Gott ist die Liebe

 Bibeltexte: 
Johannes Evangelium, Kapitel 3,Vers 16:

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab,
auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.
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1. Johannesbrief Kapitel 4, Vers 16:

Gott ist Liebe
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Der Mensch, wir Menschen, sind von Natur aus kritisch. Und ich nehme an, dass wir alle da keine Ausnahmen sind. Wir be-urteilen nicht nur gern und schnell, sondern ver-urteilen auch ebenso.
Wir kennen das alle aus der Politik, der Arbeit aber auch aus dem familiären Bereich und nicht selten auch aus dem Raum der Gemeinde, wie viel kritisiert wird. Manchmal ist das sicher auch angebracht, wenn wir - wie es heute oft genannt wird - Dinge 'hinterfragen'. Aber das sollte immer mit dem nötigen Respekt gegenüber den Personen geschehen, mit denen wir zu tun haben. Das trifft besonders auf Gott zu, er wird am meisten kritisiert. Fast jeder Mensch glaubt, sich das gegenüber dem Schöpfer aller Dinge erlauben zu können.

Die Bibel sagt,: GOTT IST LIEBE !

Und hier setzt die vielfältige Kritik mancher Menschen ein. Wir kennen alle diese Aussprüche: " Wenn Gott ein Gott der Liebe ist, dann hätte er... " "Ja, dann hätte er meiner Meinung nach nicht zulassen dürfen, dass..." " Dann hätte er eingreifen müssen als..."

Und dann zählen sie alle Dinge auf, die Gott ihrer Meinung nach hätte tun müssen, die er aber nicht getan hat. Nun ist es nicht nur einfach und billig, jemanden nach dem zu beurteilen, ja zu verurteilen - denn kritisieren ist nur ein anderes Wort für verurteilen - was er nicht getan hat, aber unserer Meinung nach hätte tun sollen, sondern es ist auch ungerecht. Eine Person, also auch Gott, muss man gerechterweise nach dem beurteilen, was sie getan hat. Sonst schneidet selbst der beste Mensch schlecht bei einer Beurteilung ab. Um das ganz klar zu machen, ein Beispiel:

Wir könnten der "Mutter Teresa" kritisch vorhalten, dass sie sich nie um die Belange des Sports gekümmert hat. Damit hätten wir sogar recht. Aber gerecht wäre das nicht. Wenn wir sie aber nach ihren Taten beurteilen, ihrem selbstlosen Lebenseinsatz für die Armen in Indien, dann sehen wir die hervorragende Frau vor uns.

Wollen wir deshalb heute einmal Gott wirklich Gerechtigkeit widerfahren lassen und ihn nach dem beurteilen, was er getan hat und dann urteilen , ob er wirklich ein Gott der Liebe ist! Dabei wollen wir uns bewußt machen, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass der Gott der Bibel ausdrücklich ein Gott der Liebe genannt wird.
Der Mensch hat viele Weltanschauungen und Religionen erdacht, aber niemand ist auf die Idee gekommen, Gott als personifizierte Liebe darzustellen. Die Götter anderer Religionen werden zwar zum Teil als barmherzig beschrieben, aber einen Gott der vollkommenen Liebe, der die Menschen letztlich mehr liebt als sich selbst, findet man nicht. 'Selig', errettet, wird man dort durch die Gesetzeserfüllung, nicht durch die Gnade eines liebenden Gottes. Erlösung heißt in allen anderen Religionen: Selbsterlösung. Man muss sich das Paradies durch gute Taten 'erkaufen'! Wer kann das?

Gar nicht zu reden brauchen wir in diesen Zusammenhang von den Göttern der sogenannten primitiven Religionen oder des klassischen Altertums, der Römer und Griechen. Hier waren die Götter eher Feinde des Menschen, deren Huld man sich bestenfalls mit großen Opfern erkaufen konnte. Wie ganz anders der Gott der Bibel!

Blicken wir nun einmal unvoreingenommen auf das, was Gott getan hat und lasst uns dann unser Urteil sprechen. Gott ist der Schöpfer des Universums, von Himmel und Erde. Soviel Menschen auch forschen und erkennen, die ganze Größe, Weisheit und Herrlichkeit, die in der Schöpfung sich zeigt, werden sie wohl nie voll ergründen. Selbst der wahrscheinlich größte Denker unserer Zeit, Albert Einstein hat vergebens versucht zu erklären, wie das Universum ist. Er sagt: Man muss sich das Universum vorstellen wie eine vierdimensionale Kugel. Das Problem: Kein Mensch kann sich eine vierdimensionale Kugel vorstellen, weil wir keinen Zugang zu einer vierten Dimension haben. Was Gott gemacht hat, ist einfach unbegreiflich! Aber staunend werden wir immer wieder feststellen: WUNDERBAR! Seit undenklichen Zeiten funktioniert das Universum - auch in der gefallenen Welt - wie ein gigantisches 'Perpetuum Mobile'.

Und schauen wir die Schönheiten der Erde an, die auch in dieser 'gefallenen' Welt immer wieder sichtbar werden: Das gewaltige Meer, die erhabenen Berge einerseits und die zarte, wunderbare Blüte und den ganzen Mikrokosmos andererseits. Die vielen verschiedenartigen Tiere, den herrlichen Sonnenaufgang und, und, und... Wir kennen alle die Herrlichkeiten der Natur, staunen über die Beständigkeit und Fruchtbarkeit unserer Erde, den geregelten Lauf der Gestirne und über vieles mehr, das uns täglich erfreuen kann, wenn wir mit offenen Augen und wachen Herzen durchs Leben gehen. Warum hat Gott alles so schön geschaffen? Uns zur Freude und:


Weil er ein Gott der Liebe ist !

Dann hat er die Engel erschaffen. Himmlische Wesen voll Kraft und Stärke, die nicht nur Gott, sondern auch uns dienen. Und damit sind wir bei uns, dem Menschen, der 'Krone der Schöpfung'. Das Beste, das Herrlichste das Gott geschaffen hat, ist zweifellos der Mensch. Von nichts wird sonst gesagt, dass es ihm, Gott, ähnlich sei, nach seinem Bilde geschaffen wurde. Und wozu ist der Mensch im guten Sinne fähig, in Kunst, Wissenschaft und Technik und in der Medizin! Es grenzt manchmal schon fast ans Wunderbare. Damit haben wir Menschen auch zweifellos eine große Verpflichtung gegenüber diesem Gott. Denn alles, was er erschaffen hat, war nach seinem eigenen Urteil 'sehr gut'. Auch der Mensch! Und Gott hatte ihn auch in eine sehr gute Umgebung gestellt: Ins Paradies. Ein Ort der Glückseligkeit im Angesichte Gottes.

Wir wissen aber, dass der Mensch ihm das nicht gedankt hat. Der Mensch - und das heißt nicht nur Adam und Eva sondern jeder von uns - hat gegen Gott gesündigt. Denn die eigentliche Sünde die im Paradies geschah war vorwiegend nicht, dass dieses Menschenpaar gegen ein moralisches Gebot verstoßen hat, sondern ihre Absicht und Gesinnung kam klar im Ausspruch der Schlange zur Geltung: Wenn ihr von diesem Baum esset, werdet ihr sein wie Gott!! Der Mensch, und betonen wir, das betrifft jeden Menschen, rebellierte gegen Gott, wollte Gott von seinem Thron stürzen. Er sollte nicht mehr Herr des Universum , des Himmels und der Erde sein und schon gar nicht über das persönliche Leben.

Und um dieses Ziel zu erreichen, verbündeten sie sich mit dem ärgsten Widersacher Gottes: mit dem Teufel. Und wenn wir heute voller Entsetzen vor den grausamen Taten stehen, die zu tun Menschen in der Lage sind, wie die Terroranschläge auf Amerika, dann erkennen wir doch, wo das letztlich seine Ursache hat: Der Teufel erhält durch Menschen, die sich von ihm gebrauchen lassen, Gewalt und Macht in dieser Welt!
Und hier haben wir zum erstenmal wirklich einen Grund, Gott vorzuhalten und zu fragen, warum er etwas nicht getan hat, warum er den Menschen nicht sofort in den ewigen Tod gegeben hat, wie er es doch als Folge der Sünde angekündigt hatte: denn an dem Tage, da du von diesem Baum issest, musst du des Todes sterben. Wir wissen aber, dass das erste Menschenpaar nicht an diesem Tage starb. Sie wurden zwar der Sterblichkeit anheimgegeben und als Sünder notwendigerweise aus dem Paradies vertrieben, aber mit einer großen Verheißung:

Ich will Feindschaft setzen zwischen dir (dem Satan) und dem Weibe und zwischen deinen Nachkommen und ihren Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
(1. Mose 3. 15)

Denn dieses Gotteswort besagt schon, dass es eine Erlösung geben würde! DER soll dir den Kopf zertreten. Hier ist schon geweissagt und versprochen, dass einer kommt, der den Satan, den Vater der Sünde und Verführer des Menschen, überwindet. Und das bedeutet, die Macht der Sünde wird überwunden, das, was Menschen von Gott trennt, wird ausgeräumt durch den, den Gott von Anbeginn zur Erlösung bestimmt hat: JESUS !
Dabei wollen wir bedenken, dieses Wort sprach Gott nicht nach Tagen, Wochen oder gar Jahren nach dem Sündenfall, nach einer Zeit, wo sich sein Zorn und seine Enttäuschung über die Sünde des Menschen abreagiert haben könnte, wie es bei uns meist ist, wenn wir jemanden zu vergeben haben. Nein, er sprach diese Worte der Verheißung unmittelbar nach dem Sündenfall! Auch hier stellt sich die Frage, was ist das für ein Gott, der so schnell und bedingungslos auf Rettung sinnt ? Und auch hier gibt es nur die einzig logische Antwort:

Das ist ein Gott der Liebe !

Bedenken wir auch, was diese Entscheidung für den Vater-Gott bedeutete, als er uns die Rettung versprach. Denn er sprach hier nicht von irgendeinem Retter, er sprach von seinem Sohn! Und er sprach auch nicht von irgendeiner Rettungsaktion, die ihm vielleicht Zeit, Mühe und Nerven kosten würde, er sprach vom Tod seines einzigen, inniggeliebten Sohnes. Und er sprach auch nicht vom Sterben schlechthin, sondern von dem qualvollen und schmählichen Tod seines Sohnes am Kreuz! Und wiederum wollen wir uns die Frage stellen, was ist das für ein Gott, der um der Erlösung der Menschen willen, die es aufgrund ihres Handelns nicht verdienen, bereit ist, seinen Sohn für sie zu opfern?

Das ist ein Gott der Liebe !

Was muss dieser Vater-Gott an Herzeleid erduldet haben, als Jesus am Kreuz verblutete! Wer kann das ermessen ?
Wir haben nun einen Blick in das Vaterherz Gottes geworfen und können nur ahnen, was Gott um unsertwillen auf sich genommen hat. Die Bibel lehrt, dass wir nur einen Gott haben, der sich aber in drei Personen offenbart: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Dabei hat offensichtlich jede Person Gottes bestimmte Verpflichtungen und Aufgaben uns Menschen gegenüber übernommen. So haben wir gerade von Gott als den treusorgenden Vater gesprochen und den Opfertod seines Sohnes erwähnt.
Versuchen wir nun uns auch bewußt zu machen, was es Jesus gekostet haben mag, diesen Weg zu gehen. Denn er hat die Aufgabe übernommen, uns Menschen von Schuld und Sünde zu erlösen. Dabei ist zu bedenken, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist in solch einer vollkommenen Harmonie und Liebe zusammenleben, dass eben nur ein Gott ist. Um sein Erlösungswerk zu erfüllen, musste Jesus den Himmel, die Gegenwart und Gemeinschaft mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist, verlassen. Aber nicht nur das, er musste sich auch seiner Gottheit entäußern. Die Bibel schreibt darüber im Philipperbrief 2, 6 + 7:

Jesus, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht fest wie einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden.

Wir alle wissen, was es heißt, sich von geliebten Menschen zu trennen. Viele Menschen in den Kriegsgebieten, die Aussiedler aus Osteuropa ebenso wie leider so viele Menschen, wo Beziehungen auseinandergehen oder der Tod eine Lücke reißt, haben das oft genug bitter erfahren müssen. Und wenn wir solch eine Trennung verhindern könnten, würden wir das sicherlich unter allen Umständen tun. Jesus hätte es verhindern können, aber er tat es nicht um unsertwillen.

Weil er ein Gott der Liebe ist!

Und dabei ist zu bedenken, dass er nicht Mensch wurde in der Weise, wie er uns vom Schöpfungsbericht vor Augen steht, der nur wenig niedriger als Gott war, sondern er wurde Mensch wie wir, kam in der Gestalt des gefallenen Menschen, der versucht wird zur Sünde. Er wird dem Vater der Sünde, dem Teufel, von Angesicht zu Angesicht gegenübergestellt, wie wir es in der Versuchungsgeschichte lesen, ohne der Sünde zu erliegen. Das sagt sich alles so leicht dahin. Aber was hat dahinter gestanden? Jesus, Gottes Sohn , dem nichts widerlicher ist als Sünde, läßt sich zur Sünde versuchen. Warum tat Jesus das ?

Weil er ein Gott der Liebe ist !

Jesus kam in diese Welt zu Menschen, die er aus Liebe erschaffen hat, die er aus Liebe erlösen will, und wie wurde er aufgenommen? Die Bibel sagt:

Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen, ihn nicht auf! (Johannes 1. 11)

Was hat das für den Gottessohn bedeutet ? Was hat an Demütigungen, an Leiden und Schmerzen ihm allein das gekostet. Er wurde beleidigt, verraten, verfolgt, als geistesgestört erklärt! Und bis heute gibt es mehr Menschen die ihn und seine Erlösungstat ablehnen als annehmen, und dennoch ist Gnadenzeit Gottes. Warum ist das so?

Weil er ein Gott der Liebe ist !

Die Bibel bezeugt, dass Jesus menschgewordener Gott und gottgebliebener Mensch war. Das heißt, dass er ganz Gott und zugleich ganz Mensch war. Das ist deshalb zu bedenken, weil manche Menschen meinen, dass Jesus als Gottessohn all die Enttäuschungen und den Verrat durch Menschen, die Schmerzen und Leiden und schließlich den Kreuzestod nicht habe so schwer ertragen müssen, wie jeder andere an seiner Stelle. Das Gegenteil ist einleuchtender. Ein kleines Beispiel soll das verdeutlichen:
Stellen wir uns einen König vor, der sein Leben lang in allen Dingen königlich gelebt hat. Wenn dieser nun durch Feinde besiegt und gefangen gesetzt wird, werden ihm die Strapazen und Entbehrungen der Gefangenschaft sicherlich schwerer fallen als jemanden, der an ein entbehrungsreiches Leben gewöhnt war. So hat Jesus als wahrer Gott und wahrer Mensch die Herrlichkeit des Himmels und die Schrecklichkeit des Leidens besonders tief empfunden. Hören wir, was Jesus selbst dazu sagt::

Aber ich muss mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, (und damit meinte er seinen Tod) und wie ist mir so bange, bis sie vollendet werde. (Lukas 12, 50)

Und von seinem Gebetskampf im Garten Gethsemane berichtet die Bibel:

Und es geschah, dass er mit dem Tode rang und betete heftiger. Es wurde aber sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde. (Lukas 22. 44)

Wahrhaftig, hier litt einer, wie nur ein Gott leiden konnte!

Und er war der Gottessohn, es hätte nur eines Wortes bedurft, und Jesus hätte vom Kreuz heruntersteigen können, wie es ein Spötter unter dem Kreuz aussprach, denn er war ja auch in diesem Moment wahrer Gott. Aber er blieb am Kreuz! Warum? Weil er nicht seine Verschonung von Leiden und Tod mit dem Verlust unserer Erlösung erkaufen wollte, das heißt letztlich wieder:

Weil er ein Gott der Liebe ist !

Abschließend wollen wir versuchen, die Gefühle des Heiligen Geistes in diesem Geschehen nachzuempfinden. Wir haben erwähnt, dass Jesus sich für seine Erlösungstat von der himmlischen Herrlichkeit trennen musste. Und wir sagen oft mit recht, dass Gott der Vater sich Jesus 'vom Herzen reißen' musste. Genauso das musste auch der Heilige Geist. Auch er musste 'Ja' sagen zu dem Erlösungswerk Jesu. Auch er liebte Jesus mit göttlicher Liebe! Allerdings: Jesus blieb in seinem Erdenleben vom Heiligen Geist erfüllt. An mehreren Stellen der Bibel wird das erwähnt, z.B. in Lukas 4, 14:

Er - Jesus - kam in des Geistes Kraft nach Galiläa.

(Nebenbei sei erwähnt, dass dies kein Vorrecht Jesu war, jeder Christ soll nach dem Willen Jesu mit dem Heiligen Geist erfüllt werden!) Am Kreuz aber ruft Jesus aus:

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen ? (Markus 15, 34)

Was bedeutete das? Nichts anderes als das, dass der Heilige Geist Jesus in der schwersten Stunde des Leidens verlassen musste. Warum? Weil Gott ihn, Jesus, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht hat. Am Kreuz hing die personifizierte Sünde! Alle Schuld aller Zeiten, der Jahrtausende vor und der Jahrtausende nach Jesus Sterben, die Sünde aller Menschen: Hass, Mord, Vergewaltigung, Betrug, Lüge eben alle Sünde lag auf diesen Jesus!

Bei einem Menschen aber, der mit der Schuld und Sünde einer ganzen Welt beladen war, konnte der Heilige Geist nicht bleiben. Die logische Konsequenz ist, dass Gott ihn verlassen muss. Jesus nahm die totale Gottverlassenheit auf sich, damit niemand, der zu ihm kommt, je wieder gottverlassen sein muss! In diesem Zusammenhang wollen wir uns noch vor Augen halten, was es Jesus gekostet haben muss, 'zur Sünde zu werden'. Als Unschuldiger nicht nur schuldig gesprochen zu werden vor seinem Vater, sondern auch hingerichtet zu werden. Und was mag der Heilige Geist empfunden haben, dessen Aufgabe es doch speziell ist, in schweren Stunden, in Not und Tod, dem Leidenden Beistand und Trost zu sein, ihm dann die Liebe Gottes zu vermitteln, und gerade Jesus in dieser schweren Stunde am Kreuz allein lassen zu müssen? Warum tat er das?

Weil er ein Gott der Liebe ist !

Machen wir uns bewußt, hätte Gott in Vater, Sohn und Heiligem Geist nicht diese Leiden auf sich genommen, gäbe es für niemanden eine Erlösung, kein ewiges Leben in Herrlichkeit, sondern nur Verdammnis. Wer von uns Menschen wäre bereit, seinen Sohn, auch unter einem geringeren Opfer als den Tod, für andere dahinzugeben, dazu noch, wie Gott es tat, zu einer Zeit, wie die Bibel ausdrücklich schreibt, als wir noch Feinde waren. Gott aber tat es, nur für uns! deshalb müssen wir noch einmal erklären, er tat es

Weil er ein Gott der Liebe ist !

Und nach all dem begreifen wir sicher die Wahrheit des Bibelverses in Johannes 3, Vers 16:

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

Wir haben hier nur die hervorstechendsten Taten Gottes im Laufe der Heilsgeschichte aufzeigen können. Von den vielen Wundertaten und Hilfe an das Volk Gottes, an Israel, wollen wir nur erinnern. Von Jesu Zeichen und Wunder während seines Erdenlebens die in der Bibel berichtet werden und den unzähligen Liebesbeweisen Gottes an uns Menschen, die im Laufe der Kirchengeschichte geschehen sind und von denen jeder ernsthafte Christ aus eigenen Erleben zu berichten weiß, gar nicht zu reden ! Wer möchte Gott nach alldem noch vorwerfen, dass er dieses oder jenes unterlassen hätte? Und wir wissen auch, dass Gott in den Lauf der Weltgeschichte eingreift, zu seiner Zeit.

Wodurch ist das Bollwerk Kommunismus bzw. der menschenverachtende Staat UdSSR vernichtet worden? Nicht durch Heer oder Kraft, sondern weil Gott das letzte Wort in dieser Sache gesprochen hat. Davon sind wir als Gläubige überzeugt! Und ebenso ist es in Bezug auf die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland. Abgesehen davon, dass Gott nicht nur immer wieder in das Leben einzelner helfend eingegriffen hat, sondern eben auch in den Lauf der Weltgeschichte, müssen wir den Kritikern auch vorhalten, dass die Mehrheit der Menschen gerade unserer Tage, nicht an Gott glaubt und sein Eingreifen auf keinen Fall wünscht. Wäre es anders, wäre die Welt anders! Es ist doch durchaus symptomatisch, dass zum Beispiel führende Politiker unseres Landes nicht einmal bereit sind, ihren Eid zur Regierung mit einem "So wahr mir Gott helfe" zu bekräftigen. Es ist doch ferner eine Tatsache, dass in unseren Schulen und Universitäten der Darwinismus, die Evolutionstheorie gelehrt wird, die nichts anders sagt, als dass es keinen Schöpfer Gott gibt! Wie soll da, um alles in der Welt, Gott eingreifen und helfen. Wir wollen es letztlich gar nicht! So aber trifft Gottes Wort zu recht eine Welt, die ohne ihn leben will.

Sie wussten, dass ein Gott ist, und haben ihn nicht gepriesen als einen Gott, noch ihm gedankt, sondern haben sich dem Nichtigen zugewandt, und ihr unverständiges Herz verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden... Darum hat Gott sie auch dahingegeben ihn ihrer Herzen Gelüste. (Römer 1. 21 ff)

Wem dieses Urteil eines liebenden Gottes zu hart erscheint - dass er ein Gott der Liebe ist, haben wir gerade aufgezeigt - der kann das augenblicklich ändern. Wer sich in Schuld und Sünde mit dem Leiden Jesu am Kreuz identifiziert, so, dass er auch seine Sünde von Jesus gesühnt weiß, fällt unter kein Urteil mehr. Die Bibel schreibt dazu im Römerbrief 8, 33 + 34 :

Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.

Und im Kapitel 8, Vers 1, lesen wir:

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind!

Und wer diese Kraft Gottes, die Sünder zu Kindern Gottes macht, erfahren hat, der weiß es genau in Herzen und Verstand: Ich bin ein Kind Gottes und :

Gott ist wahrlich ein Gott der Liebe.

Wer dennoch kritisch, also beurteilend und verurteilend über Gott denkt, sollte sich ins Bewusstsein rufen, dass Gott nicht uns, seinen Geschöpfen gegenüber Rechenschaft ablegen muss, sondern wir ihm gegenüber. Natürlich bleiben manche Fragen offen, natürlich verstehen wir manches nicht. Aber ein Gott der Liebe hat seine guten Gründe, so zu handeln, wie er es tut. Darum sagt die Bibel in den Klageliedern 3, 39:

Ein jeder murre gegen seine eigene Sünde.

Und in Matthäus 7, Vers 1 heißt es:

Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet, denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden.

Wollen wir aber abschließend noch Konsequenzen aus all dem ziehen, für die, die sich mit Recht 'Kinder Gottes' nennen. Ich nehme an, es ist die Mehrzahl deren, die hier versammelt sind. Zwei Folgerungen sollten für uns selbstverständlich sein. Erstens, dass wir IHN, Gott, unseren Heiland Jesus Christus, lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit unserem ganzem Gemüte und mit all unserer Kraft, denn es heißt im 1. Johannesbrief 4, 19:

Lasset uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.

Und das schließt - zweitens - die Liebe zu unseren Nächsten ein! Und der Nächste ist nicht nur der, der mit mir im Gottesdienst den Herrn lobt, sondern das ist auch ganz besonders der, der noch keine Beziehung zu Gott hat, der noch einer Erlösung bedarf ! Die Bibel sagt nun, dass wir Botschafter an Christi statt sein sollen. Darum sollten wir aus Liebe zu dem wahren Gott der Liebe immer daran denken und danach handeln:

Jesus sendet nicht seine Engel um das Evangelium zu verkünden, er kommt auch nicht selbst um das zu tun,
sondern er hat nur uns, seine Nachfolger beauftragt, die Frohe Botschaft weiterzusagen.
Wenn wir es nicht tun, tut es niemand.
Welch eine Verantwortung, aber auch, welch ein
Vertrauen setzt Jesus da in uns !
!!

Wenn wir das tun, sind wir ein gutes Zeugnis von der Tatsache:

GOTT IST DIE LIEBE !

Amen !

 Predigt von Robert Nowak,   www.nowakpredigtbuch.de

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