Gelobt
sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach
seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat
zu einer
lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung
Jesu Christi von den
Toten
(1. Petrusbrief 1, Vers 3)
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Zu unserer
heutigen Bibelbetrachtung dient uns der eben gelesene Vers aus dem 1.
Petrusbrief und wir wollen ihn Stück für Stück
betrachten. Zunächst werden wir mit hineingenommen in die
Aufforderung:
Gelobt sei Gott.
Die
vornehmste Aufgabe eines Menschen ist die, Gott zu loben. Unsere
Väter im Glauben haben das formuliert mit den Worten: Gott zu
loben ist unser Amt. Das bedeutet nicht, dass wir nur aus
amtlichen Pflichtgefühl heraus ihm Lob bringen, sondern dass wir
treu darin sind und ein selbstverständliches, heiliges Bedürfnis
verspüren sollten, Gott zu loben. Wo Gottes Lob zu kurz kommt,
hinkt die Nachfolge, gibt es keine lebendige Gemeinde. Was hat es mit
der Aufforderung zum Lobe Gottes auf sich? Zwei wichtige Dinge sind
hier zu bemerken.
1.
Unser Lob gefällt Gott
Obwohl Gott unseres Lobes nicht
bedarf, freut er sich über unsere Anbetung. Wenn im Alten
Testament die Rede davon ist, dass Gott Lob- und Dankopfer
dargebracht wurden, heißt es oft, dass es ihm 'ein lieblicher
Geruch' war, also etwas, was ihm gefiel und wohltat, was er gern
hatte. Denn im Loben und Preisen erkennen wir ja an, dass er wirklich
der Gott ist, von dem schon im Alten Testament gesagt ist: Die Güte,
die Liebe, die Barmherzigkeit und die vielen Eigenschaften, die sonst
noch von Gott gesagt sind. Und ich glaube, dass Gott sich über
unsere Anbetung deshalb besonders freut,
weil es die selbstloseste
Art ist, zu Gott zu kommen. Ansonsten bedrängen wir
Gott immer wieder mit unseren Bitten: Herr erhöre mich... Vater
erfülle mir bitte dies... Gott wende doch jenes von mir ab usw.
Das ist sicher legitim, die Bibel fordert uns ja auch zum Bitten auf.
Aber letztlich dreht sich dabei alles um uns. Beim Loben und Danken
aber erfährt Gott die Anerkennung, die ihm gebührt. Wie
sehr muss ihn das erfreuen. Endlich geht es einmal nur um ihn,
unseren wunderbaren Gott!
2. Loben nutzt uns
Wenn
wir Gott loben, haben wir davon besonderen Nutzen. Das ist uns
wahrscheinlich kaum bewusst, die Bibel bestätigt das aber. Da
gibt es einige interessante Beispiele. Im 2. Buch der Chronik Kapitel
5 ab Vers 12 wird die Einweihung des Tempels beschrieben. Hunderte
Sänger und Instrumentalisten waren aufgeboten, und als sie
gemeinsam mit Liedern und Musik den Herrn lobten, da heißt es:
Die Herrlichkeit Gottes erfüllte das ganze Haus!
Ja, es
stimmt:
Gott wohnt im Lobgesang seiner Kinder!
Neutestamentlich
dürfen wir deshalb sicher davon ausgehen, dass da, wo eine
Gemeinde in Einheit Gott lobt, der Heilige Geist besonders wirkt.
Eine andere sehr aufschlussreiche Situation wird uns im 2. Buch der
Chronik im 20. Kapitel ab Vers 19 beschrieben.
Der König
Israels, Josaphat, wird von einem übermächtigen Feind
bedroht. Er betet mit dem ganzen Volk zum Herrn und bekommt die
Zusage des Sieges. Aber wie soll das geschehen? Dann tut der König
etwas sehr Eigenartiges und Riskantes. Er stellt einen großen
Chor zusammen und läßt diesen vor dem Heer mit Lobgesang
hergehen. Eigentlich unverantwortlich. Denn im Normalfall wäre
der Chor als erstes niedergemacht worden, denn er war ja unbewaffnet!
Aber Gott wohnt im Lobgesang seiner Kinder, da muss es Sieg geben.
Gott legte dem Feind einen Hinterhalt und Israel siegte und dem Chor
wurde kein Haar gekrümmt. Welche Macht des Lobgesangs!
Vom
König Saul erfahren wir, dass er Gott ungehorsam wurde und seit
dieser Zeit an Depressionen litt, von einem bösen Geist gequält
wurde. Und was tun seine Berater? Rufen sie einen Arzt oder
Therapeuten, einen Dämonen Austreiber? Nein, sie rufen den
Sänger und Harfenspieler David, den späteren König von
Israel, der meisterlich sein Instrument beherrscht und geistliche
Lieder zu singen weiß . Und wenn der König geplagt wurde,
spielte David ihm auf und er böse Geist wich von Saul. Wo gelobt
und gepriesen wird, hält sich der Teufel nicht gerne auf.
Das
heißt für uns: Schwierigkeiten ändern sich unter dem
Lobgesang der Gotteskinder.
Im Neuen Testament erleben genau
das Paulus und Silas in der Gefangenschaft. Während sie in ihrem
Gefängnis, im Stock liegend, nicht jammern und weinen, sondern
Gott loben, erschüttert ein Erdbeben das Gefängnis und
befreit die Gefangenen und diese führen obendrein den
Kerkermeister mit seinem Haus noch zum Glauben an Jesus: Welch eine
Macht des Lobpreises!
Deshalb wundert es uns nicht, wenn Petrus in
dem zuvor gelesenen Bibelvers uns zum Loben auffordert. Anbetung und
Lobpreis sind keine beliebigen Zugaben im Leben eines Christen und
des Gottesdienstes, sondern wo sie fehlen, fehlt unter Umständen
etwas ganz Entscheidendes: Gottes Kraft und Gegenwart!
Petrus
macht uns dann noch auf einen wichtigen Umstand aufmerksam indem
er erklärt, welcher Gott Lob verdient:
Der Vater unseres
Herrn Jesus Christus.
So sagt es ausdrücklich unser
Bibeltext. Das ist der Gott, der Jesus, um unseretwillen an das Kreuz
gehen ließ.
Gott zu loben bedeutet, ihn anzubeten. Und es
ist inzwischen eine weit verbreitete Meinung, dass, wenn man
überhaupt an Gott glaubt, es unerheblich ist, an welchen Gott
man glaubt. Die Meinung ist nicht ganz neu, auch wenn sie jetzt
wieder besonders intensiv vertreten wird. Schon Friedrich der Große,
der Preußenkönig, soll gesagt haben: Jeder soll nach
seiner Fasson selig werden. Heute begegnet uns diese
Argumentation wieder verstärkt, weil sowohl der Buddhismus wie
auch der Islam und der Hinduismus in unserem Land auf dem Vormarsch
sind.
Und von vielen
wird erwartet oder sogar gefordert, dass wir als Christen die
'Götter' dieser Religionen akzeptieren. Das können wir als
Christen aber nicht. Wir können allerdings sehr wohl den
Menschen, die in diesen Religionen leben, unsere Achtung
entgegenbringen. Aber unser Glaube und unsere Glaubensquelle, die
Bibel, sagt uns eindeutig, dass wir nur einen Gott anbeten und
akzeptieren sollen: Den Vater
unseres Herrn Jesus Christus. So sagt es ausdrücklich unser
Bibeltext. Warum ist das wichtig?
Im
Römerbrief erklärt Paulus, dass Jesus der Erstgeborene
unter vielen Brüdern ist. Das heißt, das wir, die wir uns
zu ihm bekehrt haben, Jesu Brüder sind. Aber Jesus ist Gottes
Sohn. Und wenn Jesus Gottes Sohn ist und wir seine Brüder sind,
dann muss logischerweise Jesu Vater auch unser Vater sein. Und so ist
es auch! Deshalb dürfen wir zu diesem Gott, dem Vater unseres
Herrn Jesus Christus, Abba, lieber Vater sagen. Wir haben wirklich
allen Grund, diesen Gott zu loben! Auch hier müssen wir wieder
betonen, das gibt es in keiner anderen Religion. Unser Gott ist im
wahrsten Sinne des Wortes einmalig.
Das bedeutet aber auch, wer
Jesus nicht anerkennt als Sohn Gottes, der kann niemals den wahren
und einzigen Gott anbeten. Denn natürlich gib es nur einen Gott,
wie von vielen eingestanden wird. Aber dieser Gott ist eben der Vater
unseres Herrn Jesus Christus!
Lob und Dank
bringt man jemanden entgegen um seiner Eigenschaften willen oder um
seiner Taten, die er an uns getan hat. Bei dem Gott der Bibel finden
wir beides. Er hat durch die Zeiten, über Jahrtausende - das
Alte Testament berichtet uns davon - seinem Volk seine unendliche
Liebe bewiesen. Und er hat für uns die größte Tat
getan, die ein Gott für Menschen tun kann. Dass er nämlich
seinen Sohn Jesus, wie wir schon erwähnt haben, am Kreuz für
unsere Schuld büßen ließ. Darum beten wir ihn an,
nicht nur, weil ihm als Gott grundsätzlich Anbetung gebührt,
sondern weil er sie aufgrund seiner Eigenschaft und seiner Taten
verdient. Betonen wir noch einmal: keine andere Religion hat so etwas
zu bieten!
Petrus macht uns dann aufmerksam auf:
Die große Barmherzigkeit Gottes
Was bedeutet Gottes Barmherzigkeit an uns? Uns Menschen gegenüber bedeutet es vornehmlich Gottes unerschöpfliche, helfende Liebe, ja sein erbarmendes Mitleid uns gegenüber. In dem Wort Barmherzigkeit stecken die beiden Begriffe 'Erbarmen' und 'Herz.' Barmherzig ist einer, der ein Erbarmen hat für die Verlorenen, Ein Herz für Menschen die es nicht verdienen, denen er sich aber dennoch zuwendet. Gott hat uns sein erbarmendes Herz zugewandt, die wir um unserer Sünde willen für eine Ewigkeit verloren waren. Aber er brachte es im wahrsten Sinne des Wortes nicht über sein Herz, uns verloren zu geben sondern
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3, 16)
Dabei
müssen wir betonen, dass es ausdrücklich heißt: Gott
hat die Welt geliebt, eine Welt, die voller Sünder ist!
Dieser Gott hat wirklich etwas für uns getan, ihm kann man
leicht Lob und Dank bringen. Dann erinnert uns Petrus daran, was Gott
in seiner Barmherzigkeit an uns wirkt, er verweist dabei auf:
Die
Wiedergeburt durch den Heiligen Geist.
Diese
hat zwei Aspekte.
Erstens, eine geistliche
Was
bedeutet Wiedergeburt im Heiligen Geist? Zunächst sagt die
Bibel:
Es
sei denn, das Jemand von neuem geboren werde, sonst kann er das Reich
Gottes nicht sehen. (Johannes 3, 3)
Das
Geschehen in der Wiedergeburt ist damit nicht so etwas wie ein
Sahnehäubchen auf das Christsein, sondern
offensichtlich heilsnotwendig, denn es heißt ja, dass sonst der
Betreffende nicht in das Reich Gottes kommen kann.
Hätten
wir nur die Sündenvergebung ohne Wiedergeburt, könnten wir
zwar mit einem ruhigen Gewissen gegenüber Gott leben, aber
weitere Auswirkungen für unser Leben hier und jetzt und für
die Ewigkeit, hätte das nicht. Wir wären dann zwar mit Gott
versöhnt, aber Kinder Gottes wären wir nicht.
Machen wir
uns an einem Beispiel klar, worum es geht. Wenn ein Mensch wegen
einer Straftat im Gefängnis sitzt, vielleicht weil der jemanden
bestohlen hat, dann kann er sich in Reue an den Geschädigten
wenden und um Vergebung bitten. Und wir wollen einmal annehmen, dass
der Geschädigte ihm vergibt. Dann kann der Verurteilte sich zwar
eines guten Gewissens erfreuen, aber im Gefängnis wäre er
noch immer. Um aus dem Gefängnis zu kommen müsste er
befreit werden, erst dann könnte er ein Neues Leben beginnen.
Wer zu Jesus kommt, der erfährt Vergebung von seiner Schuld und bekommt ein gutes Gewissen. Aber er ist immer noch in seinem alten Leben gefangen, er kann nicht einfach von neuem beginnen. Wirklich neu kann er nur werden, wenn Gott durch die Wiedergeburt ihn zu einem neuen Menschen macht. Denn sonst ist er kein Kind Gottes. Und im Himmel werden nur Kinder Gottes zu finden sein.
Aber unsere natürliche Geburt macht uns zwar zu Geschöpfen Gottes, aber nicht zu seinen Kindern. Denn Kinder Gottes können natürlich nur die sein, die durch Gott gezeugt und nicht nur erschaffen worden sind. Das geschieht aber nur durch den Heiligen Geist in der Wiedergeburt. Sind wir aber Kinder Gottes, gehören wir auch rechtmäßig in sein Reich, in den Himmel. Kinder gehören zum Vater! Das allein wirkt die Wiedergeburt. Wir sehen daran, wie wichtig die Wiedergeburt tatsächlich ist.
Zweitens
Diese Wiedergeburt hat auch Auswirkungen auf unser Erdenleben.
Wenn es heißt:
Darum,
ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist
vergangen, siehe, Neues ist geworden, (2. Korinther 2, 17)
so bezieht sich das auch auf unser leibliches Leben. Wie haben wir uns das vorzustellen? Ein Beispiel: Ein Mensch ist zum großen Teil das, was in seiner
Genstruktur festgelegt ist. Wie groß er werden kann, welche Farbe seine Augen und Haare haben, ob er von athletischen oder eher von zarten Körperbau sein wird, ob er musikalisch ist oder andere Begabungen hat, wie intelligent er sein wird, ist darin festgelegt. Manche Eigenschaften entwickeln sich unabhängig von äußeren Einflüssen in jeden Fall. Z.B. die Haar - und Augenfarbe. Anders ist es schon bei der Körpergröße. Bei ständiger Unterernährung wird man das vorgegebene Ziel nicht erreichen. Ähnlich ist es bei den Begabungen. Je nach Förderung kann aus der musikalischen Begabung ein Virtuose werden oder ein mittelmäßiger Musiker. Von Beethoven berichtet man, dass sein Vater ihn am Klavier festgebunden hat, damit er ständig übte. Dem jungen Beethoven wird das sicher nicht gefallen haben aber eben deshalb ist er wahrscheinlich eben ein Beethoven geworden. Man muss schon etwas tun, zu seiner Entwicklung.
Bei
der Wiedergeburt können wir uns vorstellen, dass wir so etwas
wie eine neue geistliche Genstruktur bekommen.
Das heißt
neue geistliche Entwicklungsmöglichkeiten werden uns eröffnet.
Grundsätzlich geht es darum, dass wir uns hineingestalten lassen
in das Wesen Christi nach dem Bibelwort:
Ein jeder sei gesinnt,
wie Jesus Christus auch war. (Phillipper 2. 5) Einiges mag
sich von selbst entwickeln, an dem meisten aber sind wir beteiligt.
Wie groß mein Glaube wird hängt mit davon ab, wie ich zur
Gemeinde stehe, wie tief meine Liebe zu Jesus ist , das alles
entwickelt sich nach Gesetzen, die ich in der Hand habe. Höre
ich Gottes Wort, pflege ich Gemeinschaft im Geist. Wie stehe ich zu
meinen Nächsten und zu meinen Schwestern und Brüdern in der
Gemeinde? Das alles wird meine geistliche Persönlichkeit
bestimmen. Dafür bin ich verantwortlich.
Dass es sich
geistlich entwickeln kann, ist durch die Wiedergeburt bestimmt. Dafür
haben wir zu danken. Denn dadurch kommt auch die herrliche Gewissheit
des Heils, die Gewissheit der Erlösung von Sünde und
Schuld. Und wir wollen bedenken, die Wiedergeburt vermittelt uns den
Heiligen Geist, der in uns wohnen soll. Deshalb ist die Wiedergeburt
solch ein wichtiger Vorgang, denn, erinnern wir uns:
Ohne
Wiedergeburt können wir nicht in das Reich Gottes kommen.
Unser
Text sagt uns noch, dass wir durch die Wiedergeburt noch zu einem
weiteren berufen sind:
...der uns nach seiner großen
Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer
Lebendigen
Hoffnung
Was bedeutet das ? Nun, alles was wir empfangen
haben, haben wir im Glauben empfangen, auf Hoffnung. Das will sagen,
wir sehen das Empfangene nicht, aber wir haben die Hoffnung, dass es
einmal sichtbare Wirklichkeit wird. Aber wir alle wissen, dass sich
nicht jede Hoffnung erfüllt. So gibt es viele Arten der
Hoffnung. Z.B. eine vage Hoffnung, eine Hoffnung gegen alle Vernunft,
eine aussichtslose Hoffnung.
Unser Bibelwort redet nicht von
diesen Hoffnungen, sondern von einer lebendigen Hoffnung. Was
bedeutet diese? Hoffnung, sagt auch Gottes Wort, ist immer auf das
gerichtet, das man nicht sieht. Was man sieht, braucht man nicht mehr
zu hoffen. Lebendige Hoffnung sieht zwar auch noch nicht das Ziel,
aber die Auswirkungen sind schon deutlich erkennbar und geben eine
gewisse, eben eine lebendige Hoffnung.
Lebendige
Hoffnung ist am besten zu vergleichen mit einer Mutter, die ein Kind
erwartet.
Man sieht das Kind noch nicht, aber an
verschiedenen Auswirkungen ist es ganz klar, dass ein Kind geboren
wird. Selbst äußere, in diesem Fall körperliche
Anzeichen lassen eindeutig den Schluss zu, ein Kind ist unterwegs.
Die Mutter ist in 'Guter Hoffnung'. Es kann an der Tatsache, dass ein
Kind geboren wird, nicht der geringste Zweifel bestehen, obwohl man
das Kind selbst nicht sieht. Und dennoch ist es im wahrsten Sinne des
Wortes eine 'lebendige Hoffnung'
So ist es auch mit den
Verheißungen Gottes an uns. Obwohl wir nicht sehen, wissen wir
es: Alles ist Ja und Amen! Nun könnte jemand mit Recht sagen:
Bei dem Beispiel mit dem Kind gibt es wirklich untrügliche
Zeichen auf die Geburt hin. Aber wie ist es mit unserer Hoffnung auf
die Verheißungen Gottes? Gibt es diesen Gott wirklich, kann man
ihn erfahren und Hilfe von ihm erwarten? Nun, jeder ernsthafte Christ
hat eine lebendige Hoffnung dadurch, dass er, obwohl er Gott nie
gesehen hat, doch Erfahrung mit und durch ihn hat.
Ich habe über
20 Jahre als Gemeindeleiter und Pastor gearbeitet und habe sehr viele
Menschen zum Glauben kommen sehen. Und alle haben bezeugt: Ich
habe bei meiner Bekehrung Gott erlebt indem ich totalen Frieden
bekam, eine große Freude mich ergriff und ich eine tiefe
Gewissheit bekam, dass ich Kind Gottes bin. Das alles weist
darauf hin, dass es einen lebendigen Gott gibt, denn solche Wirkungen
kommen nicht von selbst, sind nicht Psychologie, sondern geschehen
durch eine lebendige Kraft Gottes.
Drüber hinaus wollen wir
uns fragen, welches denn das größte Objekt unserer
Hoffnung ist. Worauf hoffen wir am meisten, was sehen wir am
wenigsten? Nun, ich glaube das ist die Auferstehung von den Toten.
Haben wir in Bezug auf unsere Auferstehung eine lebendige Hoffnung,
gibt es dafür untrügliche Anzeichen? Unser Text sagt uns,
dass unser lebendige Hoffnung begründet ist durch
Die
Auferstehung Jesu Christi von den Toten
Was bedeutet das
für uns: Die
Auferstehung von den Toten?
Zunächst
wollen wir bedenken, dass praktisch alle Religionen in irgendeiner
Weise ein Leben nach dem Tode versprechen. Wodurch unterscheidet sich
nun unsere Auferstehungshoffnung von den Versprechungen anderer
Religionen? Nun, bei diesen ist die Grundlage ihrer Hoffnung eben nur
ein verbales Versprechen. Aber es gibt keinerlei Anzeichen dafür,
dass Auferstehung jemals geschehen ist oder geschehen könnte! Es
ist damit nur eine vage, ungewisse Hoffnung, im Grunde eine
aussichtslose Hoffnung. Ganz anders ist es bei der christlichen
Auferstehungshoffnung. Sie wird uns im Worte Gottes nicht nur
versprochen, sondern es wird der Beweis angetreten, dass Auferstehung
möglich, ja schon geschehen ist, durch Jesus Christus.
Er
ist auferstanden.
Und wenn er zu uns sagt:
Ich
lebe, und ihr sollt auch leben, dann haben wir die
Gewissheit, dass der, der selbst aus dem Tode auferstanden ist, auch
uns aus dem Tod holen kann und holen wird! Denn durch seine
Auferstehung hat er bewiesen, dass er Herr ist über Leben und
Tod. Allerdings könnte man hier einwenden, dass es ja schon
mehrere Totenauferweckungen gegeben hat, die uns sowohl im Alten wie
im Neuen Testament beschrieben werden. Allerdings haben diese
Geschehnisse keine Auswirkung auf unser Leben und Sterben gehabt.
Denn dabei ist zu bedenken, dass es sich bei diesen Auferweckungen
jeweils um Personen gehandelt hat, die ebenso menschlich waren wie du
und ich. Und so gewaltig diese Taten waren, hatten sie doch nur
lokale Bedeutung. Alle Auferweckten mussten irgendwann wieder den Tod
schmecken.
Mit
Jesus aber starb und auferstand aber nicht ein Mensch wie du und ich,
sondern der Sohn Gottes!
Und deshalb musste Jesus nicht wieder in den Tod. Das beweist seine Himmelfahrt. Er fuhr unter den Augen seiner Jünger, glaubhaften Zeugen, in den Himmel auf, als der Lebendige! Hier ist nicht nur ein Kampf gewonnen worden sondern es wurde ein Krieg entschieden, der Tod wurde besiegt. Wenn Satan Interesse daran hatte eine Auferstehung zu verhindern, dann war es diese: Die Auferstehung Jesu, des Sohnes Gottes. Und er konnte sie nicht verhindern. Und die Bibel sagt uns, dieser Jesus, der zu seinem Vater in den Himmel aufgefahren ist, sitzt nun zur Rechten Gottes. Und von dort wird er wiederkommen um uns, seine Gemeinde, zu sich zu holen. Aber auch: zu richten die Lebendigen und die Toten! Lasst uns abschließend noch einmal das Petruswort in Erinnerung rufen, auf das sich unsere Predigt heute bezieht:
Gelobt
sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner
großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen
Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
Der ganze Bibelvers sagt uns letztlich insgesamt, dass wir Gott Lob und Preis bringen sollen. Denn alles was genannt wird: Das wir einen barmherzigen Gott haben, das wir wiedergeboren sind, eine lebendige Hoffnung haben und durch die Auferstehung Jesu die Gewissheit auf ein ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott, ist alles Grund zu loben. Und es ist gut, dass wir mit unseren Worten, mit unseren Lieden in Chören und Singgruppen Gott Lob und Preis bringen. Und ich bin überzeugt, das Gott Freude daran hat.
Und
dennoch meine ich, dass es dabei nicht bleiben sollte. Sondern wir
sollten so leben, dass es für andere sichtbar wird, dass eine
Wiedergeburt stattgefunden hat, dass wir in der Auferstehungshoffnung
anders leben als andere. Dazu haben wir die Kraft des Heiligen
Geistes empfangen! Darum soll durch uns die Frucht des Geistes
sichtbar werden die da ist:
Liebe, Freude, Friede,
Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut,
Selbstbeherrschung. (Galater 5, 22)
Wenn wir das
ein Stück vorleben, werden auch Menschen um uns her fragend
werden nach diesem Gott, der solches an uns durch Jesus zu tun
vermochte! Dann erfüllen wir auf ganz besondere Weise den Befehl
Jesu:
Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller
Kreatur. (Markus 16, 15)
Denn
das ist unser wichtigster und vornehmster Auftrag, den uns Jesus
selbst erteilt hat. Und Jesus hat sich in dieser Beziehung ganz von
uns abhängig gemacht. Denn es ist tatsächlich so, wie ich
es immer wieder zitiere in einem Satz der lautet:
Jesus sendet nicht seine Engel in diese Welt um das Evangelium zu verkündigen. Er kommt auch nicht selbst um das zu tun, sondern er hat nur uns, sein Jünger beauftragt, die Frohe Botaschaft weiterzusagen. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand. Welch hohe Verpflichtung, aber auch welches Vertrauen setzt Jesus da in uns.
Ist es nicht ein
schöner Gedanke, dass unser Leben ein Lobpreis zu Gottes Ehre
sein kann, wenn wir durch unser Leben dem Herrn ein Dankopfer
darbringen indem wir mit Händen Mund und Herzen ganz für
Ihn da sind so dass wir hoffen dürfen, dass auch unser Leben dem
Herrn 'ein lieblicher Geruch' ist!
Dann sind wir wirklich fromme
Menschen, das heißt nämlich nützlich für das
Reich Gottes. Und dann hat unser Leben einen Sinn, der uns fröhlich
und getrost sein läßt, in der Freude wie auch im
Leid.
Amen