UND GOTT SPRACH ...
Bibeltext: 1. Mose 1, 3
Es
wird immer wieder die Frage aufgeworfen, was den Menschen denn
eigentlich vom Tier unterscheide, da die Wissenschaft ja nach wie vor
davon ausgeht, dass der Mensch vom Affen abstamme. Nur einige andere
Gene sollen es sein. Vor kurzem wurde in einem Magazin der Versuch
unternommen, Ähnlichkeiten zwischen Affe und Mensch aufzuzeigen.
Dass der Affe ganz ähnlich wie der Mensch handelt wurde damit
erklärt, dass der Affe einen Stock ergriff und seine Affenfrau
verprügelte. Na, wer sagts denn...!
Wir Christen wissen, was
den Menschen grundsätzlich von allen anderen Lebewesen
unterscheidet: Dass er nach dem Bilde Gottes geschaffen worden ist.
Und als Geschöpf Gottes verfügt er über eine
Fähigkeit, die der Mensch als einziges Wesen auf der Erde
besitzt: Die Sprache, die Fähigkeit zu reden, Laute, Worte, zu
bilden. Auch rein menschlich und wissenschaftlich gesehen, ist die
Sprache ein ungewöhnliches und letztlich unbegreifliches
Phänomen. Fragt man das Lexikon, sagt es im Wesentlichen:
Die Sprache befähigt uns, unsere Gedanken, Wünsche und Vorstellungen, aber auch unsere Gefühle und Ansichten über Gott, die Menschen und die Welt, anderen mitzuteilen. Die Sprache befähigt uns, Informationen weiterzugeben und Kommunikation zu pflegen, sowie unser Wissen zu vermitteln in Form von Wort und Schrift.
So wird auch von der Wissenschaft erklärt, dass die menschliche Sprache ein komplexes, letztlich unbegreifliches Kommunikationssystem ist, dass uns - hier gehen wir mit der Wissenschaft gerne eins - vom Tier unterscheidet. Nun sind wir Menschen, wie gesagt, zwar die einzigen Lebewesen auf dieser Erde, die über Sprache verfügen, aber auch im Himmel wird gesprochen. Die Engel verfügen über Sprache und vor allem Gott selbst.
Gottes
Reden
Das erste das wir von Gott überhaupt
erfahren ist, dass er sprach! Auf den ersten Seiten der Bibel, im 1.
Buch Mose, Kapitel 1, wird 14 mal mitgeteilt, dass Gott sprach; und
zwar sowohl in der direkten Form, wo es heißt: Und Gott
sprach... , wie auch in der indirekten, wo geschrieben steht:
Gott nannte...
Wenn
wir diese Aussagen genauer untersuchen, wird uns aufgehen, dass es
mit dem Reden Gottes etwas ganz Besonderes auf sich hat. Wir merken
das sofort, wenn wir einen solchen Text einmal im Zusammenhang lesen,
z.B. 1. Mose 1, Vers 3:
Und Gott sprach: Es werde Licht; und es ward Licht!
Das gleiche wird von allen anderen Taten Gottes berichtet: Sonne, Mond und Sterne, Bäume, Blumen und das Licht werden dadurch in die Existenz gesetzt, dass Gott spricht. Gott ruft, im wahrsten Sinne des Worte, alles durch sein Wort in die Existenz. Sein Schaffen bedarf nicht unbedingt einer Handlung seiner Hände, sondern sein Wort genügt! Sein Wort ist kreativ, Gott schafft etwas, indem er es in die Existenz ruft! Das ist eine gewaltige Aussage. Dass das so ist, wird auch in einem Wort des Neuen Testaments, im Hebräerbrief Kapitel 11, Vers 3 beschrieben. Hier heißt es:
Durch
den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort gemacht
ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist
Im Johannes Evangelium, Kapitel 1, heißt es sogar
ausdrücklich:
Im Anfang war das Wort, und das Wort
war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe (das Wort!) gemacht ,
und ohne
dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Der Mensch hat immer Schwierigkeiten gehabt, das Wort so hoch einzuschätzen. Sagt man doch herablassend: Das sind doch nur Worte. Und soweit das unsere Worte betrifft, stimmt das ja auch weitgehend. So lässt Goethe in seinem Faust, den Titelhelden, sagen: "Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen, ich muss es anders übersetzen: Im Anfang war die Tat!" Die Bibel sagt es ganz anders: Im Anfang war das Wort! Gottes Wort!
Der Glaube hat das tatsächlich seit langem gewusst, wissenschaftlich erschien das aber unsinnig. Interessant ist aber, dass nach und nach gerade die Wissenschaft - wenn sie es auch nicht zugibt - bestätigen muss, dass die Bibel recht hat. Einer der größten Wissenschaftler unserer Zeit, Albert Einstein, hat bekanntlich die berühmte Formel E=mc2 aufgestellt. Wobei E Energie und m Masse bzw. Materie bedeutet. Das für uns wichtige an dieser Formel ist, dass sie besagt, dass Energie, also Kraft, Masse, Materie erzeugen kann!! Und natürlich auch umgekehrt. Nun sagt die Bibel, dass Gott allmächtig ist, das heißt, ihm stehen unerschöpfliche und unbegrenzte Energien zur Verfügung.
Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht (Jeremia 10,12)
Sein
Wort wird ausdrücklich als eine Kraft bezeichnet. Ebenfalls im
Buche Jeremia 23, 29 heißt es:
Ist mein Wort nicht wie Feuer und wie ein Hammer, der
Felsen zerschmeißt?
Das heißt nichts
anderes, als dass es eine gewaltige Kraft ist. Und Hebräerbrief
4, 12 steht: Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig...!
Menschen, die Schwierigkeiten haben zu glauben, weil sie Naturwissenschaft und Bibel nicht überein bekommen können, haben auch immer besondere Probleme mit dem Schöpfungsakt Gottes. Sie möchten wissen, wie hat Gott alles geschaffen. Hier haben wir auch die wissenschaftlich einleuchtende Erklärung. Wenn Gottes Wort eine unendliche Kraft, also Energie ist, dann kann sein Wort auch - gemäß der Formel E = mc2 - Materie in die Existenz rufen. Als Gläubige brauchen wir zwar solch eine Erklärung nicht, aber sicher kann es nicht schaden, wenn wir das einmal so sagen können.
Das bedeutet nun, dass Gottes Sprache, sein Reden, sein Wort, sich in einem grundsätzlich von allem anderen Reden unterscheidet. Sein Wort ist nicht nur Information und nicht nur eine Möglichkeit zur Kommunikation, sondern eine Kraft, die ins Leben und in die Existenz ruft! Und alles, was er geschaffen hat, wird durch sein Wort zusammengehalten. So heißt es von Jesus im Hebräerbrief Kapitel 1, 3:
Er Jesus - trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort.
Noch einmal Goethe. Sein "Faust" wollte schon wissen: was die Welt im Inneren zusammenhält. Aber er weiß keine Antwort! Er hätte die Bibel lesen sollen! So staunen wir bewundernd und anbetend über Gottes Stärke, und der Ungläubige findet keine Erklärung, woher die gigantischen Kräfte herkommen, die das Universum steuern, wo die Schwerkraft ihre Ursache hat und welche Kräfte die Elektronen um den Atomkern kreisen lassen, unermüdlich, durch die Jahrtausende hindurch! Wir wissen es, Gottes Wort, seine Kraft schafft und erhält. Gläubige haben das immer schon geglaubt, sicherlich ohne es zu begreifen, weil wissenschaftliche Erkenntnisse solcher Art noch in weiter Ferne lagen. Aber die Erkenntnis des Glaubens geht der Erkenntnis der Wissenschaft voraus, wie wir hier sehen. So schreibt der Psalmist im 33. Psalm Vers 9:
Wenn
er - Gott - spricht, so geschieht es, wenn er gebietet, steht es da!
Und im 1. Buch der Könige finden wir das Wort von Gott:
...
es werden weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn!
Aber, und das ist jetzt ein ganz neuer und wichtiger Aspekt, das gilt nicht nur für die materiellen Dinge. Gottes Wort hat Gewalt über alles und jedes.
Jesu
Reden
Jesus, der Sohn des allmächtigen
Gottes, verfügte über diese Kraft auch in seinem
Erdenleben. Wenn er heilte, tat er es, indem er sprach! Als er am
Grabe des Lazarus stand, wird von ihm geschrieben:
Jesus rief mit lauter Stimme: Lazarus komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus! (Johannes Evangelium 11)
Das gleiche lesen wir im Zusammenhang von der Heilung des Gichtbrüchigen in Markus 11:
Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim. Und er stand auf, nahm sein Bett und ging alsbald hinaus vor allen !
Und in Lukas 7 wird von Jesus über den Jüngling zu Nain berichtet, dem gestorbenen Sohn einer Witwe:
Und da sie der Herr sah, jammerte ihn derselben ..., und er sprach: Jüngling ich sage dir, stehe auf ! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden.
Und Jesu Wort hatte auch Macht über die Dämonen und bösen Geister, so dass die Menschen erstaunt feststellten:
Er gebietet (also spricht) auch den unsauberen Geistern, und sie gehorchen ihm!.
Menschen, die Jesu Gottessohnschaft und Vollmacht geglaubt haben, haben auch entsprechend reagiert. So sagte der Hauptmann von Kapernaum, der Jesus um die Heilung seines Knechtes bittet und dem Jesus anbietet in sein Haus zu kommen:
Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund! (Matthäus 8,8)
Genug, wir brauchen keine weitere Beweisführung, es steht fest wie Jesus es einmal an anderer Stelle gesagt hat:
Mit ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Und alles wird gewirkt durch das Wort, alleine durch das Wort.
Das grenzt auch ab gegen alle Scharlatanerie und jeden Aberglauben, der mit Hokus Pokus und allerlei düsteren Handlungen Wirkungen erzielen will: mit Pendeln und Tischrücken, bestimmte Tätigkeiten bei Mondschein u.ä. Und es grenzt auch ab von aller christlich gefärbten Machbarkeit die meint, außer dem Wort - und Wort bedeutet für uns immer nur Gebet! - verschiedenste Manipulationen anwenden zu müssen, damit etwas geschieht.
Gottes Reden durch sein Wort, die Bibel
Aus
all dem ist nun eine schwerwiegende und bedeutende Folgerung zu
ziehen. Denn alles bisher Festgestellte bezieht sich auf jede Art von
Gottes Wort, auch natürlich auf das uns mitgeteilte Wort Gottes
in der Bibel. Jesus bestätigt das, wenn er in
Johannes 5, 39
sagt:
Ihr
suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben
darin; und sie ist es, die von mir zeugt.
Und im Buche der
Offenbarung steht geschrieben:
Selig ist, der da liest und die
da hören die Worte der Weissagung. (Offenbarung 1, 3)
Und weiter sagt Jesus:
Wer
an mich glaubt, wie die Schrift (das Wort) sagt, von dessen
Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. (Johannes
7, 38)
und: Wer meinem Wort glaubt und glaubt dem, der mich
gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht,
sondern ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. (Johannes 5, 24)
Das heißt, wer Gottes Wort, dass uns ja jetzt ausschließlich in der Bibel vorliegt, liest, es hört und ihm glaubt, der bekommt nicht nur eine Information, sondern es geht eine Kraft von dem Wort auf ihn aus, ja in ihn hinein, die ihn vollkommen verwandelt. Sobald er dem Worte Gottes 'glaubt' und tut, was es sagt, tritt eine Metamorphose, die Verwandlung ein. 'Glauben' bedeutet hier das zu tun, was Gott vorschreibt: Jesus die Sünden bekennen, für deren Vergebung er sein Leben gelassen hat und für die sein Blut geflossen ist. Wo das als ehrliches Bekenntnis geschieht, erfährt der Mensch die Wiedergeburt im Heiligen Geist, er ist in Jesus eine 'Neue Kreatur', eine neue Schöpfung und hat ewiges Leben.
Auch hier ist es wichtig festzuhalten: das alles geschieht wirklich, aber ausschließlich nur durch die Kraft des Wortes Gottes. Dazu bedarf es keiner weiteren menschlichen Handlung, keines Priesters, keines Apostels, keiner besonderen religiösen Handlung, nein es geschieht allein durch das Wort Gottes, weil das Wort, wie es Johannes sagt, Jesus selber ist.
Wenn wir das bisher Gesagte verstanden haben, wundert uns das nicht mehr. Wenn Gottes Wort die Kraft hat alles zu schaffen, dann auch die neue Kreatur, die neue Schöpfung eines Menschen. Diese Kraft des Wortes Gottes geht so weit, dass jemand, der nun diese Worte jetzt, in diesem Gottesdienst hört oder sie später liest, was im Namen Gottes aufgeschrieben ist, augenblicklich das erfahren kann, was gerade geschildert wurde: Vergebung der Sünden, Wiedergeburt, neue Schöpfung, ewiges Leben.!
Dann ändert sich das Leben schlagartig, denn es hat die Bekehrung stattgefunden, eine Umkehr von einem Leben ohne Gott in ein Leben mit und für Gott. Das kann niemand aus eigener Kraft, sondern es geschieht allein durch sein Wort, durch den Heiligen Geist. Uns wird nun auch verständlich, dass die Zusagen Gottes und seine Verheißungen in der Bibel nicht nur fromme Wünsche sind, sondern dass sein Segen die Kraft hat, das ins Leben zu rufen, was er zugesagt hat.
Unser
Reden
Nach diesen Ausführungen wird uns
vielleicht klar geworden sein, dass die Sprache, das Reden, ein
ursprünglich göttliches Phänomen ist, und wir deshalb
über Sprache verfügen, weil wir Geschöpfe Gottes sind,
die ihm ähnlich gemacht sind. So können wir davon ausgehen,
dass unser Sprachvermögen eine Ableitung des göttlichen
Vermögens ist. Aber wie alles, was wir von Gott als gute Gabe
bekommen haben, ist auch das Reden in die Unvollkommenheit unseres
Menschseins, die in unserer sündigen Natur bedingt ist,
hineingenommen.
Deshalb hat auch unser Reden, auch und gerade unser Reden als Christen, zwei wichtige Aspekte: Reden kann aufbauen, helfen, trösten, heilen und es kann zerstören, beleidigen, kränken und deprimieren. Hier sehen wir, dass Reden, dass die Sprache auch bei uns nicht nur ein Informationsmittel ist, sondern eine Kraft, die zum Guten wie zum Bösen eingesetzt werden kann. Dem trägt die Bibel auch entsprechend Rechnung. Jakobus hat hier wohl ganz besonders eindrückliche Erfahrungen gemacht. So schreibt er in seinem Brief im Kapitel 3 , und es ist es wert, diesen Abschnitt einmal im Zusammenhang zu lesen:
Wir
alle sind fehlerhafte Menschen. Wenn jemand nie ein verkehrtes Wort
redet, dann ist er geradezu vollkommen; denn er hat sich selbst ganz
in der Gewalt. Wir legen den Pferden das Zaumzeug ins Maul, damit sie
uns gehorchen; so lenken wir ihren ganzen Körper. Oder denkt an
ein Schiff: es ist groß und wird von starken Winden getrieben;
trotzdem wird es von einem winzigen Ruder gesteuert, so wie es der
Steuermann will.
Ebenso ist es mit der Zunge: sie ist nur klein
und bringt doch gewaltige Dinge fertig. Denkt daran, wie klein die
Flamme sein kann, die einen großen Wald in Brand setzt! Mit der
Zunge ist es wie mit dem Feuer. Sie ist eine Welt voller Unrecht und
beschmutzt den ganzen Menschen. Sie setzt unser Leben von der Geburt
bis zum Tod in Brand mit einem Feuer, das aus der Hölle selbst
kommt.
Der Mensch hat es fertiggebracht, alle Tiere zu bändigen:
Raubtiere, Vögel, Schlangen und Fische. Aber die Zunge hat noch
keiner bändigen können, sie lässt sich nicht unter
Kontrolle bringen. Sie ist voll von tödlichem Gift. Mit ihr
loben wir Gott, unseren Herrn und Vater - und mit ihr verfluchen wir
unsere Mitmenschen, die nach Gottes Bild geschaffen sind. Aus
demselben Mund kommen Segen und Fluch. (Nach der Übersetzung:
Die Gute Nachricht)
Wenn man das liest, kann einem geradezu bange werden vor den Möglichkeiten der Sprache, unseres Redens, was wir doch alle täglich reichlich pflegen. Ist und bewusst, welche Machtmittel wir da in den Händen haben? Die Propagandisten der totalitären Staaten - wir Älteren haben vielleicht noch die Reden eines Göbbels im Ohr - haben um diese Wirkung gewusst und sie missbraucht.
Dichter und Denker haben das erkannt und beschrieben , welche Möglichkeiten in der Sprache liegen. Die deutsche Dichterin Ina Seidel schrieb in einem Gedicht:
Des
Wortes Gewalt
Im Wort ruht Gewalt
Wie im Ei die
Gestalt,
Wie das Brot im Korn,
Wie der Klang im Horn,
Wie
das Erz im Stein,
Wie der Rausch im Wein,
Wie das Leben im
Blut,
In der Wolke die Flut-
Mensch gib acht, eh du es
sprichst,
Dass du am Worte nicht zerbrichst!
Diese Frau hatte etwas Entscheidendes begriffen: Oftmals sind Worte nicht nur 'Schall und Rauch' sondern eine Macht! Und wie gehen wir oft damit um? Wie sollen wir damit umgehen? Paulus schreibt:
Redet
untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen
Liedern!
(Epheser 5, 19)
Fast scheint uns das übertrieben, aber hier wird eine Richtung angegeben, die Jesus selbst vorgegeben hat. Er lehrt uns:
... segnet, die euch fluchen!
Und
das heißt doch, sprecht Gutes von Gott her über die aus,
die euch Böses wünschen. Und weiter:
Bittet für
die, so euch beleidigen und verfolgen.
Und das heißt
doch wiederum nichts anderes, als dass wir mit Worten, mit unseren
Gebeten Gutes für die erbitten sollen, die uns alles Böse
nicht nur wünschen, sondern auch tun. Kann man das? Jesus, am
Kreuz hängend, betet:
Vater vergib ihnen, denn sie
wissen nicht, was sie tun. (Lukas 23, 24)
Stephanus,
der Märtyrer betet im Steinenhagel:
Herr, behalte ihnen
diese Sünde nicht! (Apostelgeschichte 7, 59)
Wenn ich dagegen mein Verhalten und unser Verhalten als Christen allgemein bedenke, könnte ich verzweifeln. Wie lieblos wird oft unter Geschwistern geredet, in Konferenzen und Gemeindestunden und im privaten Bereich. Und Gottes Wort, Jesus sagt:
Die Menschen müssen Rechenschaft geben am Tage des Gerichtes von einem jeglichen nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt und aus deinem Worten wirst du verdammt werden. (Matthäus 12, 36)
Ich will heute keineswegs eine allgemeine Schelte üben, die Sorge ist es, die mich treibt. Lasst uns neu bedenken, dass auch unser Reden, unsere Worte eine Macht sind, die aufbauen oder zerstören können. Nicht nur Inhalt, schon der Klang unsere Worte kann einen Menschen glücklich und froh oder traurig und depressiv machen. Wie ganz anders klingt es, wenn ich wohlwollend sage: O, das hast du aber fein hingekriegt! Oder mit hohem. spitzen Ton unter Betonung jedes Wortes: Das hast du aber fein hingekriegt! Ich denke, es braucht nicht weiter gesagt zu werden, was getan werden müsste, wir wissen es alle. Die so wunderbar praktische Bibel sagt:
Alles
nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen
auch!
(Matthäus 7, 12)
Und auch das ist ein Jesuswort. Im übrigen sollten wir aufgrund des Jakobuswortes nicht verzweifeln. Denn er sagt ja weiter zu diesem Thema:
Es
soll, liebe Brüder, so nicht sein!
Und wenn es nicht so
sein soll, gibt es auch eine Möglichkeit dazu, Jakobus sagt, ihr
habt nicht, weil ihr nicht bittet. Unser Reden wird dadurch
geheiligt, indem wir mit Gott darüber reden! Dass wir unser
Reden unter die Zucht des Heiligen Geistes stellen und uns
korrigieren lassen.
Aber so notwendig es ist, auf solche nur allzu möglichen Fehlentwicklungen hinzuweisen, möchte ich doch damit nicht schließen. Denn es gibt ja einen viel wichtigeren Aspekt, nämlich den, dass das, was wir im Namen Jesu sprechen, die gleiche Wirkung haben kann, als wenn Jesus es selbst gesprochen hätte. In der Apostelgeschichte finden wir das bestätigt.
Das
Reden der Apostel
Die ersten Jünger wussten
und praktizierten das noch viel mehr und gläubiger als wir es
heute in der Regel tun. Als Petrus und Johannes im Tempel an der Türe
vorbeikommen, welche die Schöne heißt, sehen sie dort
einen Gelähmten sitzen, der bettelt. Petrus sagt:
Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und wandle! Und er griff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Alsbald standen seine Füße und Knöchel fest. (Apostelgeschichte 3, 6)
Und das war nicht das einzige Mal, dass die Apostel Wunder taten indem sie im Namen Jesu redeten. Petrus sagt hier sogar, das er etwas habe: Was ich aber habe, das gebe ich dir. Was hatte er denn? Offensichtlich nicht einmal ein paar Dinare, Euro, würden wir heute sagen. Aber was er hatte: Nun, offenbar Vollmacht im Namen Jesu zu reden mit der gleichen Wirkung wie es bei Jesus war So finden wir bei den Aposteln Wunder von Totenauferweckungen, Dämonenaustreibungen und Krankenheilungen.
Das
Reden im Namen Jesu
Wie kommen sie zu dieser uns
wahrscheinlich außergewöhnlich erscheinenden
Möglichkeit? Ist sie wirklich so ungewöhnlich? Was sagt
Gottes Wort? In Markus 16, ab Vers 15 lesen wir die Worte Jesu:
Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden: wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: In meinen Namen werden sie böse Geister austreiben... auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden.
Und das war und
ist kein Privileg für die ersten Jünger, denn es heißt
ja in dem Wort: Die Zeichen die da folgen werden denen, die da
glauben, also eine Möglichkeit für uns alle,
die wir gläubig sind. Ich gehöre nicht zu denen, die
glauben, dass alle Probleme auf diese Weise zu lösen wären.
Ich glaube aber bestimmt, dass viele Probleme ungelöst bleiben,
weil wir oft nicht mehr den Mut und den Glauben haben, so im Namen
Jesu zu reden. Wenn wir davon überzeugt sind, dass Gottes Wort
genau so kräftig, so kreativ ist wie am ersten Schöpfungstag,
dann sollten wir von dieser Möglichkeit im Namen Jesu zu bitten,
zu gebieten, zu binden und zu lösen und zu beten mehr Gebrauch
machen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dann auch wieder
mehr Wunder sehen. (Matthäus 18, 18)
Zur Ermutigung möchte
ich mit einer Begebenheit als Zeugnis schließen, die meine Frau
und ich vor einigen Jahren erlebt haben.
Ein
Zeugnis
Wir hatten Kontakt zu einem Bruder, der
sehr schwergewichtig war und wohl dadurch ständig Last mit den
Bandscheiben hatte. Das Leiden wurde schließlich so schlimm,
dass er praktisch nicht mehr gehen konnte. Wenn überhaupt
schleppte er sich an zwei Krücken einige Schritte durch die
Wohnung. Alle ärztliche Kunst hatte versagt. Verzweifelt rief er
eines Tages uns an mit der Bitte, ihm zu helfen und mit ihm zu beten.
Als Freund und Bruder konnte ich ihm diese Bitte nicht abschlagen.
Meine Frau und ich fuhren in seine Wohnung und fanden ihn so vor, wie
ich es eben geschildert habe. Wir beteten zunächst um Vergebung
der Sünden und dass Gott uns offenbaren möchte, wo das
Leiden seine Ursache habe, damit wir konkret beten konnten. Das
geschah auch. Wir baten um Vollmacht und lösten ihn im Namen
Jesu von allen negativen Bindungen und baten um Heilung. Jeder, der
so etwas schon einmal gemacht hat weiß, wie klein man sich in
solchen Momenten vorkommt, weil man genau weiß, das man selbst
gar nichts vermag. Nach dem Gebet schauten wir zu dem Bruder auf.
Zunächst war keine Reaktion zu sehen. Mit einem mal kam ein
fassungsloses Staunen in sein Gesicht.
"Ich glaube
..." sagte er, stemmte sich von seinen Sessel hoch, stand auf,
ohne Krücken und machte zu unserem größten Erstaunen
vor unseren Augen mit vorgestreckten Armen einige Kniebeugen. Er war
gesund! Welch eine Freude, welch eine Verherrlichung Jesu.
Es
bleibt dabei, Gottes Wort ist wunderbar, kräftig und mächtig
genug, ein Leben, ja eine ganze Welt zu verändern.
Amen !
Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de