Der liebe, treue, geduldige und vergebende Gott
Wenn man eine Person ehren, achten vielleicht sogar lieben soll, dann muss man sie gründlich kennenlernen. Es genügt keine äußere Sympathie, sondern man muss den Charakter dieser Person, ihre Eigenschaften kennenlernen und prüfen, ob diese gut sind. Dann können Ehrerbietung und Achtung und Liebe wachsen.
Das
betrifft nicht nur die Beziehungen unter Menschen, das betrifft auch
das Verhältnis zu Gott. Nur wenn wir Gott kennenlernen in seinen
Eigenschaften und sehen wie gut und hervorragend sie sind werden wir
ihn achten, ehren und lieben lernen.
Ich möchte heute
einmal 4 besondere Eigenschaften Gottes herausstellen und beleuchten.
1.
den liebenden Gott
2. den treuen Gott,
3. den geduldigen Gott
4. den vergebenden Gott.
Auf etwas muss ich noch hinweisen. Wir können nicht von den Eigenschaften Gottes reden, ohne daraus auch Konsequenzen für uns zu ziehen. Denn so wie Gott ist, so sollen wir werden. Natürlich sollen wir nicht Gott werden, aber wir sollen in seine Eigenschaften hineingestaltet werden. Natürlich können wir das nicht in der Vollkommenheit Gottes. Aber es gibt für uns, für jeden individuell, ein Ziel, das wir erreichen können. Die Bibel sagt:
Lasset uns hinwachsen zu dem, der das Haupt ist, Christus. (Epheser 4,15)
Das ist unser Ziel. Unser Thema:
1. Der liebende Gott
Die
Bibel sagt:
Gott ist Liebe (1. Johannes 4,16)
und:
So
sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn
gab, auf daß alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen,
sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3, 16)
Was Liebe ist, hat keiner so vollkommen beschrieben wie Paulus im 1. Korinther 13, wo es immer wieder heißt: Die Liebe ist...
In diesen Versen wird uns genau gesagt, wer und wie Gott ist. Lasst uns dass jetzt einmal so lesen, daß das deutlich wird. Wir lesen jetzt nicht, die Liebe ist..., sondern setzen für Liebe nun den ein, der Liebe ist: Gott, und ganz speziell den Namen dessen, der uns seine Liebe am Kreuz bewiesen hat: Jesus
Dann heißt es:
Jesus ist langmütig und freundlich, Jesus eifert nicht, Jesus treibt nicht Mutwillen und blähet sich nicht auf. Jesus stellt sich nicht ungebärdig, Jesus sucht nicht das Seine. Jesus läßt sich nicht erbittern. Er rechnet das Böse nicht zu, er freut sich nicht der Ungerechtigkeit, er freut sich aber der Wahrheit. Jesus verträgt alles, er glaubt alles, er duldet alles.
So ist Gott! Und so großartig wie das schon ist, ist das nicht das Letzte. Die Bibel sagt sinngemäß:
Die größte Liebe hat der, der sein Leben läßt für seine Freunde. (Johannes 15, 13)
Was tat Gott in Jesus:
Er gab seine Leben für uns, als wir noch Feinde waren! (Römer 5, 10)
Wer würde von uns um das Heil eines anderen willen sein Kinde auch um ein viel geringeres Opfer als den Tod hergeben? Niemand! Aber Gott tat es!! Darum ist kein Zweifel: Er ist die vollkommene Liebe! Von daher verstehen wir jetzt auch das Wort:
Es
bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Aber die Liebe ist die
größte unter ihnen.
(1. Korinther 13, 13)
Die Liebe bleibt die größte, weil Gott die Liebe ist. Wen hat Gott geliebt: die Verlorenen, die Verdammten und das obwohl sie seine Feinde waren. Aber er liebte sie weil sie Liebe nötig hatten.
1a Unsere Liebe.
Zunächst das Gebot:
Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen und von ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst. (Matthäus 22, 37 - 39)
Zunächst gilt unsere Liebe Gott, der uns zuerst geliebt hat. Sollte es uns schwer fallen diesen Gott zu lieben? Mitnichten! Es müsste selbstverständlich sein. Das 2. Liebesgebot gilt dem Nächsten. Können wir ihn so lieben, mit der Liebe Gottes? Die Bibel sagt:
Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist (Römer 5,5.).
Gottes Liebe ist also genug da, denn sie ist geradezu ausgegossen, nicht in Tropfen geträufelt, sondern in reichem Maße, geschüttet! Deshalb gilt in Bezug auf die Nächstenliebe nicht mehr der Satz: Ich kann nicht lieben, sondern wir müssen uns zu dem Entschluss durchringen: Ich will lieben! Wir können es tun, deshalb haben wir die heilige Verpflichtung dazu! Diese Welt braucht nichts mehr als Liebe. Wer Liebe in die Welt gibt, tut mehr für die Menschheit als alle Weltverbesserer und Umweltschützer zusammen. Wir haben einen Gott der die Liebe ist, wie sollte nicht durch uns, die ihn lieben, Liebe in die Welt kommen. Ein großer Auftrag!!
2.
Der treue Gott
Treue ist eine
ganz besonders wichtige Eigenschaft. Was bedeutet sie?
Treue
bedeutet, ein einmal gegebenes Versprechen -
ohne es jemals zu brechen - halten. Die
Bibel sagt:
(Gott
ist treu (1. Korinther 1, 9)
Prüfen wir das. Dann müssen wir prüfen, ob er seine Versprechen eingehalten hat. Was hat Gott versprochen? Nach dem Sündenfall sagte er zu der Schlange:
Ich will Feindschaft setzen zwischen dir (Satan) und dem Weibe und zwischen deinen Nachkommen und ihren Nachkommen, der soll dir den Kopf zertreten. (1.Mose 3,15)
Dieses Gottes Wort verspricht schon eine Erlösung aus dem Verderben, aus der Verlorenheit. Und 'der' ist kein anderer als Jesus. Und wie treu hat Gott sein Versprechen erfüllt!
Er
hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde
gemacht.
(2. Korinther 5, 21)
und er ließ Jesus am Fluchholz, am Kreuz, für uns sterben. So treu ist Gott! Wie treu stand Gott zu seinem Volk Israel. Er sagt:
Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen (Josua1, 5)
Und wie oft hat das Volk ihn enttäuscht, betrogen und hintergangen. Und doch hat er sein Volk immer treulich geführt. Die Sünde konnte seine Treue nicht aufheben, obwohl er Grund dazu gehabt hätte. Israel wurde aus Ägypten geführt, zog durchs rote Meer und trotz weiterer Versagen - wir denken nur an das goldene Kalb - kommt Israel in das Land der Verheißung, nach Kanaan, in das gelobte Land. Die Bibel ist voll von solchen Treueversprechen Gottes:
Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8, 22)
Wie sehr können wir den Gleichklang der Natur bewundern. Gott hält seine Versprechen. Und Gott versprach uns durch Jesus die Gabe des Heiligen Geistes. Und Pfingsten kam und erneuert sich immer wieder da, wo Menschen zum Glauben finden, denn wir alle sollen erfüllt sein mit dem Geist Gottes. Jesus hatte prophezeit, daß er am dritten Tage auferstehen wird und wir wissen, dass das Wirklichkeit geworden ist. Er ist auferstanden! Von daher dürfen wir im Glauben die Gewissheit haben, daß Gott auch alle noch ausstehenden Verheißungen erfüllen wird. So sagte Jesus nach seiner Auferstehung:
Ich lebe, und ihr sollt auch leben! (Johannes 14, 19)
Und so werden auch wir auferstehen, das garantiert uns die Treue Gottes.
2a
Unsere Treue
Treue ist ein empfindliches Gut.
Gebrochene Treue kann im menschlichen Bereich nicht mehr heilen. Es
ist wie bei einer zersprungenen Vase, man kann sie zwar kitten, aber
wenn man daran schlägt hört man am Ton, daß sie
zerbrochen war.
Nur einer, der aus Trümmern Neues machen kann, kann gebrochene Treue heilen. Das tut Gott. Das soll gleich zu Anfang gesagt werden zum Trost, denn ich fürchte, hier wird mancher Trümmerhaufen zu beklagen sein.
Vielleicht fragen wir, was habe ich denn Gott versprochen? Haben wir nicht alle bei der Taufe ein Gelöbnis abgelegt zur Treue gegenüber unserem Gott, der Gemeinde und dem Reich Gottes? Haben wir nicht alle schon einmal gesagt: Dir gehört mein Leben oder gläubig gesungen: Alles Herr bist du? Wie steht es mit unseren Versprechungen? Welche Stelle nimmt ein:
Der Gottesdienstbesuch, meine Zeit für Gott, mein Geld; wie ist es mit der Mitarbeit in der Gemeinde? Was bedeutet uns sein Wort?
Und manches andere wäre hier zu fragen. Wie bedauerlich, daß es in manchen Gemeinden keine Gruppenarbeit gibt, weil die Mitarbeiter fehlen. Oft fehlen Jugendgruppen, Chor, Musikgruppen. Sie fehlen, weil wir keine Zeit haben für das Reich Gottes. Und wie beschämend für unser Umwelt. Dort bei den weltlichen Menschen gibt es das alles. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Chöre und Musikgruppen es auf dem Lande gibt und Vereine in Überzahl. Die Zeitungen berichten dauernd davon. Sollten wir heute nicht ein neue Treueversprechen ablegen unserm Gott uns sagen:
Ich will...
Der treue Gott gibt Freude und Kraft im heiligen Geist, er hat es versprochen, er wird es auch tun.
3.
Der geduldige Gott
Gott ist auch
ein geduldiger Gott. Die Bibel sagt:
Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue. (2: Mose 34,6)
Seit 6000 Jahren bemüht sich ein liebender Gott, die Gunst der Welt zu erringen, aber er erfährt vielfältige Ablehnung. Die Menschen wurden so widergöttlich, so verderbt, daß Gott eine Sintflut kommen lassen musste. Dann erwählte er sich sein Volk, das die Prüfung nicht bestand. Schließlich sandte er seinen Sohn, aber:
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf (Johannes 1, 11)
Man muss sich dass vorstellen, Der Herr der Welt, der die Welt gemacht und die Menschen geschaffen hat, wird abgelehnt, verfolgt und verspottet. Anstatt den Retter zu loben und zu preisen, schlägt man ihn ans Kreuz.
Was hat das für Jesus und für den Vater Gott bedeutet.
Und trotzdem schlägt Gott nicht zurück. Im Gegenteil, er verkündet die Gnadenzeit
Er wartet durch die Jahrhunderte und Jahrtausende in Geduld und läßt Gnadenzeit sein. In unendlicher Geduld wartet er darauf, daß sich Menschen zu ihm bekehren. Auch darauf, dass Du dich bekehrst, auch für Dich ist noch Gnadenzeit!
3a
Unsere Geduld
soll nun nicht darin bestehen daß
wir unsererseits tatenlos abwarten, sondern daß wir die Geduld
Gottes nutzen - die Gnadenzeit nutzen - zu verkünden in
dieser gottlosen Zeit, daß Gott in Geduld auf die Menschen
wartet. dass wir
e v a n g e l i s i e r e n
Geduld bedeutet. das man ohne Murren darunter bleibt in der Situation in der man ist.
Wir können die Welt nicht ändern, aber wir können einzelne zum Glauben rufen. Das sollten wir tun, unabhängig von dem zu erwartenden Erfolg. Aber glauben wir daran: Gottes Wort kommt nicht leer zurück. Darum lohnt sich jede Evangelisation. lasst uns Geduld haben mit den Ungläubigen und sie nicht abschreiben sondern um sie werben. Aber Gottes Geduld geht einmal zu Ende, wir leben in der Endzeit, die Zeit drängt, darum ist Evangelisation so wichtig.
4.
Der vergebende Gott.
Gottes Wort sagt:
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die übriggeblieben sind von seinem Erbteil. Der an seinen Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig. (Micha 7,18)
Die Geschichte des Volkes Israel als Volk Gottes ist eine einzige Geschichte der Vergebung.
Wie oft hat das Volk wider Gott gesündigt und immer wieder vergibt er gern. Und ist nicht auch unser Leben ein immer wiederkehrendes Versagen gegen Gott und eine immer wieder gewährte Vergebung? Gott vergibt in Jesus so gerne. Der versagende Petrus bekommt nicht nur Vergebung, sondern Gott macht ihn zu einer Säule der Gemeinde. Zu dem Gichtbrüchigen sagt er:
Sei getrost mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. (Matthäus 9,2)
So ist Gott, so ist Jesus zu uns. Gott ist und bleibt ein Gott, der gerne vergibt.
4a
Unsere Vergebung
Die Gemeinde ist der Ort, wo wir
unsere geistliche Heimat haben, wo wir uns wohl fühlen und gerne
sind. Aber wir haben auch einmal davon gesprochen: Gemeinde ist
ein himmlisches Gebilde aus irdischem Material.
Wir sind alle Menschen mit Mängel, Fehler und Sünde. Da geht es ohne Schuld und die daraus folgenden Verletzungen nicht ab. Aber Gemeinde muss immer ein heiliger Ort bleiben, darum muss Sünde und Schuld immer wieder ausgeräumt werden, damit unsere Wunden heilen.
Darum beten wir im Vaterunser: Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Das ist nur möglich durch große Vergebungsbereitschaft
Wo
müssen wir vergeben? Wo echte und tiefe Buße geschehen
ist. Wir müssen gerne vergeben, aber der Sünder muss auch
Reue und Buße empfinden. Wo nicht um Vergebung gebeten wird,
gibt es sie auch nicht, das ist Standard bei Gott! Und letztlich ist
immer Er es, der vergibt! Wir tun es nur in seinem Namen, denn alle
Sünde gegen uns ist in erster Linie Sünde gegen Gott. Denn
er hat die Gebote erlassen. Vergebung soll gerne geschehen aber
nicht zu leicht. Josef in Ägypten, der von seinen Brüdern
verraten und verkauft wurde, vergibt ihnen nach dem er gesehen hatte,
daß ihr böses Herz sich gewandelt hat. Dann feiern sie
weinend Versöhnung. Aber ohne echte Vergebung gibt es keine
Versöhnung! Wenn wir so handeln, so Buße tun und gerne
vergeben dann ist und bleibt Gemeinde immer das, was sie nach Gottes
Willen ist:
Leib Jesu Christi.
Resümee:
Wir haben einen:
liebenden
Gott
einen treuen Gott
einen geduldigen Gott und
einen
vergebenden Gott
Danken wir Gott dafür, dass er so ist! Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Gott uns in solch wunderbaren Eigenschaften begegnet. Und es ist auch nicht selbstverständlich, dass er uns durch die Kraft des Heiligen Geistes in diese seine Eigenschaften hineingestalten will. Er ist uns in allen Vorbild und er möchte, daß wir in all diesen Eigenschaften hinwachsen zu Jesus. Lasst uns das ganz positiv sehen. Wachsen ist etwas Schönes und Erhabenes, davor braucht man keine Angst zu haben. Jedes Kind wächst gerne, misst immer wieder, wieviel es gewachsen ist. So sollte es auch im Wachstum des Glaubens sein. Wir werden größer, stärker, stabiler, Gott zur Freude und unser Christsein wird schöner.
Stellen wir uns diesem Prozess!
Amen !
Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de