- Gemeinde -

Ein himmlisches Gebilde aus irdischem Material

Bibeltext: Matthäus 16, 18
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Ich denke, dass wir uns schnell darüber einig werden, wenn ich sage, dass Jesus unser Heiland, Retter und Erlöser ist. Aber wir sollten auch bedenken, dass er unser großes Vorbild ist, etwa im Sinne des Bibelverses Philipper 2 Vers 5:

Ein jeder sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war.

Darum habe ich mich gefragt, was ist für Jesus das Wichtigeste, d.h. was liegt ihm am meisten am Herzen, was hat er besonders geliebt. Das sollte uns dann veranlassen, es ebenso zu halten! Es sind sicherlich mehrere Dinge, die Jesus am Herzen liegen. Aber ich glaube, dass ein Anliegen davon auch für uns besonders wichtig ist.
Jesus liebt die Gemeinde!

Wir wollen uns diesem Punkt, der Gemeinde, heute einmal besonders widmen. Denn Gemeinde, das ist der Ort, wo wir geistlich zu Hause sind, wo wir dazu gehören, von der wir im wahrsten Sinne des Wortes 'ein Stück ' sind, Gemeinde sehen und erleben wir. Dass Jesus die Gemeinde liebt, ist wohl unstreitig. Lesen wir doch in Epheser Kapitel 5, 25

...Christus hat geliebt die Gemeinde
Und er hat sie nicht nur allgemein geliebt, sondern es heißt:
...und hat sich selbst für sie gegeben.

Die Gemeinde Jesu ist im gewissen Sinne ein eigenartiges Gebilde. Ich habe es einmal so formuliert:
Gemeinde - Ein himmlisches Gebilde, aus irdischem Material.

Betrachten wir zunächst die erstgenannte Seite:

Ein himmlisches Gebilde,

das ist sie zweifellos. Denn Jesus hat gesagt:

Ich will bauen meine Gemeinde, (Matthäus 16,18)

wobei die Betonung auf 'Ich' und 'meine' liegen muss. Das ist wichtig, Gemeinde ist immer Jesu Gemeinde. Sie wurde am Pfingsttag durch den Heiligen Geist grundsätzlich auf Erden 'installiert'. Deshalb ist Jesus Herr der Gemeinde. In vielen biblischen Aussagen kommt das zum Ausdruck, wobei für 'Gemeinde' verschiedene Bilder gebraucht werden,
z. B.:

Gott hat Jesus gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, d.h. er das Haupt und wir die Glieder, der Leib.
Ich bin der gute Hirte! ... wir sind die Schafe
Er der Bräutigam, wir, die Gemeinde, die Braut.

Christus der Herr, der Bauherr seiner Gemeinde, wir die Bauleute.

So ist Jesus Gemeinde ein Stück Reich Gottes auf Erden, und damit wahrlich ein himmlisches Gebilde. Deshalb ist sie heilige Gemeinde und wir sind damit in Christus und seiner Gemeinde Heilige! So heißt es ja auch in der genannten Stelle im Epheserbrief weiter, nachdem bezeugt ist, dass Jesus für die Gemeinde gestorben ist:

...und hat sich selbst für die Gemeinde gegeben, auf dass er sie heiligte!!!

Das muß man erkennen und begreifen und dann dankbar erkennen: Und ich darf dazu gehören! Welch ein Vorrecht! Aber auch das müssen wir sehen:
Gemeinde Jesu, gebaut aus irdischem Material

So gewiß wie Jesus der Bauherr und Eckstein der Gemeinde ist, ist sie zugleich auch:

...erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, (Epheser. 2,20)
und in Matthäus 16,18 heißt es ja :
du bist Petrus und auf diesem Felsen will ich bauen meine Gemeinde.
Und 2. Korinther 4 Vers 7 steht:
Wir haben aber solchen Schatz in irdenen Gefäßen.

Jesus ist und bleibt Herr der Gemeinde, aber er gibt seine Gemeinde in unsere, in der Menschen Hände. In die Hände eines Petrus, der Jesus von Herzen liebt und ihn andererseits auch zu verleugnen in der Lage war. Er überläßt uns die Verwaltung, die Handhabung und damit auch die Verantwortung. Jesu Gemeinde wird durch Menschen, durch dich und mich dargestellt und deshalb haben wir alle, nicht nur die Gemeindeleitung - diese sicher besonders - auch die Verantwortung. Und damit liegt eine unwahrscheinliche Spannung in dem Gebilde Gemeinde, weil eben aus irdischem Material aber vom Himmel gegeben, die Spannung zwischen Himmel und Erde. So sind wir einerseits Heilige Gottes, weil Jesus uns schon geheiligt hat, aber wir sind und bleiben auch Sünder und manchmal fleischlich gesinnt, wie Paulus den Korinthern - und sicherlich nicht nur ihnen! - vorhalten muß, dass sie feste geistliche Speise nicht vertragen können:

...weil ihr noch fleischlich seid. Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise. (1. Korinther 3, 3)

Deshalb geht es ja in der Gemeinde - wie wir alle leider wissen - manchmal auch recht menschlich, fleischlich zu. Aber das darf keine Entschuldigung sein, dass wir eben Menschen und unvollkommen sind. Denn die zu Jesus gehören, zu seiner Gemeinde, sind keine 'normalen' Menschen mehr. Wir können noch fleischlich reagieren und uns ungeistlich benehmen, aber wir müssen es nicht! Denn wir sind wiedergeboren durch den Geist Gottes. Wir bleiben zwar äußerlich die gleichen, vom Habitus her usw., aber innerlich, an unserem geistlichen Menschen ist , wie die Bibel sagt: Neues geworden. Wir sind gewissermaßen Hybriden zwischen Himmel und Erde, eine Mischung von geistlichem und fleischlichem.

Aber Jesus Absicht und Erwartung ist, dass das irdischen Material geläutert wird und wir mehr und mehr umgestaltet werden in sein Bild und das, damit Gemeinde das wird, was im Epheserbrief gesagt wird:

...eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen, sondern dass sie heilig sei und unsträflich.

Welch hohe Erwartung Jesus an uns! Können wir der Erwartung entsprechen? Gegenfrage: Haben wir den Heiligen Geist empfangen, der Kraft im Überfluß geben kann? Ja, wir haben und deshalb können wir auch!
Gemeinde soll der Ort sein, wo Menschen zusammen sind, die mehr und mehr geistliche Persönlichkeiten werden. Das Wort Person kommt ja aus dem Lateinischen, dort bedeutet 'personare' hindurchscheinen. Wie bei einem Weihnachtstransparent das Licht der Kerze hindurchscheint und sichtbar wird, soll durch eine geistliche Persönlichkeit Jesus Art und Wesen hindurchscheinen, damit Menschen begreifen können, wie Gott, wie Jesus ist, dass Er das Licht der Welt ist, das wir verkünden. Unser Streben muss deshalb sein, wie es Johannes der Täufer im Blick auf Jesus einmal sagte:

Er (Jesus) muß wachsen - ich füge hinzu: "in mir" - ich aber muss abnehmen, - ich füge hinzu: "in meiner fleischlichen Gesinnung" -.
Damit ergeben sich zwei große Aufgaben für den Gemeindebau:
1. Die Gemeinde als Wachstums - und Erziehungsraum
2. Die Gemeinde als Brückenkopf Gottes in dieser Welt.

Beschäftigen wir uns zunächst mit der ersten Aussage:

1. Die Gemeinde als Wachstums- und Erziehungsraum.

Ich nehme an, dass das für manchen eine Zumutung ist. Erziehung in der Gemeinde? Ja, in der Sonntagsschule vielleicht, aber doch wohl nicht an mir, der ich erwachsen, ein gestandener Christ bin?

Wenn von Erziehung die Rede ist, gebrauchen die Fachleute, die Pädagogen, gerne das Fremdwort 'Education' bzw. von der Tätigkeit her das Wort 'educare'. Das ist ein lateinisches Wort für 'erziehen' und bedeutet soviel wie führen und herausziehen, herausziehen aus einem schlechteren und führen in einen besseren Zustand. Die Bibel bezeichnet diesen Vorgang mit 'Heiligung'. Besser könnte man auch 'heiligen' nicht umschreiben. Die Gemeinde soll der Ort sein, wo wir von einer weniger geistlichen Gesinnung zu einer besseren hineingeführt werden sollen. Und wir wissen alle, dass wir hier ein gutes Übungsfeld haben, biblische Anweisungen gibt es reichlich, lesen wir:

So sehet nun wohl zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kaufet die Zeit aus, denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was da sei des Herrn Wille Und saufet euch nicht voll Wein, daraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes: (hier steht ein Doppelpunkt, das heißt, durch den Geist wird das möglich, was jetzt folgt) redet untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singet und spielt dem Herrn in eueren Herzen und saget Dank allezeit für alles Gott, dem Vater, in dem Namen des Herrn Jesus Christus, und seid untertan in der Furcht Christi. (Epheser 5, 15 -21)

Und an anderer Stelle:

So ziehet nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und vertrage einer den anderen und vergebet euch untereinander, wenn jemand Klage hat wider den anderen; gleich wie der Herr euch vergeben hat, so auch ihr. Über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit; und der Friede Christi regiere in euren Herzen, zu welchen ihr auch berufen seid in einem Leibe; und seid dankbar. (Kolosser 3, 12 - 15)

Dazu ist wohl kein Kommentar nötig. Aber wenn das in der Gemeinde mehr und mehr Wirklichkeit wird, dann ist sie auch der Ort, wo wir das erleben: Dass wir füreinander beten und gesund werden, so wie es im Jakobusbrief gesagt wird. Dann passieren in der Gemeinde und durch die Gemeinde Zeichen und Wunder wie bei Petrus im Gefängnis. Die Gemeinde betet und ein Engel führt den Apostel aus dem Gefängnis. Dann können 'durch die Hand der Apostel', also durch Menschen die besonders beauftragt sind in der Gemeinde, Zeichen und Wunder geschehen, wie es in der Apostelgeschichte beschrieben wird. Und dann kann es geschehen, dass der Herr täglich hinzutut Menschen, die zum Glauben gefunden haben.

Und erfahrene Christen und Gemeindeglieder können hier viel berichten. Nicht nur aus der Zeit der ersten Gemeinden, sondern auch die ganze Kirchengeschichte hindurch, bis auf den heutigen Tag. Deshalb brauchen wir, du und ich, Gemeinde! Darum ist es wichtig, sich immer wieder positiv dessen bewußt zu werden: Ich gehöre dazu! Und weil ich dazugehöre, habe ich die Verpflichtung das irdische, das fleischliche, das weltliche Wesen heiligen zu lassen, damit die Gesinnung Christi bei mir zum Durchbruch kommt. Dann kann Gemeinde erst die Aufgabe erfüllen, die wir als zweiten Punkt genannt haben:

2. Gemeinde: Brückenkopf des Reiches Gottes in dieser Welt.

Was bedeutet das nun, wenn ich sage, dass Gemeinde Brückenkopf des Reiches Gottes in dieser Welt ist. Jesus hat seine Gemeinde nicht nur deshalb gegründet damit wir einen Ort haben wo wir uns wohl fühlen, wo wir eine geistliche Heimat haben und wo wir in Frieden ihm Halleluja singen können und wo wir unsere Freizeit sinnvoll gestalten. Das auch, aber nicht nur und, wie ich glaube, nicht einmal vorrangig. Die Gemeinde ist der feste, gesicherte Ort, von dem wir ausziehen, den Auftrag Jesu zu erfüllen. Denn nur die Gemeinde hat die Verheißung, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden wird. Und unser Auftrag lautet:

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur (Markus 16,5)

Und in Matthäus 28, 19 wird es ähnlich gesagt:

Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Welch ein gewaltiger Auftrag das ist, wird uns klar, wenn wir uns noch einmal ins Bewusstsein rufen:

Jesus sendet nicht seine Engel in diese Welt um das Evangelium zu verkünden,
er kommt auch nicht selbst um das zu tun,
sondern er hat nur uns, seine Nachfolger beauftragt,
die Frohe Botschaft weiterzusagen.
Wenn wir es nicht tun, tut es niemand!
Desalb sagr er zu uns:

GEHET HIN !

Das heißt in der letzten Konsequenz: entweder verkündigen wir die Frohe Botschaft des Christus, oder keiner verkündigt sie. Und 'hingehen' bedeutet ja nicht nur, dass hier und da eine Predigt gehalten wird, wie ich es heute tue, sondern in einen Kampf einzutreten.

Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, die in der Luft herrschen, heißt es im Wort Gottes.

Das ist aber ein Kampf, den wir nicht als einzelne bestehen und führen können, dazu brauchen wir die Gemeinde. Darum möchte ich ein Bild gebrauchen aus biblischer Zeit, das übertragen auch für uns heute als Gemeinde gilt. Damals kam es ja vor, dass ein Land vom Feind erobert wurde, aber an einer befestigten Stadt, an einer Festung, umgeben von hohen, starken Mauern, stoppte dann oft solch ein Feldzug.
Die Stadt war dann praktisch von Feinden umgeben, war buchstäblich hineingestellt in eine feindliche Welt. Aber innerhalb der Mauern war man sicher vor den feurigen Pfeilen des Feindes. In der Stadt befanden sich tapfere Krieger und die Bewohner, die ihr Land und ihre Stadt von Herzen liebten. Und wenn es ernst wurde, waren alle bereit zu kämpfen und das Beste zu geben, damit der Sieg errungen wurde.
Diese Prinzipien gelten auch heute noch für die Gemeinde. Denn sie hat ja, wie schon erwähnt, die Zusage:

...die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. (Matthäus 16,18)

Aber diese Verheißung gilt nur, wenn innerhalb der Festung, der Stadt, um es im Bild zu sagen, Einigkeit und Frieden herrschen. Wenn alle von einem Ziel beseelt sind: Im Kampf alles einzusetzen und zu bestehen. Denn der Feind ist auf dem Plan. Und der Teufel schläft nicht, macht keinen Urlaub, stellt seine Aktivitäten nicht ein weil er zu gestreßt ist oder keine Lust hat, sondern geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann und andererseits kommt er leise, falsch und listig wie eine Schlange.

Manchmal helfen uns ja Beispiele, um eine geistliche Wahrheit besser zu verstehen. Nehmen wir noch einmal das Bild von der Stadt, in deren Mauern Soldaten sind, die das umliegende Land zurück erobern wollen. Für diese Festung gibt es zwei Gefahrenpunkte, zwei Methoden des Feindes, die Stadt einzunehmen und die Pläne zunichte zu machen. Der Feind startet

1. Großangriff auf die Festung

einen Angriff von außen. So schlimm das sein kann, eine gut gerüstete Stadt übersteht meist solch einen Angriff. Und reden wir jetzt wieder im Bild: solche Angriffe von außen hat auch die Gemeinde Jesu durch die Weltgeschichte immer heil überstanden, wenn gefährliche Ideologien eindringen wollten, Philosophie die Gläubigen betören oder totalitäre Herrscher das Christentum ausrotten wollten. Denn da kämpft Gott für uns. In diesem Falle kommt es einfach darauf an, wer die besseren Waffen, die besseren Krieger, den größeren Mut und die größere Kraft hat. Solange die Tore geschlossen sind und die Mauern Tag und Nacht bewacht werden, wird dem Feind nichts gelingen

2. Methode des Feindes.

Der Feind ist intelligent und scheut keine noch so gemeine Methode. So wurde in solchen Fällen versucht, Verräter aus den Reihen derer, die in der Stadt lebten, zu finden, die durch Kritik und negative Propaganda die Moral der Soldaten und Bewohner untergraben, in einem günstigen Moment das Tor der Festung von innen öffnen und Leitern von den Mauern herunterlassen, damit der Feind eindringen kann. Das war dann oft das Verderben der Festung und der Stadt. Das hat zwar - um wieder im Bild zu sprechen - nicht das Christentum, wohl aber einige Gemeinden erlebt. Ich glaube, ich brauche nicht groß zu erklären, wie diese Prinzipien für uns als Gemeinde zu übertragen sind. Manche Gemeinden sind durch Unversöhnlichkeit, durch Lieblosigkeit und durch Spaltungen zugrunde gegangen.

Wenn in der Gemeinde Treue und Liebe herrschen, wenn Einheit, Eifer und Einsatzbereitschaft vorhanden sind, dann ist sie nicht nur unangreifbar, sondern dann kann sie Boten aussenden in das Land, die die Nachricht des Christus verkündigen und Menschen aus der Welt in die sichere Stadt Gottes, in seine Gemeinde holen. Und wenn wir als Gemeinde den listigen Anläufen des Teufels widerstehen, dann flieht er von uns. So war es bei Jesus, als er die Versuchung bestanden hatte und so wird es auch im Wort Gottes gesagt:

Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch. (Jakobus 4,7)

Darum dürfen wir nicht zulassen, dass der Feind an Boden gewinnt. Denn dann wird nicht nur uns, der Gemeinde Schaden zugefügt, das ist schon schlimm genug, sondern dann können wir unseren Auftrag, Evangelium zu verkünden, nicht mehr nachkommen. Und sagen wir es noch einmal, damit uns die Wichtigkeit bewußt wird:

Jesus sendet nicht seine Engel in diese Welt um das Evangelium zu verkünden,
er kommt auch nicht selbst um das zu tun,
sondern er hat nur uns, seine Nachfolger beauftragt,
die Frohe Botschaft weiterzusagen.
Wenn wir es nicht tun, tut es niemand!

Und das bedeutet, dass Menschen verloren gehen für das ewige Leben, nicht weil Gott nicht alles getan hätte zu ihrer Rettung oder nicht wollte, - Gott will, dass allen Menschen geholfen wird - sondern weil wir nicht das getan haben, wozu wir beauftragt waren. Wiederholen wir auch das noch einmal: Jesus hat die Gemeinde so geliebt, dass er sich selbst für sie gegeben hat. Er liebt seine Gemeinde wie der Bräutigam die Braut. Wir waren davon ausgegangen, dass Jesu Handeln und Gesinnung für uns ein Vorbild ist und wir deshalb dem nacheifern, wie die Bibel es ja auch von uns erwartet und wir es ja schon zu Anfang erwähnt haben:

Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. (Philipper 2,5)

Bleibt doch die Frage an uns, denen Gemeinde anvertraut ist, jedem einzelnen:
Liebe ich die Gemeinde, bin ich bereit, alles für sie, für ihr Wohl dahinzugehen? Niemand verlangt normalerweise von uns das Leben, dass hat Jesus für uns gegeben. Das ist in unseren Verhältnissen- Gott sei Dank - nicht der Fall.

Aber vielleicht geht es für uns darum, sein Recht aufzugeben, seine Ehre, seinen Stolz hinter sich zu lassen, das Böse nicht zuzurechnen und nur das Wohl der Gemeinde Jesu im Auge zu haben. Das kann gemeint sein. Wobei mit 'Gemeinde ' nicht die sogenannte Universalgemeinde - also das ganze Christentum - gemeint ist, das ist weit weg und gut zu lieben. Nein, es geht um die Gemeinde hier vor Ort, deine und meine Ortsgemeinde ist gemeint, denn da bin ich Glied - nicht nur ' Mitglied '- am Leibe Jesu. Vielleicht hat diese Gemeinde Mängel und Fehler. Die habe ich auch. Dennoch liebt mich meine Frau und hält treu zu mir. So sollte es in Bezug auf Gemeinde auch sein! Dann, und das ist die frohe Botschaft auch für uns, die wir längst gläubig sind, gilt für uns auch die Verheißung:

Wer um meinetwillen verlässt. dem wird gegeben werden, vielfältig in dieser Welt und das ewige Leben dazu.

Das ist das große Paradoxon Gottes: wir empfangen, wenn wir geben.

Und der schönste Lohn wird uns in der Ewigkeit, wenn wir sehen werden, welche Frucht geworden ist für das Reich Gottes durch unseren Glauben, unseren Einsatz und unseren Verzicht, wenn die Scharen der Erlösten vor Gottes Thron stehen, die Jesus erlöst hat und die durch unser Zeugnis den Herrn erkannt haben. Dem Apostel Paulus war die Ausbreitung des Evangeliums und die Auferbauung der Gemeinde so wichtig, dass er seine eigenen Wünsche vollkommen hintenanstellte. Wie gerne wäre er all dem Leid und den Strapazen entflohen, die ihm durch die Erfüllung seines Auftrags - Gehet hin - entstanden sind. Aber er sagt:

...ich habe Lust abzuscheiden und bei Christus zu sein, aber es ist nötiger im Fleisch zu bleiben um euretwillen. In solcher Gewissheit weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde, euch zur Förderung und zur Freude im Glauben. (Philipper 1,23).

Das schreibt er an die Gemeinde in Philippi, das Wohl der Gemeinde, ihre Förderung und Freude geht ihm über alles. Ob etwas Ähnliches auch bei uns zu finden ist? Ich hoffe es !!

Amen !

Predigt von Robert Nowak) www.nowakpredigtbuch.de

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