Jesus lebt!
Eine Osterpredigt

Bibeltext zur Predigt: Lukas 24, 1 - 6

Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie (die Frauen) zum Grabe und trugen Spezereien, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein abgewälzt vom Grabe und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesu nicht. Und da sie darum bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Und sie erschraken und schlugen ihre Augen nieder zur Erde. Da sprachen die zu ihnen:
Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?
Er ist nicht hier, er ist auferstanden!

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Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden!

Halleluja, Jesus lebt!
Das ist die Botschaft des Ostertages, des Tages, da das Leben endgültig über den Tod triumphierte. Deshalb sollte es auch der Tag sein, wo man sich besondere Gedanken über das Leben und den Tod macht. Allgemein werden ja in der Öffentlichkeit Gedanken und Diskussionen über den Tod ausgeklammert. Aber persönlich, und meist ganz im Geheimen, macht sich jeder Mensch einmal Gedanken über den Tod. Dabei steht natürlich die Frage im Vordergrund: was ist der Tod? Das absolute Ende? Der Übergang in eine andere Existenzform? Eingang ins Nirwana, ins Paradies, in den Himmel, um es auch religiös zu formulieren. Auf den ersten Blick scheint es so zu sein, dass die meisten Menschen der Meinung sind, dass mit dem Tode alles aus sei. Daneben gibt es aber erstaunliche Meinungsforschungsergebnisse, die belegen, dass sehr viele Menschen an ein Weiterleben nach dem Tode glauben, wenn auch nicht in religiöser Form und schon gar nicht im biblischem Sinne.

Ist diese Annahme berechtigt? Wie begründen die Menschen den Glauben an ein Weiterleben nach dem Tod. Die meisten nehmen das an, ohne es begründen zu können. Irgendwie lebt in vielen Menschen die Vorstellung, dass mit dem Tode nicht alles aus sein kann. Schon Sigmund Freud, der bekannte Psychotherapeut sagte: Im Unbewussten sind wir alle von unserer Unsterblichkeit überzeugt. Einen regelrechten Boom erlebte die Annahme eines Weiterlebens nach dem Tod nach den Erforschungen von Sterbeerlebnissen durch Kübler-Ross u.a., die bei Menschen, die klinisch tot waren und zum Leben zurückgeholt werden konnten, festgestellt haben wollen, dass sie sich schon in einer anderen Dimension befunden hätten.

Nachdem auch hier im Westen die fernöstlichen Religionen wie Buddhismus und Hinduismus in Mode gekommen sind, glauben viele Menschen, eigenartigerweise gerade auch oft bekannte Persönlichkeiten wie Schauspieler, Politiker oder Manager, an eine Wiedergeburt auf Erden, wobei sich angeblich einige an ein früheres Leben erinnern wollen. Andere argumentieren rational: Der Mensch ist im guten Sinne so kompliziert, so intelligent gemacht, insgesamt so unnachahmlich und einmalig, dass es unvorstellbar erscheint, dass er nur für 70 oder 80 Jahre Leben haben sollte. Dann wäre er weniger als die leblose Materie, die Jahrtausende überdauert. Er wäre dann letztlich ein Wegwerfprodukt. Andere argumentieren psychologisch:

Auch wenn der Mensch nach wissenschaftlicher Sicht nur Physik und Chemie sein soll, weiß man, dass der Mensch mehr ist, dass er so etwas wie eine Seele haben muss, was immer man sich darunter vorstellen mag, eine Seele die antistofflich ist und nicht einfach mit dem leiblichen Leben ausgelöscht werden kann. Religiös gesehen fällt uns auf, dass alle Religionen in irgendeiner Weise an ein Weiterleben nach dem Tode glauben. Warum, fragt man sich, besteht dann solch ein Widerstand gegen die christliche Lehre und dem Glauben an die Auferstehung? Sicherlich nicht wegen des Auferstehungsereignisses als solches, da würden die meisten zugestehen, dass jeder nach seiner Fasson selig werden könne. Nein, die Aggressionen die immer wieder auftauchen, sind in den Voraussetzungen und Folgerungen des christlichen Auferstehungsglaubens begründet. Diese werden uns im 1. Korintherbrief, Kapitel 15, 20 + 21 klar und eindeutig genannt.

Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling derer, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.

Da haben wir es, das Ärgernis: es kann nicht jeder nach seiner Fasson selig werden. Die Auferstehung von den Toten, das Weiterleben nach dem Tode ist nicht an irgendeinen Glauben gebunden, sondern an einen ganz bestimmten Glauben, dem Glauben an die Person Jesus Christus! Jeder anderer Glaube wird hier für nichtig erklärt. Keine philosophische Spekulation, keine psychologische Hoffnung, kein allgemeiner Glaube helfen hier, sondern allein der Glaube an den auferstandenen Jesus! Wieso kann die Bibel und damit auch wir als Christen diesen Anspruch stellen?

Auch viele andere erklären doch, dass sie glauben! Hier müssen wir einen kleinen Exkurs über den Glauben machen. Ist es nicht gerade der Glaube der rettet? Ja, aber... müssen wir hier anführen. Ein wichtiger Merksatz in Bezug auf den Glauben lautet:
Ein Glaube ist nur soviel wert, wie der Gott stark  ist, an den geglaubt wird.

Glaube 'an sich' bedeutet gar nichts, ist letztlich nur eine vage Hoffnung. Selbst der Glaube an den Gott der Bibel, in der Weise, dass man akzeptiert, dass es ihn gibt, ist nicht der Glaube, der rettet aus Tod zum Leben. Das wird uns sofort klar, wenn wir die Bibelstelle lesen aus dem Jakobusbrief Kapitel 2, Vers 19:

Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust wohl daran; die Teufel glauben's auch und zittern.
Darum haben die Apostel nicht allgemein Glauben gepredigt und gefordert, sondern ihre Botschaft hieß klar und eindeutig:
Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!
(Apostelgeschichte 16, 31)

Wenn es anders wäre, hätte man den Juden nicht das Evangelium predigen müssen! Genau das aber hat Jesus getan! Darum müssen wir das auch immer wieder in aller Deutlichkeit sagen und verkünden:

Nur der Glaube an Jesus garantiert die Auferstehung von den Toten!

Noch einmal: wir werden nicht auferstehen weil wir glauben, sondern weil wir an JESUS glauben.

Warum kann Gott, kann die Bibel und letztlich Jesus diesen Anspruch erheben? Die Antwort ist ebenso wichtig wie einfach: weil ER aus dem Tode auferstanden ist, Jesus lebt!!

In keiner Weltanschauung, in keiner der bekannten Hochreligionen wird etwas Ähnliches auch nur behauptet, viel weniger bewiesen. Die Auferstehung Jesu aber wird von Hunderten von Zeugen bestätigt. Wir kennen die Bibelstelle, die besagt, dass allein an einem Tag 500 Brüder - und sicherlich auch viele Frauen - den Auferstandenen gesehen haben.(1. Korinther 15,6)
Menschen, die das als Betrug hinstellen wollen, müssen schlecht beraten und orientiert sein. Denn seriösere, glaubhaftere Zeugen als es die Apostel und die ersten Christen waren, kann man sich nicht vorstellen, bei denen, wie jeder weiß, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit und Kampf gegen Lüge und Sünde überhaupt im Vordergrund ihres Denkens und Handelns standen.

Es ist wichtig, dass noch einmal herauszustellen, dass allein der Glaube an Jesus rettet. Denn viele Menschen meinen eben, wenn sie nur irgend etwas glauben, wird sich das erfüllen. Aber Glaube heißt vertrauen. Vertrauen sollte man aber nur zu jemanden haben, bei dem sich das Vertrauen durch die Tat bestätigt hat. Wenn wir uns z.B. einer schweren Operation unterziehen müssten, würden wir sicher einem Arzt, der schon viele solcher Eingriffe erfolgreich durchgeführt und damit bewiesen hat, dass er den Eingriff beherrscht, logischerweise mehr vertrauen als einem, der noch nie operiert hat. Und Jesus hat durch seine Auferstehung bewiesen, dass unser Vertrauen zu ihm berechtigt ist! Somit nimmt der Gott der Bibel, nimmt Jesus eine ganz besondere Stellung unter allen Religionen und Weltanschauungen ein. Er verspricht nicht nur ein Weiterleben nach dem Tod, redet nicht nur von einer Auferstehungsmöglichkeit, sondern ist selbst auferstanden! Jesus lebt! Somit ist Ostern die Garantieerklärung Gottes für die Verheißung Jesu:

Ich lebe, und ihr sollt auch leben! (Johannes 14,19)

Ja, damit wird Ostern, genauer wird Jesus selbst zum Garanten für alle Verheißungen Gottes, die prinzipiell als kritisch angesehen werden müssen, wenn sie nicht in einwandfreier Weise glaubhaft gemacht worden sind. So garantiert Ostern , so garantiert Jesu Auferstehung:

1.) Die frohe Botschaft ist wirklich wahr: Alle Schuld kann getilgt und vergeben werden. Denn der Tod ist die direkte Folge der Sünde:
Der Sünde Sold ist der Tod. Wenn aber durch Jesus Auferstehung der Tod besiegt ist, dann natürlich auch die Macht der Sünde, die den Tod erst verursacht hat.

2.) Wenn die Schuld im Leben eines Menschen durch Jesus getilgt ist, dann ist auch das Verhältnis zwischen Gott und Mensch wieder in Ordnung. Die Folge der Sünde war doch die, dass Menschen aus der Gemeinschaft mit Gott fielen. Jetzt heißt es mit Recht:

Wie viele ihn aber - Jesus - annahmen, denen gab er die Macht, Gottes Kinder zu werden. (Johannes 1,12)

Und da wir Kinder Gottes in dem Augenblick werden wo wir uns bekehren, ja wo wir im selben Augenblick sogar durch den Geist Gottes wiedergeboren werden in eine ganz neue Existenz hinein, ist Ostern auch die Garantie für

3.) die Tatsache, dass jedes Leben hier und heute neu werden kann. Es mag noch so elend, so chaotisch, so durcheinander oder verpfuscht sein, der, der Herr ist über Leben und Tod, kann sicherlich auch das irdische Leben erneuern und verwandeln.
Das ist eine unserer besten Evangelisations-Argumente. Wie viele Menschen wünschen und sagen das: "Wenn ich doch noch einmal von vorn beginnen könnte in meinem Leben!" Mit Jesus können wir das. Und

4.) ist Ostern, und immer wieder müssen wir betonen, das heißt: ist Jesus! der Garant dafür, dass alle, die an ihn glauben, ewiges Leben haben und ihre Ewigkeit im Himmel, in der Gegenwart Gottes verbringen werden. Und das ist bei allen, die sich zu Jesus bekehrt haben, nicht eine Hoffnung, eine Annahme, sondern eine tiefe, vom Geist Gottes gewirkte Gewissheit. Jesus ist wunderbar!
Und damit garantiert Jesus

  1. auch, was die Bibel uns von der himmlischen Herrlichkeit sagt: Eine neue Welt wird sein. Die Gegenwart Gottes garantiert ewigen Frieden, Freude und Glückseligkeit.

    Wenn das aber alles Ja und Amen ist, d.h., wenn das alles geschehen wird, dann ist Ostern, ist Jesus

6.) auch der Garant dafür, dass alle die göttlichen Verheißungen für dieses Leben sich erfüllen und wahr sind. Nicht nur die grundsätzlichen, die wir eben genannt haben, sondern die unendlich vielen, welche die Bibel uns nennt.

Hier können wir nur auszugsweise einige anführen: Schon im Alten Testament werden den Gläubigen Verheißungen gegeben:

Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen. (Psalm 50, 15)
Ferner heißt es in der Bibel:
Der Herr hört, wenn ich ihn anrufe.
Der Herr ist König; der hilft uns!
Jesus sagt:
Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende !
Ich bin der Gute Hirte, ich gebe Leben und volle Genüge.
Ich liebe euch, wie mich der Vater liebt.

Durch die Apostel läßt Gott uns sagen:

Alle Dinge dienen denen zum Besten, die Gott lieben.
Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.
Gott segnet uns mit geistlichen Segen und himmlischen Gütern.

Wir könnten diese Reihe beliebig lang fortsetzen. Fassen wir zusammen: Jesu Auferstehung garantiert, dass alle Verheißungen Gottes Ja und Amen sind. Dabei ist eine so wichtig, dass wir näher darauf eingehen sollten. Die Bibel sagt:

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. (2. Korinther 5,17)

Wir sind dadurch in einen neuen geistlichen Stand erhoben worden. Wir, die wir Jesus lieben, sind wiedergeboren durch den Heiligen Geist, der uns sogar erfüllt zu einem neuen Leben.

Und dieses neue Leben müssen wir ausleben.

Es ist im geistlichen so wie im natürlichen Leben, vieles, was wir umsonst bekommen, müssen wir dennoch erwerben, nicht im Sinne von erarbeiten, sondern indem wir uns dem würdig erweisen, was wir umsonst bekommen haben. In einer alten deutschen Dichtung heißt es einmal: Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen! Wenn es anders ist, gehen wir oft zu sorglos mit dem um, was wir bekommen haben.

Ein Beispiel: Wenn wir ein Auto erben würden, also umsonst es besitzen würden, müssen wir es uns 'erwerben', uns dessen würdig und fähig erweisen indem wir den Führerschein machen und verantwortlich lernen zu fahren. So ist es auch im Geistlichen. Und wir haben das neue Leben bekommen, damit wir es erwerben. Und dieses ‘Erwerben’ hat einen Namen, die Bibel nennt es "Heiligung". Im Grunde geht es dabei um ein Festhalten, Bewahren und Reifen dessen, was wir durch Jesus bekommen haben. Was ist damit gemeint. Jesus ist für die Sünde und die Sünder gestorben. Er hat Vergebung unserer Sünden bei Gott erlangt und er hat uns von dem Zwang der Sünde erlöst. Ein Christ ist nicht mehr den Versuchungen zur Sünde hilflos ausgeliefert. Allerdings heißt das nicht, dass er prinzipiell gegen sie gefeit sei. Aber er kann ihr in der Kraft des heiligen Geistes widerstehen. Das ist ein Prozess, dem wir uns als Christen zu stellen haben. Wir bleiben in diesem neuen Leben nicht von Anfechtungen verschont, aber Jakobus sagt in seinem Brief, Kapitel 1, Vers 12:

Selig der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieben.

Die Bibel geht also davon aus, dass wir widerstehen können. An anderer Stelle heißt es ja auch:

Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch. (Jakobus 4. 7.)

Die Sünde ist kein unvermeidbares Naturereignis, sondern Folge unseres Wollens. Lesen wir weiter in Jakobus 1:

Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen und er selbst versucht niemand. Sondern ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert sie den Tod.

Das heißt doch, dass wir widerstehen können, wenn wir konsequent sind, 'Nein' zu sagen, wenn die Lust, die zur Sünde führt, uns lockt. Das erscheint vielen fast unmöglich und sie trösten sich damit, dass wir alle kleine Sünderlein seien. Das ist nicht im Sinne Jesu. Seit Ostern gibt es eine Kraft, die Widerstehen möglich macht. Der Teufel ist besiegt, Jesus lebt! Die Auferstehungskraft Jesu steht uns zur Verfügung! Und ist es nicht die schönste Bestätigung für die Wirklichkeit der Auferstehung Jesu, wenn sie durch uns sichtbar und erfahrbar wird? Deshalb schreibt der Apostel Johannes: (1. Johannes 2, 1)

Meine lieben Kindlein, dies schreibe ich euch, auf dass ihr nicht sündigt!

Nun sind Appelle an die Vernunft und den guten Willen richtig und notwendig, sind aber keine Garantie dafür, dass wir das, was wir uns vorgenommen haben, auch schaffen. Gott sei Dank ist Gott und sind die Schreiber der Bibel Realisten. So schreibt Johannes weiter:

Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.

Das heißt doch, da, wo wir wieder in Sünde fallen, haben wir doch in Jesu Blut jederzeit Vergebung. Das ist wunderbar. Aber andererseits warnt Paulus vor der billigen Gnade:

So lasst nun die Sünde nicht herrschen in euerem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit. Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade. Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne! (Römer 6, 12 - 15)

In vielen anderen Bibelstellen wird ähnliches zugesagt und erwartet. Zum Beispiel auch in Kolosser 3, ab Vers 1:

Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist. wo Christus ist , sitzend zur Rechten Gottes. ... So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht ....Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm Bosheit, Lästerung schandbare Worte aus eurem Munde, belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und den neuen Menschen mit seinen Werken angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.

Hier ergeht kein allgemeiner moralischer Appell an die Menschheit, sondern es werden die angesprochen, die "mit Jesus auferstanden sind". Da wir aber alle noch leben und noch nicht leiblich auferstanden sind, so wenig wie die Gemeindeglieder in Kolossä es damals waren, als dieser Brief an sie geschrieben wurde, kann das doch nur bedeuten, das jetzt, hier und heute, die Auferstehungskraft Jesu wirksam ist für jeden, der seine Sünde getilgt weiß durch Jesus. Gott ist kein Gott, der unerfüllbare Forderungen stellt. Aber er ist ein Gott, der traurig ist, wenn wir die Möglichkeiten und Kräfte, die durch Jesu Tod und Auferstehung zu uns gekommen sind, nicht nutzen. Außerdem ist durch Jesu Tod und Auferstehung eine Kraft frei geworden für alle Christen: die Kraft des Heiligen Geistes, der uns auch die Kraft gibt, ‘Nein’ zu sagen zur Sünde. Wir sehen, von Gott her sind alle Voraussetzungen zum Widerstehen gegeben worden.

Und das umfasst noch ein weiteres, dass wir zur Ehre Gottes erwähnen müssen. In der Vorausschau auf den Tod Jesu ist im Buch Jesaja 51, 4 geschrieben:

Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen.

Das Leben Jesu war davon geprägt, dass er vielen Menschen in allerlei Problemen, Nöten und Krankheiten half. Sein Tod am Kreuz hat das nun für alle, die seinen Tod in Anspruch nehmen, wahr und erfahrbar gemacht. Das heißt für uns Christen, dass die Auferstehungskraft auch für unsere Nöte , Probleme und Krankheiten zur Verfügung steht. Nicht zufällig hat Jesus zu seinen Jüngern vor der Himmelfahrt gesagt im Missionsbefehl:

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur... Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinen Namen werden sie böse Geister austreiben, ... auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden. 
(Markus 16)

Das heißt doch, nicht nur für uns persönlich die wir glauben, steht diese Kraft zur Verfügung, sondern im Dienst auch durch uns allen, für die wir beten!

Und noch eins: Für uns, die wir Jesus in allen Lagen vertrauen, kann es auch bedeuten, dass wir seine Auferstehungskraft erfahren um durchzuhalten, auch Leiden zu ertragen bis zu dem Tag, da alle Tränen abgewischt werden bei Ihm, unserem Gott und Vater, bei Ihm, unseren Herrn und Heiland Jesus Christus. So ist Ostern für uns nicht nur ein Fest der Erinnerung an ein gewaltiges Wunder Gottes an Jesus, sondern die lebendige Hoffnung, die drei Ebenen hat:

Erstens: Die Zusage, dass Jesu Auferstehungskraft bis in die Ewigkeit hineinragt und mir zusagt, dass ich, so wie Er sterben und auferstehen und leben werde zu einem neuen Leben in der Gemeinschaft mit Gott.

Zweitens: Die Gewissheit, dass ich auch in diesem Leben immer wieder neu Vergebung erlangen kann, da seine Auferstehungskraft groß genug ist für alle Zeit und alle Vergehen, dass ich aber auch teilhaftig geworden bin seiner Kraft, die mir hilft, hinzuwachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist: Christus. So sagt es das Bibelwort im Epheserbrief Kapitel 4, Vers 15.

Drittens: Die Garantie, dass wir auch in diesem Leben Hilfe durch Jesus in der Kraft seiner Auferstehung in Problemen und Leiden erfahren, wenn wir uns im Glauben zu ihm wenden, oder, wenn es ihm gefällt, Kraft bekommen, auch Schweres ohne zu zerbrechen zu tragen, weil er bei uns ist.

So kann und soll der Osterglaube der ersten Christenheit: Halleluja, Jesus lebt! dafür ein Bekenntnis sein, dass wir in dieser dreifachen Weise uns getragen wissen von ihm, von Jesus, von seiner Auferstehungskraft. Darum lasst uns zum Schluss als ein gemeinsames Bekenntnis auch unseres Osterglaubens aussprechen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten, er ist nicht hier, er ist auferstanden!
Halleluja, Jesus lebt! 
Amen!

Predigt von Robert Nowak,  www.nowakpredigtbuch.de
robert@nowalpredigtbuch.de