Jesus spricht, ich bin:

Der Weg, die Wahrheit und das Leben

Eine Predigt nach dem Johannes Evangelium, Kapitel 14, Vers 6

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
______________________________________________________________________________

Wir wollen heute ein besonderes Wort der Bibel betrachten. Ein besonderes Wort ist es aus zwei Gründen: Erstens, weil es Jesus selbst sagt und zum Zweiten, weil es ein 'Ich-bin-Wort' Jesu ist:
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben !

Solche Worte sind für uns besonders wertvoll. Warum? Wenn wir einen Menschen kennen lernen wollen, werden wir vielleicht Erkundigungen über ihn einholen von Personen, die ihn besser kennen als wir. Wir werden auf verschiedene Weise versuchen zu erfahren, wer er ist. Aber alles das zeigt uns nicht das wirkliche Bild seiner Persönlichkeit. Das Wertvollste und Aufschlussreichste ist, wenn er uns selbst sagt, für was er sich hält, was er will und meint, wer er ist, kurz, wenn er sagt: 'Ich bin...' Jesus hat sich in dieser Weise des öfteren seinen Jüngern und damit auch uns, offenbart. Heute wollen wir diese drei 'Ich-bin-Worte' Jesu betrachten, die uns im Johannes Evangelium, Kapitel 14, Vers 6 überliefert sind. Beginnen wir mit der ersten Aussage:

Ich bin der Weg!
Hierzu ist eine Vorbemerkung notwendig, die im Grunde genommen für alle 'Ich-bin-Worte' Jesu gilt, für dieses aber besonders. Ich will das an dem ersten Begriff: 'Weg' deutlich machen.
Dem Geschlechtswort, dem Artikel vor dem Hauptwort 'Weg', in unserem Falle dem Wörtchen 'der', kommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Im Normalfall kann man es ohne grammatikalischen Schaden weglassen und zum Beispiel sagen: Ich bin Weg, Wahrheit und Leben. Oder man kann statt des bestimmten Artikels den unbestimmten einsetzen: Ich bin ein Weg. Und das bedeutet dann: ein Weg unter vielen. In unserem Fall aber müssen wir den kleinen Worten vor den Begriffen eine besondere Betonung und Bedeutung geben indem wir lesen und betonen: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!
Dadurch bekommen diese Aussagen die Bedeutung von: Ich bin der einzige Weg, die ganze Wahrheit und das wirkliche Leben. Dass das dem Sinn der Bibel entspricht, macht uns die zweite Satzhälfte deutlich:

niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Was bedeutet das in Bezug auf unsere erste Aussage: Ich bin der Weg! Nun, Wege, Straßen sind dazu da, dass man, ohne große Hindernisse überwinden zu müssen, von einer Stelle zur anderen kommt, dass man eine bestimmte Stadt, einen Ort erreicht, dass man zu seinem Ziel kommt. Im Normalfall wird man eine Straßenkarte zur Hand nehmen und sehen, auf welchen Weg man am schnellsten und am besten sein Ziel erreicht. Denn, so sagt das Sprichwort nicht ganz zu Unrecht: Viele Wege führen nach Rom!

Die meisten Menschen meinen, dass es in der Religion, also bei der Suche nach dem Weg zu Gott, genauso ist. Der bekannte deutsche Dichter Gotthold Ephraim Lessing hat das in seiner Ringparabel in dem Bühnenstück 'Nathan der Weise' literarisch gestaltet dargestellt. Er sagt, dass Christentum, Judentum und der Islam nur verschiedene Wege zu dem einen Gott seien. Dem setzt die Bibel ein klares 'Nein' entgegen. Ich bin der Weg, der einzige Weg, der zu Gott führt, sagt Jesus. Alle anderen Wege sind Irrwege, die nicht zu dem ersehnten Ziel führen. Man hat der Bibel und uns Christen, die wir diesen Ausschließlichkeitsanspruch vertreten, immer wieder vorgeworfen, dass das Überheblichkeit, Arroganz und Lieblosigkeit gegenüber den anderen Religionen bedeute.

Wir wollen aber bedenken, dass diese Aussage keine Interpretation irgendeines Bibelwortes, sondern die klare Aussage Jesus über sich selbst ist! Deshalb ist es weder Überheblichkeit noch Arroganz oder Lieblosigkeit, sondern die Wahrheit! Es ist nun einmal eine Tatsache, dass es nicht immer mehrere Wege zu einem Ziel gibt. Bei einem Computer z.B. brauche ich nur einen einzigen Buchstaben beim Programmieren anders einzugeben und nichts tut sich! Bei wissenschaftlichen Experimenten ist es ebenso. Im übrigen, wenn es, wie es die drei genannten großen Weltreligionen voraussetzen, nur einen Gott gibt, warum sollte er dann mehrere Wege zu sich aufzeigen? Das wäre eine Methode, die alles nur verwirren und erschweren würde, wie wir es jetzt ja in der Praxis sehen und erleben.

So gilt für uns klar und ohne Einschränkung: Jesus allein ist der Weg zum Vatergott. Natürlich berechtigt uns das keineswegs, andere Religionen zu verachten oder gar zu bekämpfen. Wir haben die andere Erkenntnis achtungsvoll zu respektieren und können uns an dem Eifer ihrer Anhänger oft ein Beispiel nehmen. Aber wir haben genauso die unbedingte Verpflichtung, auf den einzigen Weg , auf Jesus, hinzuweisen. Wir sind verpflichtet, in angemessener Weise den richtigen Weg zu zeigen, damit Menschen nicht in die Irre und verloren gehen, sondern zum Ziel, zu Gott und damit zum ewigen Leben kommen.

Das bezieht sich für uns nicht nur, und nicht einmal vorrangig, auf die uns bekannten Weltreligionen, sondern auch auf die vielen Menschen in unserer Umgebung, wo jeder glaubt, nach seiner Fasson selig werden zu können. Das bezieht sich auch auf Menschen, für die Jesus nicht der Weg, die Wahrheit und das Leben, sondern ein guter Mensch und damit nur Vorbild ist, und besonders auf die, die nie die Wahrheit gehört haben. In der ehemaligen UdSSR war es vielerorts verboten, die Bibel zu lesen, Gottesdienste zu halten und von Jesus zu sagen. Deshalb sind wir so froh, dass die Evangelisation in Russland vorangetrieben wird. Aber auch wir alle haben es unseren Nachbarn, Arbeitskollegen und Verwandten und Bekannten zu sagen, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist!

Das ist nicht überheblich. Es ist im Gegenteil lieblos und arrogant, einen Menschen ohne Warnung in die Irre gehen zu lassen, wobei dies auf den Glauben bezogen bedeutet: ewiges Verlorensein. Deshalb die Verpflichtung für jeden Christen zu verkünden: Jesus, der einzige Weg zu Gott! Wir sollten auch noch aufzeigen, warum das so ist, und wo der Unterschied zu den anderen Auffassungen liegt. Alle anderen Lehren von Gott sind bestenfalls Wegweiser, die in eine bestimmte Richtung zeigen, wo man aber an der nächsten Kreuzung schon nicht mehr weiß, wo es lang geht. Sie können das Ziel bestenfalls benennen, aber nicht dahin führen. Jesus ist aber nicht nur der Wegweiser zu Gott, sondern er ist der Weg selber. Er zeigt nicht nur auf das Ziel, sondern ist das Ziel. Denn er sagt in unserem Text weiter:

Ich bin im Vater und der Vater ist in mir,
und: wer mich sieht, der sieht den Vater. (Johannes 14, 9 + 11)

Und das bedeutet natürlich dann auch: wer zu mir kommt, der ist beim Vater! Das heißt für den, der an Jesus glaubt, hört alles Suchen auf, und damit endet alle Lebensunruhe, hier ist endlich Frieden, weil alle Lebensfragen, die so bedrängen und bedrücken können: woher komme ich, warum lebe ich, wohin gehe ich? beantwortet sind. Wer in Jesus ist, weiß: Ich komme vom Vater-Gott, ich lebe für Jesus und für sein Reich und gehe wieder zum Vater. Nun könnten Kritiker sagen: Was beweist denn, dass gerade Jesus der alleinige Retter ist? Es sind drei wichtige Dinge:

1. Seine Wundertaten
weisen ihn als den von Gott gesandten Gottessohn aus. Er sagt:

Glaubt mir, dass ich im Vater und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubt mir doch um meiner Werke willen. (Johannes 14, 11)

Tatsächlich wird uns von keinem Religionsstifter solch eine deutliche Legitimation aufgezeigt, denn Wunderberichte finden wir nur in der Bibel und dort äußerst zahlreich von Jesus, viele Krankenheilungen, Naturwunder und sogar Totenauferweckungen. Selbst seine Zeitgenossen erkennen, dass er eine besondere Vollmacht hat. Nikodemus, der Gelehrte, sagt:

Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. (Johannes 3)

2. Jesus zeigt klar und deutlich, warum Errettung notwendig und wie sie zu erlangen ist..

Die Sünde, die alle Menschen begangen haben, trennt von Gott und vergossenes Blut versöhnt mit Gott. Und das hat er nicht nur als Botschaft uns hinterlassen, sondern am Kreuz für uns gewirkt: Versöhnung mit Gott durch sein Blut! So wurde er nicht nur Botschafter Gottes, sondern als Gottessohn zugleich unser Erlöser. Er hat die Sünde, das große Hindernis auf dem Weg zu Gott, hinweggeräumt. Auch das finden wir in keiner anderen Religion, dass Gott selbst die Rettung ermöglicht.

3. Jesus starb nicht nur, sondern wurde vom Tode auferweckt,

und fuhr als lebendiger Heiland in den Himmel, zu seinem Vater auf. Damit hat er als einziger die Garantie gegeben, dass er Herr ist über Leben und Tod und nicht nur sich, sondern auch uns aus dem Tode erretten kann und wird. Niemand anderes garantiert uns das, nicht mit Worten und schon gar nicht durch eine glaubhafte Tat. Es bleibt dabei, wie Jesus es sagt:

Ich bin der Weg,... niemand kommt zum Vater denn durch mich!

Wenden wir uns nun der zweiten Aussage zu, Jesus sagt:

Ich bin die Wahrheit.
Hier stehen wir zunächst vor einer Schwierigkeit. Was ein Weg ist, machte zu erklären keine Schwierigkeit. Aber was ist Wahrheit? Es ist keine dingliche Sache sondern ein abstrakter Begriff und daher viel schwerer zu erklären. Schaut man in ein gängiges Lexikon, findet man das Wort gar nicht. In speziellen, z.B. philosophischen Wörterbüchern, findet man oft Erklärungen, bei denen man hinterher weniger weiß als vorher. Schließlich habe ich aber doch eine Definition (Erklärung) gefunden, die mir richtig und brauchbar erscheint. Sie lautet:

Wahrheit nennt man die unbedingte Übereinstimmung eines Inhalts oder eines Geschehens mit der Wirklichkeit.

Anders ausgedrückt: Das, was jemand berichtet, stimmt mit dem überein, was wirklich geschehen ist. Ich denke, dass das grundsätzlich eine gute Erklärung ist, wenngleich durch sie eine neue Schwierigkeit auftaucht, nämlich die Frage: was ist Wirklichkeit? Sehr oft hört man die Erklärung, Wirklichkeit ist das, was ich sehe, höre, anfassen kann, was experimentell beweisbar ist. Da ist sicher auch etwas Wahres dran, nur kommen wir dabei sehr schnell an Grenzen. Ist das, was wir sehen, hören usw. die einzige Wirklichkeit, die wirkliche Wirklichkeit? Wir wissen heute gerade durch die Wissenschaft, dass wir immer nur unsere Wirklichkeit erfahren können. Eine Biene z.B. sieht die gleiche Umgebung ganz anders als wir, weil ihr Auge anders gebaut ist. Ist nun unser oder ihr Bild die Wirklichkeit? Andererseits gibt es Dinge, die wir erst durch die Erfindung komplizierter Geräte wahrnehmen bzw. nachweisen konnten, wie z.B. Röntgenstrahlen oder Töne, die für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar sind.

Bevor sie nachgewiesen wurden, waren sie nicht in unserer Wirklichkeit. Und dennoch existierten sie! Daraus folgt aber, dass es durchaus Dinge geben kann, die zur Wirklichkeit dieser Welt gehören und die wir doch nicht kennen und über die wir deshalb auch keine wahren Aussagen machen können. Das müssen heute auch die gescheitesten Leute zugeben und erklären, dass alle unsere Wahrheit immer nur vorläufige Wahrheit ist, ja was heute wahr und richtig ist, kann morgen schon als falsch und unwahr erkannt werden. Ein Beispiel aus vielen Begebenheiten. Als man das scheinbar kleinste Teilchen der Bausubstanz dieser Welt entdeckte, gab man ihm den Namen 'Atom', ein griechisches Wort, das nichts anderes heißt als: 'unteilbar'. Nun wissen inzwischen alle, dass ein Atom durchaus teilbar, spaltbar, wie man sagt, ist und dass uns die Atomspaltung u.a. die Atombombe 'beschert' hat. Erscheinungen, die früher für vollkommen unmöglich gehalten wurden, müssen heute als neue Wirklichkeiten akzeptiert werden. Warum beschäftigen wir uns so lange mit diesem Begriff?

Es ist noch nicht lange her, wo behauptet wurde, dass es nur eine Wirklichkeit, nur unsere Dimension und damit nur diese Wahrheit gebe, eben die, die wir hier sehen und erfahren können. Auch die sogenannten modernen Theologen haben das immer wieder behauptet. Was bedeutet das aber in der Glaubenspraxis? Die Bibel sagt:

Gott wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann. (1.Tim.6,16)

Das heißt, in einer uns nicht zugänglichen und nicht erfahrbaren Wirklichkeit und Dimension. Wenn es aber keine andere Wirklichkeit gäbe, dann gibt es auch keinen Gott. Im Grunde genommen laufen alle diese Argumentationen auf eine Gottesleugnung hinaus. Dabei ist diese Ansicht inzwischen auch wissenschaftlich vollkommen überholt. Albert Einstein, der große Wissenschaftler, hat zuerst von einer neuen Raum - Zeit - Dimension gesprochen. Heute lehrt die Wissenschaft, dass es nicht nur unsere bisher bekannten drei Dimensionen gibt, sondern sie geht heute von vielen, noch nicht mit Zahlen benennbaren Dimensionen, also Wirklichkeiten, aus. Wie viel mehr dürfen wir glauben, es als Tatsache erachten, dass Gott in einer eigenen, uns nicht zugänglichen Dimension lebt und wirkt und dass nur von dort die endgültige Wahrheit kommen kann.

So ist es verständlich, dass Menschen, wenn es um die Wahrheit geht, fragen: Was ist Wahrheit? Das ist eine sehr berühmte Frage. In der Bibel begegnet sie uns schon. Als Jesus vor Pilatus sich rechtfertigen muss, sagt der Herr, dass er gekommen sei, für die Wahrheit zu zeugen. Darauf antwortet Pilatus skeptisch-zweifelnd fragend: Was ist Wahrheit? Und meint damit genau das, was auch heute viele Menschen beschäftigt: wir wissen nicht, was Wahrheit ist. Und das bedeutet dann, wir wissen nicht, was Sinn und Zweck des Universums, dieser Erde und erst recht nicht dieses Lebens ist.
Wenn wir aber akzeptieren, dass Jesus die Wahrheit ist, ändert sich alles grundlegend. Hier hilft uns die Erklärung, was 'wahr' vom deutschen Wortsinn her bedeutet. Es heißt: wer wahrhaftig ist, ist vertrauenswürdig, er ist zuverlässig, bei ihm stimmen Aussage und Tat überein, er hält, was er verspricht.

Dabei war Pilatus nie mehr so dicht an der Wahrheit wie in dem Augenblick, als er seine skeptische Frage stellte. Denn die Bibel lehrt, Jesus sagt es : Ich, Jesus, bin die Wahrheit. Wahrheit ist also kein abstrakter philosophischer Begriff, sondern eine Person: Jesus! Und hier helfen uns auch unsere allgemeinen Definitionen zu begreifen, was gemeint ist. Jesus sagt damit, ich bin der absolut Vertrauenswürdige, der Zuverlässige in göttlicher Person. Bei mir stimmen die Inhalte meiner Worte und das, was ich tue, mit der einzig wahren Wirklichkeit, mit Gottes Wirklichkeit, überein. Was ich verspreche, halte ich. Darum kann die Bibel sagen:

Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. (Psalm 33, 4)

Was Jesus uns lehrt und verspricht in Bezug auf Sünde und Erlösung, in Bezug auf Tod und Leben, in Bezug auf dieses und das ewige Leben, das sind keine vorläufigen Wahrheiten, keine ungewissen Wirklichkeiten sondern es ist eben die Wahrheit, die einzige, wirkliche Wahrheit. Das bedeutet aber auch, dass er die Wahrheit über unser Leben aufdeckt. Sie heißt: sie sind alle Sünder und haben keinen Ruhm vor Gott! Das ist ein hartes Urteil, stimmt aber mit Gottes Wirklichkeit vollkommen überein. Aber die Wahrheit ist auch, dass Jesus uns Ruhm bei Gott erworben hat, indem er uns durch seinen Tod mit Gott versöhnte.

Natürlich können Skeptiker sagen, das kann jeder behaupten. Gibt es dafür Beweise, dass Jesus über mehr an Wahrheit verfügt als alle anderen. Hat er bewiesen, dass seine Worte und sein Handeln mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Hat er halten können, was er versprach, hat er sich darin als wahrhaftig erwiesen. Wir könnten hier eine lange Beweiskette anführen. Lasst uns aber nur das Wichtigste und Schwerste, das zu erfüllen war, erwähnen, das alle Skeptiker überzeugen müsste, wenn sie ehrlich fragend sind.

Jesus hat klar und eindeutig frühzeitig erklärt, dass er sterben werde um unserer Sünden willen. Auf Gottes Ratschluss hin, aber durch Menschenhand. Und ebenso klar und unmissverständlich hat er erklärt, dass er auferstehen werde, und das unter präziser Zeitangabe: am dritten Tage! Und dass er dann nicht mehr den Tod schmecken, sondern dass er auffahren werde zu seinem Vater, unserem Gott, um uns dort Wohnungen zu bereiten. Und diese wahrlich scheinbar unmöglichen Voraussagen sind buchstabengetreu eingetroffen: Er starb, auferstand und fuhr zum Himmel auf. Wenn das aber wahr und geschehen ist, dann entspricht es auch der Wahrheit, dass er uns Wohnungen im Himmel bereitet, dass er uns erlöst hat, dass wir eine Heimat bei Gott haben! Halleluja!

Wir haben gesehen, Jesus ist die Wahrheit, weil er sich als wahrhaftig, als vertrauenswürdig erwiesen hat. Darum ist Glaube an ihn kein Risiko, sondern Sicherheit. Denn wir glauben dem Wahrhaftigen, der aufgrund seiner Gottessohnschaft alle Geheimnisse Gottes ebenso kennt, wie die der Welt und des Universums und keinen Zufälligkeiten oder Ungewissheiten ausgesetzt ist. Ihm sei die Ehre!

Wenden wir uns noch der dritten Aussage zu. Jesus sagt:

Ich bin das Leben!
Hatten wir schon bei der vorherigen Aussage Schwierigkeiten zu erklären, was sie bedeutet, stehen wir hier vor einem noch viel größeren Problem. So groß es ist, so einfach ist es gesagt: Niemand weiß, was Leben ist. Eigentlich mussten wir alle wissen, was Leben ist, denn wir leben ja. Aber es ist ähnlich wie mit der Zeit. Ein weiser Mann hat dazu einmal gesagt: wenn mich niemand fragt, bin ich sicher, dass ich es weiß, wenn ich gefragt werde, weiß ich es nicht. Die Definitionen, die angeboten werden, sind doch alle recht eigenartig in ihren Aussagen.

Da heißt es z.B.: Leben ist eine von der unbelebten Natur grundsätzlich verschiedene Naturerscheinung. Das klingt doch recht simpel. Es bedeutet doch nichts anderes als die Tatsache, die uns ohnehin bekannt ist, dass z. B. ein Stein anders ist als ein Tier eine Pflanze oder eben der Mensch. Eine andere Erklärung sagt:

Leben ist die Daseinsweise der Organismen, der Pflanzen, Tiere und Menschen.

Womit genau genommen nur gesagt wird, Leben ist das, was die Lebewesen haben. Das hätten wir auch ohne Erklärung gewusst. Eine letzte, von vielen Wissenschaftlern vertretene lautet:

Leben ist ein rein chemischer Ablauf. Dazu ist wohl kein Kommentar nötig!

Halten wir uns gleich an die biblische Aussage. Jesus sagt: Ich bin das Leben! Gott ist das Leben! Die wahre Definition von Leben lautet:

Leben ist die Existenzweise Gottes!

Gott hat nicht nur Leben, sondern er ist das originäre Leben, den niemand ins Leben gerufen hat, sondern der Leben ist und allem was lebt, Leben gegeben hat. Das heißt, dass alles Leben auf Gott hinweist, ja das alles Leben ein 'Stück von Gott' ist. So hat Gott ja auch ganz konkret etwas von sich gegeben, damit höheres Leben außer ihm möglich wurde. Die Bibel sagt, dass Gott dem Menschen seinem Odem einhauchte. Wir tragen also durch unser Leben etwas Göttliches in uns.

Wenn das so ist, wird verständlich, dass es nicht nur für unser natürliches, leibliches Leben gilt: kein Leben außer Gott, sondern auch, ja noch vielmehr für unser inneres, geistiges Leben: kein wirkliches Leben ohne Gott! Menschen, die ohne Gott leben, kommen früher oder später zu der Erkenntnis, ohne Gott ist kein wirkliches Leben möglich. Es bleibt unerfüllt, unbefriedigt, sinnlos. Leider begreifen viele das erst auf dem Sterbebett. Gerade die großen Denker unserer Zeit bestätigen das ungewollt. Albert Camus, der bekannte französische Philosoph sagt: Gott gibt es nicht, die Welt ist absurd, widersinnig. Sein Ausweg aus dieser Sinnlosigkeit: Suizid, Selbstmord! Damit hat er ungewollt unsere Ansicht bestätigt: ein Leben ohne Gott ist sinnlos und unerträglich. Ist es nicht erschütternd, dass ein so hochintelligenter Mensch uns für das Leben keinen anderen Rat geben kann?

Ein anderer Philosoph, Satre, sagt: Es gibt keinen Gott, keine Wahrheit, keine Werte. Der Mensch ist dazu verdammt, selbständig und allein zu sein, keiner kümmert sich um ihn, darum ist jeder gegen jeden.

Das heißt, ohne Gott ist ein friedliches Miteinander der Menschen nicht möglich, ohne Gott gibt es eine Katastrophe, muss alles in Hoffnungslosigkeit enden. Auch hier zeigt das Leben, dass es stimmt: ohne Gott sind Hass, Krieg, Mord, Unfriede im kleinen wie im großen an der Tagesordnung. Die Medien führen uns das täglich vor Augen. Positiv ausgedrückt aber heißt das, mit Gott ist das alles anders: Mit ihm wird das Leben erst lebenswert. Es wird sinnvoll, voll lebendiger Hoffnung, der Mensch ist nicht allein, er hat einen Vater, einen Herrn, ja in Jesus einen guten Hirten, der allezeit für ihn da ist, und sogar einen Freund , Bruder und Heiland!

Und Jesus ermöglicht uns durch den Geist Gottes, dass wir wahre Gemeinschaft miteinander haben und in Liebe miteinander umgehen können. Dazu hat er seine Gemeinde gegründet, in ihr ist der Ort, wo sich das bewahrheiten muss. Hier leben Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen und oft auch kulturellen Situationen nicht immer ohne Schwierigkeiten zusammen, aber dennoch, Jesu Gemeinde besteht seit fast 2000 Jahren und die Pforten der Hölle, wie die Bibel sagt, haben sie nicht überwunden und werden sie nicht überwinden. Weil ER, Jesus, das Leben, der Herr ist. Welch eine hohe Verpflichtung erwächst daraus für jedes einzelne Gemeindeglied und damit für dich und mich!

Wenn Jesus nun sagt: Ich bin das Leben, dann heißt das, dass nur durch ihn das alles zu haben ist. Denn wirkliches Leben ist nur in Ihm! Das hat er bewiesen durch seine Auferstehung. Hier siegte das Leben, das Leben, dass auch durch den Tod nicht zu töten war und ist! Ein Leben, das sich hingab um uns ein Leben in Frieden und Freude zu ermöglichen. Denn unser Gott  ist nicht der Gott, wie viele meinen, der von uns Menschen immer nur fordert und der unser Leben beschwert, sondern er ist der, der es erst zu wirklichem Leben macht. Darum kommen wir immer wieder zu dem Schluss: Verkündigung, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, ist für alle Christen die unerlässlich Lebensaufgabe damit Gottes Anliegen erfüllt wird. Denn die Bibel sagt:

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1. Timotheus 2, 4)

Und wir wissen jetzt, dass zur 'Erkenntnis der Wahrheit kommen' kein vorrangig intellektueller Vorgang ist, sondern einfach heißt: zu Jesus kommen, ihn annehmen, sein Sühneopfer für sich persönlich in Anspruch nehmen. Auch manch andere Bibelstelle wird uns nun klarer. Wenn es heißt:

Der Geist Gottes wird euch in alle Wahrheit leiten, (Johannes 16, 13)

bedeutet das nichts anderes als: er wird uns zu Jesus führen, uns sein Wesen und seine Liebe erschließen. Und wenn Jesus sagt:

Ich bin gekommen, dass sie - meine Nachfolger - Leben und volle Genüge haben sollen, (Johannes 10, 10)

dann wissen wir, dass Er allein, der das Leben ist, uns ein Leben bereitet, von dem man am Ende seiner Tage sagen kann: es hat sich gelohnt, es war wirklich ein lebenswertes Leben, ein Leben, dass ich nur finden konnte, weil ich durch Ihn, Jesus Christus, der die Wahrheit ist, den wahren und einzigen Weg zu Gott, dem Vater, gefunden habe. Natürlich wissen wir alle, dass das nicht bedeutet, dass wir nie in Schwierigkeiten kommen, keine Sorgen und Nöte hätten oder keine Krankheiten kennen würden. Das alles ist auch unsere Erfahrung. Aber es gibt zahllose Zeugnisse darüber, dass Menschen auch in Leid und Behinderungen im Glauben an Jesus, dennoch Freude und Erfüllung in ihrem Leben gefunden haben. Denn ein Leben wird nicht erst lebenswert wenn es freudig und sorglos ist, sondern es ist an sich wertvoll, weil alles Leben aus Gott ist. Diese Tatsache allein genügt, dass es kein 'unwertes Leben' geben kann, wie es gewissenlose Diktatoren immer wieder behauptet und praktiziert haben. Und Jesus sagt auch:

Ich lebe und ihr sollt auch leben. (Johannes 14, 9)

Damit meint er nicht nur unser Leben hier auf dieser Erde, von dem wir gerade gesprochen haben. Sondern er will sagen: So wie ich lebe, obwohl ich gestorben, dann aber von meinem Vater auferweckt worden bin, so werdet auch ihr, obwohl ihr sterben werdet, auferweckt werden und leben durch den allmächtigen Gott. Und damit beginnt erst das eigentliche göttliche Leben. Ein Leben in der Gemeinschaft mit Vater, Sohn und Heiligem Geist. Ein Leben, wo es heißt: Gott wird bei uns wohnen, und es wird kein Schmerz, kein Leid, kein Geschrei, keine Behinderung, kein Mangel mehr sein. Dafür aber ein Leben in der Ewigkeit, in Frieden und vollkommener Freude! Ich hoffe, dass es für uns nach diesen Ausführungen noch klarer und deutlicher geworden ist zu sagen und zu bekennen: Ja, Jesus ist wirklich der Weg, die Wahrheit und das Leben

Amen!

Predigt von Robert Nowak,  www.nowakpredigtbuch.de

Startseite