Warum läßt Gott das Leid zu ? (2)
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befinden sich 5 Vorträge über
Warum-Fragen in Bezug auf den christlichen Glauben.
Es wird
empfohlen, erst das Vorwort zu lesen,
unabhängig davon,
welche Ausführung zuerst gelesen wird.
Die einzelnen
Vorträge sind zwar in sich abgeschlossen,
beim Lesen aller
Beiträge ergibt sich aber wohl ein besseres Verständnis.
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Bibeltext:
Offenbarung
21, 3 - 5
Warum läßt Gott das Leid zu ? Diese Frage wird wohl am häufigsten von Menschen gestellt, wenn die Frage auf Gott kommt und das oft gerade von den Menschen, die keine Beziehung zu Gott haben. Natürlich ist diese Frage berechtigt. Oberflächlich gesehen sagt man sich, wenn Gott die Liebe und allmächtig ist, dann muss ihn das ganze Elend in der Welt doch jammern und er müsste Kriege, Mord, Lüge und Hass, Krankheiten und alles Böse verhindern.
Wollen wir aber versuchen, die Sache aus der Sicht Gottes zu sehen. Dazu ist es zunächst erforderlich nachzuforschen, warum es überhaupt Leid in der Welt gibt. Denn Leid in irgendeiner Form, seien es Krankheiten, Probleme zwischen Menschen, Naturkatastrophen und was sonst alles an Leidvollem in der Welt passiert, war nicht im Schöpfungsplan Gottes. Die Bibel sagt:
Gott sah alles an was er gemacht hatte und siehe, es war alles sehr gut! (1. Mose 1, 32)
Auch der Mensch war in jeder
Beziehung sehr gut!
Wann ist zum ersten Mal vom Leid unter
Menschen die Rede? Erst nachdem der Sündenfall geschehen
war. Wir lesen im 1. Buch Mose 3, 17 + 18
Und zum Manne sprach Gott: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, - verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang.
Und weitere Beschwernisse und Leiden werden in diesem Kapitel aufgeführt. Von Arbeit, Stress, Schmerzen und Tod ist hier die Rede. Wie kam es dazu? Als Gott am 7. Schöpfungstag sein Werk betrachtete und beurteilte, kam er zu dem Schluss: Es war alles sehr gut, wie wir eben schon einmal bemerkt haben. Die ersten Menschen lebten in absoluter Bewahrung und Glückseligkeit.
Dieser Zustand war ihnen garantiert, wenn sie nicht gegen Gottes einziges Gebot, nicht von dem 'Baum der Erkenntnis zu essen', verstießen. Wir haben an anderer Stelle ausgeführt, daß das nicht bedeutete, daß sie wegen des Diebstahls einer Frucht in Schwierigkeiten kamen, ich glaube letztlich nicht einmal deswegen, weil sie gegen Gottes Gebot verstoßen hatten und ungehorsam waren. Man kann sich gut vorstellen, dass Gott diese Probleme anders gelöst hätte. Nein, das eigentliche Problem war die Haltung, die Gesinnung, die hinter dieser Übertretung stand. Den Ausschlag, gegen Gottes Gebot, nicht von dem Baum zu essen, zu handeln, war zweifellos die Aussage der Schlange: Wenn ihr davon esset,... werdet ihr sein wie Gott!
Was nichts anderes bedeutete,
als daß Menschen gegen Gott rebelliert haben. Im Grunde
genommen stand der Anspruch dahinter, selbst zu regieren, Gott zu
entmachten, ihn nicht mehr als Herrscher über alles zu
akzeptieren. Um das zu erreichen verbündeten sie sich mit dem
ärgsten Widersacher Gottes, dem Teufel, der genau das Ziel
verfolgt: Gott die Herrschaft streitig zu machen. Ganz klar, dass
Gott mit diesen Menschen nicht mehr zusammenleben konnte!! Gott hatte
eindringlich vor dieser Tat gewarnt und auf die verheerenden Folgen
hingewiesen:
Des Tages müsst ihr
des Todes sterben!
Dieses Gebot, Gott als den alleinigen Schöpfer und Herrscher, gerade auch über unser ganz persönliches Leben anzuerkennen, haben wir Menschen übertreten, nicht nur Adam und Eva, sondern jeder Mensch, der nicht Gott in seinem Leben die volle Herrschaft übergibt.
Waren nun solch starke Folgen wie eben aufgeführt notwendig? Hat Gott da nicht überzogen? Was Gott als Folge des Sündenfalls verkündete, war nicht nur, und vor allen Dingen nicht vorrangig, Strafe, sondern logische Folge des menschlichen Handelns! Wenn Sünde Rebellion gegen Gott bedeutet, wie wir festgestellt haben, dann bedeutet Sünde zugleich Loslösung, Trennung von Gott. Denn mit dem, gegen den man rebelliert, kann man keine Gemeinschaft mehr haben. Gott aber ist Heil und Leben. Wenn man sich von Gott trennt, trennt man sich eben auch von Heil und Leben und Unheil und Tod sind die logische Folge. Nicht weil Gott es wollte, sondern weil der Mensch es sich selbst gewählt hat.
Ein Beispiel: Wenn ein Mensch an einem kalten Wintertag aus freien Stücken und ohne triftigen Grund sich aus der warmen Behausung in die Kälte begibt, ist das natürlich keine Strafe und kein Verhängnis, sondern lediglich die logische Folge seines Handelns!! Gott hat kein Interesse daran, den Menschen zu strafen, wie aus vielen Stellen der Bibel hervorgeht. Er hat vielmehr die Sehnsucht, den Menschen zu vergeben und sie zu retten.
Das ist sehr wichtig zu begreifen und festzuhalten:
Das Leid kam durch den Sündenfall in die Welt. Das Böse zu tun, produziert Leid, das ist eine Tatsache, die uns allen bekannt ist. Das ist eine äußerst wichtige Feststellung! Denn jetzt wissen wir, wer der Leidverursacher ist: Der Mensch, du und ich. Nun wäre es für Gott eine sehr einfache Sache gewesen, das Leid aus der Welt zu schaffen, nämlich indem er den Leidverursacher aus der Welt geschafft hätte, den Menschen vernichtet hätte, wie es ja auf Grund seiner Rebellion gegen Gott auch berechtigt gewesen wäre. Aber hier gab es für Gott das große Problem, dass er ein Gott der Liebe ist. Liebe läßt aber den, den er aus Liebe geschaffen hat, nicht ohne weiteres fallen und gibt ihn nicht in den Tod, auch dann nicht, wenn dieser ihn nicht anerkennt. Es gab nun für Gott zwei Möglichkeiten.
Erstens:
Er hätte
sich gegen das Leid und damit auch gegen den Menschen aussprechen
können, indem er eben den Menschen grundsätzlich
ausgerottet hätte. Dann wäre der Leidverursacher aus der
Welt gewesen und mit ihm auch das Leid. Und damit hätte sich
auch Gott viele Probleme und unendliches Leid erspart. Denn
schließlich hat Gott in Jesus für alle Sünde und alle
Ungerechtigkeit am Kreuz gebüßt.
Zweitens:
Gott
entscheidet sich für den Menschen, für den Leidverursacher
und damit dann auch für das Leid. Denn so lange es Menschen
gibt, werden sie auch hassen und lügen und Kriege führen
und all die schrecklichen Dinge tun, die unser Leben oft so schwer
machen. Eine andere Möglichkeit, das wird man bei ehrlichem
Nachdenken zugeben müssen, gab es nicht. Für diese zweite
Möglichkeit, für uns, für den Menschen hat sich Gott
entschieden, weil er sich damit die Möglichkeit offen hielt, den
Menschen wieder zu sich zurückzuführen und damit in der
Ewigkeit für uns Menschen wieder einen Zustand zu schaffen, wo
alles Leid getilgt wird und wir wieder Gemeinschaft mit ihm haben.
Das war für einen Gott der Liebe die einzige Möglichkeit.
Natürlich blieb dadurch die Gewissheit, daß der Mensch weiter Leid verursachen würde. Hinzu kommt, daß der Mensch durch seine Sünde nicht nur sich selbst von Gott trennte, sondern auch die gesamte Schöpfung, soweit dies die Erde betrifft, also auch die gesamte Kreatur. Deshalb sagt die Bibel: Die Kreatur harrt mit uns der Erlösung. Und auch die physikalische Welt wurde in den Sündenfall einbezogen, so daß Naturkatastrophen die Folge sind. Das ist nur zu selbstverständlich, weil die Erde und die Natur die Herrschafts- und Wirkungsbereiche des von Gott abgefallenen Menschen sind.
Wir wollen aber auch bedenken, dass Gott, als er sich für uns Menschen entschied, ihm diese Entscheidung seinen Sohn kostete, der die Strafe auf sich nahm, die für Rebellion gegen Gott erfolgen muss: den Tod am Kreuz. Er entschied sich nicht nur für uns, den Menschen, sondern entschied sich damit gegen sich selbst. Denn daß Gott sich für uns entschied, brachte ihm das größte Leid! So zeigt uns gerade das Leid, daß letztlich alles von der Liebe Gottes zu uns bestimmt ist.
So bleiben wir in dieser Welt, auch als Christen, nicht von allem Leid verschont, aber weil die Liebe Gottes letztlich hinter allem steht, wissen Christen auch im Leid sich in Gott geborgen und empfangen oft vielfältig Kraft und Mut in Schwierigkeiten durch den Heiligen Geist. Und sie wissen sich getröstet von der Verheißung, die uns Paulus übermittelt hat und die vieles erklärt und ertragen läßt:
Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir jetzt erleiden nichts ist, verglichen mit der Herrlichkeit, die wir einmal erfahren werden. (Römer 8, 18)
Und konkret beschrieben wird uns all das, was einmal geschehen wird für alle, die 'in Jesus sind', in der Offenbarung. Es kommt die Zeit, wo es heißen wird:
Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott, wird mit ihnen sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. (Offenbarung 21, 3 -5)
So werden wir zwar in diesem
Leben nicht von Leid verschont bleiben, aber Jesus ist auch
gestorben, damit Leidvermeidung durch Menschen möglich wird.
Würden alle nach Jesu Gebote leben, gäbe es keinen Hass,
Zank, Streit, Krieg und viele Krankheiten und vieles andere Negative
nicht mehr. Wir sehen daran, daß wirklich der Mensch
Leidverursacher Nummer 1 ist. Wenn nur das an Leid bliebe, auf das
wir als Menschen keinen Einfluss haben, wäre die Welt fast schon
ein kleines Paradies.
Aber das ist so nicht , weil der Mensch auch
heute noch grundsätzlich Gott nicht anerkennt. Man möchte
den Menschen sagen, wenn sie schon die Forderung an Gott stellen,
dass er eingreift wenn das Böse geschieht, dann wäre doch
die erste Frage, warum sie dann diesen Gott nicht anerkennen als den
Herrscher, vor dem man Buße zu tun hat und ihn als Herrn auch
für das persönliche Leben anerkennt.
Genau das aber wollen die Menschen nicht tun. Sie wollen, dass Gott in bestimmten Situationen eingreift, aber nicht in ihr Leben. So finden wir in dieser Welt keine Bereitschaft, Gott die Ehre zu geben. Es ist schon erstaunlich, wie Adam und Eva nach dem Sündenfall reagierten. Eva weiß nur zu sagen: Die Schlange betrog mich und Adam sagt: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mit von dem Baum und ich aß.
Bei beiden keine Spur von Reue und Buße. Im Gegenteil, indirekt geben sie Gott die Schuld an ihrer Sünde. Von daher war es für Gott unmöglich, mit ihnen weiter im Paradies zusammenzuleben. Adam und Eva bekamen deshalb genau das, was sie wollten: eine Welt ohne Gott, eine Welt, in der sie bestimmten was gut und schlecht ist und in der auch der, der sie verführte, der Teufel, sich Fürst der Welt nennen darf.
Genau das finden wir heute in der ganzen Menschheit. Sie ist keineswegs bereit, Gott anzuerkennen. Wir wissen, wie schwer es ist, zu evangelisieren. Darum leben wir auch heute grundsätzlich in einer Welt ohne Gott, weil man ihn gar nicht will. Politiker lehnen es zum Teil sogar ab, auf Gottes Hilfe zu geloben. Was soll Gott da tun. Außerdem, wenn Gott in die Entscheidungen von Menschen eingreifen würde, müsste er gegen ein Prinzip verstoßen, der unumstößlich bleiben muss, wenn der Mensch ein moralisch wertvolles Wesen sein soll: er müsste den freien Willen des Menschen vergewaltigen.
Damit wäre der Mensch aber selbst nicht mehr verantwortlich und würde letztlich zur Marionette und zum Befehlsempfänger herabgewürdigt. So ist Gott für diese Welt zwar noch der Erhalter, denn ohne ihn könnte diese Welt nicht bestehen, aber er ist nicht mehr im umfassenden Sinn der Bewahrer. Deshalb läuft es in der Welt grundsätzlich nach den Naturgesetzen ab. Und die Bibel sagt uns, dass es mit der Welt nicht besser, sondern schlechter wird. Wir denken daran, was die Bibel über die Endzeit sagt. Letztlich wird die Welt untergehen und Gott wird eine neue Welt schaffen, wo endgültig Schmerz, Leid und Tod nicht mehr sein werden.
Und das ist das Evangelium, die frohe Botschaft: Alle können in dieser neuen, wunderbaren Welt leben, wenn sie es nur wollen, wenn sie sich zu Gott in Jesus bekehren. Gott hat einen Weg gefunden, die Schuld zu vergeben und die Gemeinschaft mit ihm wieder herzustellen. Dafür hat er Jesus Christus, seinen Sohn in den Tod gegeben, aber ihn auch wieder auferweckt zum Zeichen, dass er Herr über Leben und Tod ist und auch uns aus dem Tode erretten kann.
Bis dahin werden wir noch in dieser unvollkommenen Welt leben müssen und manche Ängste, Sorgen und Nöte durchstehen müssen, weil wir letztlich auch in dieser gottlosen Welt leben. Aber wir haben den Trost, dass Gott in unserem Leben, im Leben der Christen, Wunder tut. Manchmal das Wunder, dass er wirklich eingreift und das Übel von uns nimmt, oder aber, dass er uns Kraft und Mut gibt, Leid und Schmerz zu tragen. Aber wir wollen auch nicht vergessen zu sagen, dass wir als Menschen, die Vergebung erlangt haben und mit Gott in Frieden und Gemeinschaft leben, viel Freude und Liebe erfahren. Deshalb wollen wir die frohe Botschaft von Jesus weitersagen, wo wir es nur können.
Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de