Warum sollen wir Gott lieben?

Bibeltext zur Predigt: Matthäus 22, 37 - 39

Jesus aber sprach zu ihm:
Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen
und von ganzer Seele, und mit ganzem Gemüte.
Das ist das höchste Gebot.
Das andere aber ist dem gleich:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst !
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Die Bibel fordert uns auf, Gott zu lieben, zu lieben in einer ganz besonderen Qualität: Von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte und mit all unserer Kraft, wie es in einer Parallelstelle im Alten Testament noch ergänzend heißt. (5.Mose 6, 5)
Um dieses Wort richtig zu beurteilen, ist es wichtig daran zu erinnern, dass es nicht von einem Apostel oder Kirchenvater geschrieben worden ist, die eine Christenheit neu für Gott motivieren wollten - obschon das den Wert dieser Worte nicht mindern würde - sondern Gott selbst ist es, der es dem Volk Israel sagen läßt und Jesus selbst ist es, der es letztlich uns allen sagt. Es ist deshalb wichtig diesen Umstand herauszustellen, weil es ungewöhnlich ist, dass jemand einen anderen auffordert, ihn zu lieben.

Wir sind es gewohnt, dass uns jemand gesteht, ich liebe dich, oder dass uns jemand anvertraut, dass er einen anderen liebt. In den Beziehungen zwischen Mann und Frau ist das ja ein nicht seltenes Ereignis. Und wir wissen auch um manchen stummen Schrei nach Liebe, der nie gehört wird. Aber dass uns jemand direkt und unverblümt auffordert, ihn zu lieben, das ist ungewöhnlich. Das macht man nicht! Da kommt doch der Gedanke auf: Hat der das nötig? Wird er so wenig geliebt, dass er praktisch um Liebe betteln muss? Liebe kann man doch nicht fordern. Man bringt sie jemanden aus freien Stücken entgegen, oder auch nicht. Ja, es ist schon ein ungewöhnliches Wort. Aber in der Bibel gibt es des öfteren Aussagen, die uns eigenartig und ungewöhnlich vorkommen. Aber es ist ja auch ein ungewöhnliches Buch, die Bibel. Ein Buch im Auftrag Gottes geschrieben.

Aber immer, wenn uns im Worte Gottes etwas ungewöhnlich erscheint, handelt es sich um besonders wichtige Aussagen, über die wir auch besonders intensiv nachdenken sollten. Dann erkennen wir, dass solche Aussagen in einem höheren Sinne ungewöhnlich sind, eben über das an Forderung und Verheißungen hinausgehen, was man gewöhnlich erwarten kann. Tut man das, was vom Wort her gesagt wird, kann man auch ungewöhnlichen Segen erwarten. Versuchen wir deshalb ohne Scheu, die etwas provokant wirkende Frage zu beantworten:

Warum sollen wir Gott lieben?

Viele Christen scheuen sich, Warum-Fragen zu stellen. Sie sagen, was in der Bibel steht, muss man, ohne zu fragen, einfach glauben. Das trifft für einige Bereiche sicherlich zu. Bei anderen nicht. Wir stellen unsere Fragen nicht kritisch, sondern auf missionarischem Hintergrund. Wenn wir Menschen das Evangelium nahe bringen wollen, stellen sie uns solche Fragen. Und wir haben einen intelligenten Gott. Er ist die höchste Intelligenz überhaupt. Alles was er macht und fordert, ist sinnvoll, klug und weise. Deshalb werden wir auch auf ehrliche Fragen gute Antworten bekommen. Wenn wir über die Frage nachdenken: Warum sollen wir Gott lieben? wird uns schnell klar, dass Gott diese Forderung nicht um seinetwillen aufgestellt hat.
Die Bibel sagt: Gott ist Liebe! (1. Johannes 4,16)

Er hat nicht nur Liebe, er ist Liebe! Das ist ein großer Unterschied: Denn das, was man nur 'hat', kann einem bald genommen werden. Was man aber 'ist', das bleibt man. Ein kleines Beispiel soll das verdeutlichen. Wir kennen sicher alle den Anblick des Meeres. Wenn wir 'Meer' sagen, dann wissen wir, dass sind die unerschöpflichen Wassermassen. Deshalb würden wir sagen, dass das Meer nicht Wasser hat, sondern das Meer ist Wasser. Meer und die unerschöpflichen Wassermassen sind identisch. Eines erklärt das andere. Und weil es unerschöpflich ist, brauchen wir kein Wasser ins Meer zu tragen, damit es existieren kann.
So ist es auch in Bezug auf Gottes Liebe. Gott ist unerschöpfliche Liebe. Statt 'Gott' können wir auch 'Liebe' sagen und statt 'Liebe' können wir auch 'Gott' sagen. Gott und Liebe sind identisch, eines erklärt das andere. Und so, wie wir nicht Wasser ins Meer tragen müssen, damit es existieren kann, brauchen wir auch Gott nicht Liebe entgegenbringen, damit er als Gott keinen Mangel hätte, denn er ist ja selbst unerschöpfliche Liebe.

Außerdem ist unser Gott kein einsamer Gott, kein Single-Gott. Er existiert und lebt in den drei Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist, die von Ewigkeit her bis in alle Ewigkeit in vollkommener Harmonie und Liebe so miteinander verbunden sind, dass wir nur einen Gott anbeten. Zudem berichtet die Bibel, dass unzählige Engelscharen immerdar Gott loben und preisen und so ihre Liebe bekunden. Nein, Gott hat es wahrlich nicht nötig, um unserer Liebe zu betteln! Und dennoch ist es eine Tatsache: Gott sehnt sich nach unserer Liebe! Warum? Um das zu verstehen, müssen wir das eigentliche Wesen der Liebe erkennen, begreifen, was Liebe im Sinne der Bibel meint. Eine gute Definition lautet:

Liebe bedeutet: Das höchste Wohlsein des anderen aktiv wollen!

Etwas umschrieben heißt das: Liebe hat das innige Verlangen, andere glücklich zu machen, sie am eigenen Glück teilhaben zu lassen, ja, selbst unter Aufgabe des eigenen Glücks dem anderen Wohlbefinden und Freude zu bewahren. Darum schuf Gott Menschen, er wollte Geschöpfe um sich haben, die er glücklich machen konnte. Darum gibt es dich und mich! Und wir wissen, dass Gott alles getan hat, diesen Plan zu verwirklichen. Er schuf den Menschen und bereitete ihm das Paradies, einen Ort der Freude und Wonne in der steten Gemeinschaft mit IHM! Und als der Mensch von sich aus diesen wunderbaren Zustand durch die Sünde zerstörte, tat Gott genau das, was wir als wahre Liebe erkannt haben:

Unter Aufgabe des eigenen Glücks, gab er uns neu die Möglichkeit zu ewiger Freude, ja zum ewigen Leben, indem er Jesus an das Kreuz schickte! So ist Gott, das ist Liebe!

Und schon für diese Erdenzeit haben wir die Zusage der Erfüllung mit dem Heiligen Geist und damit die Möglichkeit der innigen Gemeinschaft mit Gott. Und hier haben wir auch eine erste Antwort auf die Frage, warum wir Gott lieben sollen: Weil er uns liebt!

Lasset uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt, 
sagt die Bibel im 1. Johannesbrief, 4 Vers 19.

Er hat uns aus Liebe ins Leben gerufen, ist unser Vater, der für uns sorgt und uns glücklich machen will. Jedes normale Kind liebt die, die es ins Leben gesetzt haben, es lieben und versorgen: seine Mutter und seinen Vater. Aus dem gleichen Grunde müsste jeder normale Mensch Gott lieben. Gott hat uns ins Leben gerufen, er liebt uns, sorgt für uns, und darum lieben wir ihn wieder. Wahre Liebe - und Gottes Liebe ist wahre Liebe - sehnt sich danach, erwidert zu werden.

Unerfüllte Liebe macht unglücklich!

Ist uns bewußt, dass Gott unglücklich darüber ist, wenn Menschen seine Liebe nicht erwidern? Und wie viele Menschen fragen nicht einmal nach Gott. Und wie wenige sind ihm wirklich dankbar für seine Liebe, für den kostbaren Schatz: Leben. Und wir, die wir uns Christen, ja, Kinder Gottes nennen dürfen - und es sind! - lieben wir ihn von ganzen Herzen, von ganzer Seele, mit ganzem Gemüte und mit all unserer Kraft?

Mit diesen Erklärungen haben wir zwar gezeigt, warum Gott liebenswert ist, aber noch nicht, warum er uns auffordert ihn zu lieben. Bevor wir Spekulationen darüber anstellen, fragen wir lieber gleich die Bibel, denn dann bekommen wir göttliche Antworten. Fast immer wenn Gott Menschen mit seinem Willen bekannt macht, ihnen sagt, was er von ihnen erwartet, wenn er ihnen seine Gebote vorlegt, ist das mit einer Verheißung verbunden: Auf dass es euch wohlergehe! Schon bei der Aufzählung der zehn Gebote im 5. Buch Mose, Kapitel 5 Vers 16 heißt es:

Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohlergehe!

Und an anderer Stelle dieses Buches heißt es gar: so wird es dir und deinen Kindern wohlergehen. Und in vielen Kapiteln der Bibel lesen wir Ähnliches, zum Beispiel, dass Gott sagt, dass er die segnen will, die seinen Willen tun. Ebenfalls im 5. Buch Mose im Kapitel 7 ist in geradezu rührender und fast überschwänglicher Weise aufgeschrieben, was Gott denen verspricht, die seine Gebote halten:

Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet, so wird der Herr, dein Gott, ... dich lieben und er wird segnen die Frucht deines Leibes (also unsere Kinder!) den Ertrag deines Ackers..., gesegnet wirst du sein vor allen Völkern.

Und es folgen hier viele Aufzählungen, die wir für unsere heutige Zeit umdeuten dürfen: Gesegnet sollst du sein in deiner Werkstatt, in deinem Büro, in deinem Haushalt, als Vater, als Frau und Mutter, in der Schule und was sonst noch alles zu unserem alltäglichen Leben gehört. Dass das so ist, hat Jesus schon seinen Jüngern gezeigt: Als Petrus, der Apostel, der Fischer von Beruf war, einmal die ganze Nacht gefischt hatte, ohne etwas zu fangen, kommt Jesus dazu und fordert ihn auf, noch einmal hinauszufahren. Petrus ist der Überzeugung, dass das zu diesem Zeitpunkt keinen Zweck hat. Aber er sagt: "Auf dein Wort hin will ich es tun." Und er macht einen Fischzug, dass die Netze fast bersten.

Wenn wir den genannten Bibeltext im 5. Buch Mose im Original lesen, haben wir den Eindruck, dass Gott sich geradezu überschlägt in der Aufzählung seiner Wohltaten und Segenswirkungen. Und wir begreifen endgültig, warum er uns auffordert, ihn zu lieben: damit es uns wohlergehe! Aber vielleicht werden bei manchen kritischen aber auch ehrlich fragenden Menschen zwei Fragen aufkommen, denen wir nachgehen wollen. Erstens: Warum spricht hier Gott nicht mehr nur von der Liebe zu ihm, sondern von der Erfüllung seiner Gebote? Zweitens: Segnet Gott nur die, die ihn lieben und um all die anderen kümmert er sich nicht? Beantworten wir die letzte Frage zuerst: Ja, Gott liebt alle Menschen. Das sagt die Bibel ausdrücklich in Johannes 3, Vers 16:

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

Und im Römerbrief 5, Vers 10, heißt es gar, dass wir

mit Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren!

Das heißt, Gott hat nicht erst Ausschau gehalten, wo sind Menschen, die für mich sind, die mich lieben, die würdig sind, meinen Sohn für sie sterben zu lassen, sondern Gott liebt die Menschen so sehr, dass er seinen Sohn für alle Menschen in den Tod gab und es ihnen freistellt, ob sie mit Liebe erwidern oder nicht. Und im Matthäus Evangelium 5. 45, heißt es ausdrücklich:

Gott läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte, und der Psalmist wundert sich geradezu, dass es den Gottlosen so gut geht! (Psalm 73)

Es ist wahr, wenn Gott nur die erhalten würde, die ihn lieben, und die nicht beachten würde, die sich nicht um ihn kümmern, wäre er zwar dennoch ein gerechter Gott, aber absolute Liebe wäre das nicht. Aber andererseits, - und damit kommen wir zur Beantwortung der ersten Frage - andererseits wird uns sofort klar, dass volles göttliches Wohlergehen nur denen zuteil werden kann, die Gottes Liebe erwidern, die ihn wirklich lieben, von ganzen Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und mit aller Kraft. Denn erst da, wo Liebe erwidert wird, entsteht ein Liebesverhältnis, und nur in einem Liebesverhältnis, wo Liebe hin und her strömt, ist ein Geben und Nehmen möglich, das Wohlergehen schafft. Nur da, wo gegenseitige Liebe sichtbar wird, ist wahres Glück!

Liebe macht glücklich!

Eigentlich eine Binsenweisheit, die wir bei allen verliebten Leuten bestätigt sehen, ebenso in der Beziehung zwischen Eheleuten und Eltern und Kindern und umgekehrt. Wer liebt, ist glücklich. Das gilt genauso in der Liebe zu Gott. Darum fordert Gott uns auf, ihn zu lieben: Damit wir glücklich werden! Darum buhlt Gott so um unsere Liebe, nicht um seinetwillen, sondern damit es uns wohlergehe. Und da, wo Liebe ist, sind die Gebote und Erwartungen des anderen keine lästigen Forderungen oder Zumutungen. Man sagt ja von Liebenden, dass man sich die Wünsche geradezu von den Augen abliest. So ist es auch bei Gott. Wenn man ihn wirklich liebt, dann sind seine Gebote Anregungen, die man gerne befolgt, weil man weiß, dass er in allen Dingen das Beste für mich will, denn er liebt mich doch! Und bei ihm wissen wir noch, das alles, was er erwartet, nicht nur von der Liebe bestimmt ist, sondern auch von unendlicher Weisheit.

Dann merkt man, dass die Gebote Gottes keine Zäune sind,
die uns vom 'dolce vita', vom 'süßen Leben, von den Freuden des Lebens abhalten,
wie viele Menschen meinen, sondern Barrieren sind,
die uns vor dem Fall in den Abgrund des Verderbens bewahren

Aber mancher wird vielleicht sagen: Schau doch einmal in die zehn Gebote der Bibel, was da alles verboten ist. Wagen wir einen Blick. Welche Verbote werden da aufgestellt ? Nicht einmal der Begriff taucht da auf. Es gibt Gebote, die nicht verbieten, sondern an unsere Einsicht und Vernunft appellieren. Gott will uns nur vor einem bewahren: vor der Sünde, die des Menschen Verderben ist. Wie gut, richtig und vernünftig Gottes Gebote sind, zeigt die Tatsache, dass ihre Übertretung auch heute noch zumindest als moralisch verwerflich angesehen wird auch von Menschen, die sonst nicht nach Gott fragen. Das betrifft z. B. den Ehebruch und das Begehren, also Neid und Missgunst. Ferner ist zu bemerken, dass andere Gebote sich in der Gesetzgebung aller zivilisierten Staaten wiederfinden.

Stehlen wird nach dem Strafgesetzbuch bestraft! Ebenso 'falsch Zeugnis geben', also lügen vor Gericht, oder verleumderisches Reden, ebenso betrügen und töten werden mit harten Strafen bedroht. Und mit Recht, wie wir alle bestätigen werden. Und jede Übertretung eines Gesetzes führt zu unmittelbarer Strafverfolgung, und niemand belohnt uns, wenn wir die Gesetze halten. Als ich vor einiger Zeit meinen Wagen nicht vorschriftsmäßig geparkt hatte, war ein Strafgeld von einigen ZigDM fällig. Nun, wo es Gesetze gibt, muss auch Strafe sein. Aber wenn ich sonst ordnungsgemäß geparkt habe, hat mir noch nie eine Politesse einen Geldschein unter den Scheibenwischer geklemmt, weil ich die Vorschrift eingehalten habe!

Das ist selbstverständlich, sagen wir mit Recht, dass wir Gesetze einhalten. Dafür wird man nicht belohnt! Aber Gott tut es, er verheißt uns Segen und Wohlergehen, wenn wir seine Gebote halten und ihn lieben. Welch ein Gott!! Unbegreiflich, aber wunderbar! Sollten wir ihn nicht lieben von ganzem Herzen, wo doch aus all seinem Handeln an uns Liebe spricht ?

Wie gut und sinnvoll Gottes Gebote sind, wird uns besonders klar, wenn wir sie einmal etwas anders formulieren. Im Original heißt es z.B.: Du sollst nicht stehlen, du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen usw. Und natürlich bedeutet das zunächst, dass du und ich dies nicht tun sollen. Aber alle diese Gebote haben noch eine andere Funktion, sie sollen dich und mich schützen. Formulieren wir sie einmal so, dass die Schutzfunktion ganz klar zum Ausdruck kommt. Ich heiße Robert Nowak und kann die Gebote nun auch so lesen: Du sollst den Robert Nowak nicht bestehlen. Und wenn wir nun statt meinem Namen hier ein N.N. einfügen, kann jeder seinen eigenen Namen lesen: Du sollst den oder die N.N. nicht belügen und betrügen, du sollst nicht in die Ehe von N.N. einbrechen, du sollst N.N. nicht nach dem Leben trachten, usw.

Ist es nicht wunderbar, dass Gott durch seine Gebote dich ganz persönlich schützt, dein Eigentum, deinen Ruf, deine Ehe! Und darum ist Gott so besorgt darum, dass wir ihn lieben, denn erst wahre Liebe bringt die Einsicht und das Verständnis, dass alles was Gott fordert, zu unserem Besten ist. Jesus sagt einmal: Wer mich liebt, der hält meine Gebote. Dann sind wir im Wohlergehen Gottes und kommen in göttliche Freude. Manche Christen kommen nie in echte Freude, weil sie Schwierigkeiten mit Gottes Gebote haben, und Christen sollten Freude haben! Oft hat man den Eindruck, wenn man christliche Versammlungen besucht oder manche Verkündiger hört, als ob sich Christsein und Freude ausschließen.

Die Bibel aber sagt: Freuet euch! (Philipperbrief 4, Vers 4)

Wann,? Allewege, Allezeit! Jesus selbst hat gesagt:

Solches rede ich zu euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde! (Johannes 15, 11.)

Und viele andere Bibelstellen bestätigen das:

Das Reich Gottes ist Friede und Freude... die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude...!

Ist es schwer, einen solchen Gott zu lieben? Wundert es uns, dass er alles daransetzt, um uns zur Liebe zu ihm zu bewegen? Liebe will glücklich machen, und Gott ist Liebe, darum will er auch dich glücklich machen.


Darum: Komm zu Jesus! Habe keine Angst, er will dir nicht schwere Lasten und Gesetze aufbürden,
sondern dich glücklich machen und dich schützen.
Alles, was du lassen sollst, ist die Sünde, ist also das,
was dich unglücklich macht und dich von Gott und Menschen trennt.

Wer zu Jesus kommt, bekommt alles, was ein Leben wertvoll macht. Wer die Wohltat der Sündenvergebung erfahren hat, erlebt Friede und kommt in die Freude und ihm fällt es nicht schwer, "Ja" zu Gottes Geboten zu sagen, und es ist ihm ein inniges Bedürfnis, Gott zu lieben. Und wer in Jesus zu Gott gehört, für den gelten alle die wunderbaren Verheißungen des Wortes Gottes. Lesen wir einige:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. (Römer 8,28)

Und Jesus hat gesagt:

Gleich wie mich mein Vater liebt, liebe ich euch! (Johannes 15, 9)

Man muss das erst auf sich wirken lassen, um es zu begreifen: Jesus liebt uns so, wie der Vater ihn liebt! Unbegreiflich, aber wahr! Und im Alten Testament lesen wir:

Die dich aber lieb haben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! (Buch der Richter, 5, 31)

Und viele andere Stellen sagen Ähnliches. Aber nicht nur das ist uns verheißen, was wir hier und heute erleben sollen, wenn wir durch Jesus Gottes Kinder geworden sind, sondern er hat noch Unvorstellbares verheißen, wenn wir zu ihm in die Ewigkeit kommen:

Es ist gekommen, wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. (1. Korinther 2. 9)

Spätestens an dieser Stelle müsste jeder einsichtige Mensch sagen: Ja, ich will diesen Gott lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit meinem ganzen Gemüt und mit all meiner Kraft. Solch eine innige Liebe kann nicht unerwidert bleiben. Kritiker werden hier vielleicht einwenden, wenn das stimmt, dann müssen Christen schon den Himmel auf Erden haben. Nein, der Himmel ist kein irdischer Ort, der bleibt auch Christen erst in der Ewigkeit vorbehalten. Auch Christen leben in dieser so irdischen Welt und wissen neben Freude und Friede auch um Kummer, Leid, Schmerzen und Tod. Aber sie wissen auch, dass sie in den schweren Stunden des Lebens Trost und Hilfe erfahren. Denn bevor Jesus diese Erde verließ, versprach er seinen Jüngern, also auch uns:

Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen... und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei ewiglich: den Geist der Wahrheit... er bleibt bei euch und wird in euch sein! (Johannes 14, 16 - 18)

Und der Geist wurde uns gegeben. Deshalb weiß ein Christ, dass Gott ihn nicht um alle Schwierigkeiten herumführt, aber dass sein Gott ihn durch die Schwierigkeiten hindurchführen wird! Und ein Christ weiß, warum er lebt: Weil er ein Liebesgedanke Gottes ist. Er lebt, weil Gott ihn wollte und will, auch wenn er vielleicht von den Eltern unerwünscht war, und er weiß, dass Gott ihn liebt, das gibt Lebenssinn. Und er weiß auch, dass sein Leben nicht mit dem leiblichen Tod endet, sondern einmündet in die Herrlichkeit und Gegenwart Gottes. Vielleicht verstehen wir jetzt, warum die Bibel die Menschen, die an Gott glauben klug, und die Ungläubigen töricht nennt. (Psalm 14, 1+2)

Nun könnten die Kritiker sagen: Dann ist die Liebe zu Gott eine sehr egozentrische Sache. Gott und der einzelne Mensch und Mensch und Gott haben eine enge Beziehung und profitieren davon, aber wo bleibt der andere, der Mitmensch? Wer so denkt, irrt sich gewaltig, er hat unseren Bibeltext zu Anfang nicht richtig gelesen und behalten. Dort heißt es ausdrücklich, nachdem von der Liebe zu Gott die Rede ist:

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

Und in Römer 5, Vers 5 wird gesagt:

Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz, durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist!

Warum wohl beschenkt Gott uns so überreich? Weil wir die Liebe Gottes weitergeben sollen an unseren Nächsten. Und was braucht die Welt nötiger als Liebe?! Liebe will den anderen glücklich machen, haben wir gehört. Alle Probleme unter Menschen sind immer auf Liebesmangel zurückzuführen. Eine Weltveränderung ungeahnten Ausmaßes wäre die Folge, wenn alle Menschen, oder doch wenigstens alle Christen, danach handeln würden. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Menschen zum Glauben führen, damit sie errettet werden und anfangen, nach den Geboten Jesu zu leben. Darum ist die Verkündigung der Frohen Botschaft so wichtig. Ich möchte deshalb auch in dieser Predigt den Satz anführen, den ich mir vorgenommen habe, ihn möglichst in jeder Predigt zu sagen, weil er so wichtig ist:

Jesus sendet nicht seine Engel um das Evangelium zu verkünden, er kommt auch nicht selbst um das zu tun, sondern er hat nur uns, seine Nachfolger, damit beauftragt, die Frohe Botschaft weiterzusagen. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand! Welch ungeheure Verantwortung, aber auch welch ein Vertrauen legt Jesus da in uns!

Aber wir können und sollten auch bei uns selbst anfangen und sagen: Ich will Gott lieben von ganzen Herzen, von ganzer Seele, von ganzen Gemüte und mit all meiner Kraft, und an meinem Nächsten handeln, als wäre es für mich. Das wäre ein enormer Beitrag zur Ausbreitung des Reiches Gottes in dieser Welt.
Dann haben wir für den Frieden und das Wohlergehen der Menschen um uns mehr getan, als alle Klugen und Weisen es mit menschlichen Mitteln tun können. Und am Ende eines solchen Lebens in der Liebe zu Gott und Menschen wirst du sagen können: Dieses Leben hat sich gelohnt, weil ich für diesen Gott gelebt habe, der mich in Christus liebt. Und ich bin sicher, wenn wir dann einmal vor unserem Herrn stehen, werden wir erfahren, wie Gott denen begegnet, die ihn lieben. So wie er es dem Volk Israel gesagt hat, gilt es auch für uns, für dich und mich ganz persönlich:

Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31, 3)

Amen !

Predigt von Robert Nowak,  www.nowakpredigtbuch.de

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