lieben, die Krone des Lebens empfangen werden.

Abschließend aber müssen wir noch etwas Wichtiges erwähnen. Das alles, was wir bisher beschrieben haben, müssen wir im Glauben annehmen. Glauben ohne zu schauen, obwohl wir Gottes Güte und Treue oft genug erfahren haben. Aber Gott hat sich vorbehalten, die königliche Macht, die absolute Herrschaftsgewalt Jesu einmal allen Menschen sichtbar zu machen, ob sie glauben oder nicht. So sagt Paulus im Philipperbrief Kapitel 2 ab Vers 8:

Er - Jesus - erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Noch näher erklärt Paulus das im 1. Thessalonicherbrief. Er schreibt, dass Jesus wiederkommen wird als der königliche Herr, in den Wolken des Himmels und er alle die, die im Glauben an ihn gelebt haben und gestorben sind, und alle, die dann noch leben, heimholen wird in den Himmel, zu sich und seinem und unserem Vater. Dann werden wir ihn erleben in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit, werden ihn, den König des Himmels, gekrönt mit vielen Kronen, sehen und mit ihm in Ewigkeit leben. Welch wunderbare Verheißung! Und diese herrliche Gemeinschaft mit Gott wird nicht mehr gestört werden. Denn danach kommt auch die Zeit, wo Jesus endgültig den Kampf mit Satan beendet.
Wir hatten schon festgestellt, dass Satans Macht hier und heute begrenzt ist, denn der Sieg über ihn wurde schon am Kreuz von Golgatha errungen. Aber bis dahin konnte er, wie die Partisanen in einem besiegten Land, noch sein Unwesen in dieser Welt treiben. Dann aber wird seine Macht endgültig gebrochen. Die Bibel schreibt dazu in der Offenbarung 20,10:

Und der Teufel der sie - die Menschen - verführte, wurde geworfen in den feurigen Pfuhl von Feuer und Schwefel... und wird gequält werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Für alle aber, die ihm, dem König der Könige, vertraut haben, bricht die Zeit an, von der es in der Offenbarung heißt:

Halleluja, denn der Herr unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen! Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen und seine Braut hat sich bereitet. (Offenbarung 19, 6 + 7)

Darum dürfen wir uns schon hier und jetzt freuen in dem Herrn, trotz mancher Trübsal, denn unser Leben hier ist nichts anderes als eine Vorbereitungszeit auf diese Ereignisse. Ich hoffe, dass wir alle im Glauben bleiben und dann gemeinsam einmal das alles erleben und uns in der Ewigkeit, bei Jesus, dem vielfach gekrönten König, unserem Herrn und Heiland, wiedersehen. 

Amen!

 Predigt von Robert Nowak,   www.nowakpredigtbuch.de

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