Kommet her zu mir...
Matthäus 11, 28 - 30
Kommt
her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid;
ich will
euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir;
denn
ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet
ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Denn mein Joch ist sanft,
und meine Last ist leicht.
Wenn
ich sage, dass die heutige Predigt überschrieben ist mit den
Worten:
Kommet her zu mir... Dann weiß wohl ein
jeder, dass das der Anfang eines bekannten Bibelabschnitts ist,
dessen erster Vers im Zusammenhang lautet:
Kommet her zu
mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch
erquicken.
(Matthäus 11, 28)
Zunächst
stellen wir fest, dass es ein Jesus Wort ist. Er selbst, der
von sich gesagt hat: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf
Erden, sagt dieses Wort. Der Jesus, von dem wir wissen und
glauben, dass er der Sohn des lebendigen Gottes ist und damit Gott
selber. Es ist der Jesus, der der König der Könige ist! Das
ist zunächst einmal sehr bemerkenswert. Warum? Weil es allgemein
die Regel ist, dass man sich als sterblicher, sündiger Mensch
Gott nicht einmal nähern darf und sicherlich bei ihm keine
Einladung, keine Audienz bekäme. (Nicht einmal beim Papst oder
beim Bundespräsidenten bekämen wir eine Audienz!) Hier aber
fordert uns der Gottessohn direkt auf, ermuntert uns sogar, zu IHM zu
kommen. In einer modernen Übersetzung heißt es:
Auf
zu mir alle!! Das ist
eine frohe Ermutigung.
Und wer soll zu Jesus kommen? Die Starken, die Angesehenen, die Heiligen? Sicher dürfen die auch kommen, aber Jesus ruft hier ganz speziell die auf, die mühselig und beladen sind! Bist du mühselig und beladen? Dann darfst du nicht nur zu Jesus kommen, du sollst es geradezu, er lädt dich ein, wie wir eben gehört haben! Und was will Jesus tun, wenn Menschen zu ihm kommen, die geplagt sind, die schwere Lasten zu tragen haben so wird es in manchen Übersetzungen formuliert er will uns, Er will dich erquicken, wie Luther es übersetzt. In anderen Übersetzungen kommt es noch deutlicher zum Ausdruck. Da heißt es:
Kommet alle zu mir, ich will euch die Lasten abnehmen.
Was sind das für Lasten, die wir zu Jesus bringen dürfen? Nun, das kann alles sein, was uns bedrückt, eine Krankheit, Schwierigkeiten in Beziehungen, in der Ehe, der Familie mit Verwandten und Kindern. Das kann eine Schwäche sein, sich im normalen Arbeitsleben zu bewähren, das kann eine allgemeine Lebensangst sein und vieles andere. Hier will Jesus uns die Last abnehmen.
Das
ist nicht nur eine frohe Botschaft für uns alle, die wir an
Jesus glauben und zu seiner Gemeinde gehören. Das ist auch eine
hervorragende Botschaft, ein
Evangelium für alle.
Also eine frohe Botschaft gerade in der Evangelisation. Wobei ich
nicht nur an besondere evangelistische Veranstaltungen denke, sondern
an die ganz normalen evangelistischen Gespräche, in die jeder
einmal verwickelt wird, der ein Zeugnis für Jesus sein will.
Dabei müssen wir auf eins hinweisen: Wenn Jesus ruft, kommt
her zu mir, dann ist damit gemeint, dass er uns zunächst
eine Primär-Last abnehmen will:
Es
geht um die Lasten, um die Schuld, die durch Sünde entsteht und
die auf uns alle ruht und die die bange Frage aufwirft:
Was
wird aus mir, wenn ich einmal sterbe und vor meinen Gott stehe?
Jesus hat die Last der Sünde im wahrsten Sinne
des Wortes uns abgenommen, hat sie mit an das Kreuz genommen und uns
so mit Gott versöhnt. Das heißt, dass jeder, der seine
Sündenlast von Jesus sich hat abnehmen lassen weiß, wo er
die Ewigkeit verbringen wird: Bei IHM, bei Jesus, bei Gott dem Vater
in der himmlischen Herrlichkeit. Vielleicht alte, bekannte Aussagen,
die aber längst nicht von jedem ernst genommen werden, obgleich
sie doch so sehr wichtig sind. Hast
du diese Last zu Jesus gebracht? Dann gilt es auch dir, dass er dir
andere Lasten abnimmt!
Leider
gibt es immer wieder Hindernisse, wenn wir diese Botschaft verkünden.
Wer schon einmal intensiv im evangelistischen Bereich gearbeitet hat,
kennt folgendes. Viele Menschen erklären, dass sie mit dem
Christentum nichts zu tun haben wollen, weil ihnen das nur Nachteile
brächte, weil ihnen nur Lasten auferlegt würden.
Fragt man nach, was sie damit meinen, erklären sie etwa
folgendes:
Wenn ich Christ
werde, muss ich täglich mehrere Male beten, täglich die
Bibel lesen. Ich darf nicht mehr ins Theater oder Kino gehen, nicht
tanzen, nur noch geistliche Musik hören, keine alkoholischen
Getränke mehr trinken, bestimmte Kleidungsstücke nicht mehr
tragen und manches andere wird genannt, was man tun oder lassen soll.
Das
ist aber nicht das, was die Bibel sagt. Die Bibel sagt, dass wir nur
eines lassen müssen:
Die Sünde. Wenn uns
in den 10 Geboten bestimmte Sünden vor Augen gestellt werden,
dann heißt das ja nicht nur, dass ich und du sie nicht
übertreten sollen, sondern es bedeutet ja vor allen Dingen, dass
der andere dir das nicht antun darf. Wenn es etwa heißt: Du
sollst nicht falsch Zeugnis reden, dann bedeutet das eben auch, dass
dein Nächster dir das nicht antun darf, ohne Gottes Gericht
herauf zu beschwören. Gebote sind also das, was mich
schützt.
Nirgendwo in der Bibel steht, dass man täglich beten und Bibel lesen muss, vielleicht noch mit angedrohten Strafen, wenn man es nicht tut. Dass Christen täglich beten und die Bibel lesen ist, wenn sie es tun, ihr völlig freier Entschluss. Aber wir müssen nicht drei- oder viermal am Tag mit dem Gesicht Jerusalem zugewandt auf den Knien liegend beten, wie es in anderen Religionen auf Grund ihrer Gesetze gefordert wird.
Das
ist für einen Christen schon deshalb gar nicht denkbar, weil wir
einen ganz anderen Gott haben. Unser Gott möchte, dass wir ihn
lieben und ihn verehren, nicht weil er uns das gebietet, sondern dass
wir es tun weil wir ihn lieben. Ob wir das täglich
oder wöchentlich, am Morgen oder Abend tun, ist ohne Bedeutung.
Eine Verehrung die durch ein Gesetz, eine mit Strafen und Nachteilen
bedachte Forderung einhergeht, ist keine wirkliche Verehrung mehr. So
etwas verlangen nur Tyrannen und Diktatoren. Solche Zeichen sind
nichts wert.
Und was besonders zu beachten ist, wir brauchen und
können uns Gott durch unsere frommen Handlungen, wie beten und
Bibel lesen und durch das Unterlassen bestimmter Tätigkeiten,
die uns so weltlich vorkommen, nicht beliebt machen oder ihn
animieren, uns wohlgesonnen zu sein.
Denn
Gott ist
uns wohlgesonnen!
Das hat er bewiesen, indem er Jesus an das Kreuz schickte und für unsere Sünden sterben ließ. Mehr kann auch ein Gott nicht für Menschen tun, als dass man sein Leben gibt für andere. Das wunderbare und Erstaunliche zugleich ist, dass uns Jesus keine bedrückende Lasten auferlegt.
Natürlich
heißt das nicht, dass wir ungeprüft alles Tun und Lassen
dürften. In jeden Einzelfall ist unser Gewissen ebenso gefragt
wie die Liebe zu unserem Gott, zu Jesus.
Erfreulich ist, dass
gerade heute wieder junge Leute danach fragen, was Jesus will.
Bekannt ist die internationale Aktion, die in einem Armband
symbolisiert wird, auf dem die Buchstaben zu lesen sind: W.W.
J. D. = What would Jesus do? Zu deutsch: Was würde
Jesus tun? Das ist in dem Sinne
gemeint, was würde Jesus jetzt, in meiner Situation tun? Das
möchte ich auch tun!
Einem
Christen geht es nicht darum ein Gesetz zu erfüllen, sondern
Gottes Willen zu erkennen und ihn zu tun, allein darum, weil er weiß,
dass der Wille Gottes immer das Beste für ihn ist.
Darum
spricht die Bibel von der herrlichen
Freiheit der Kinder Gottes,
die zwar erst in der Ewigkeit ganz zum Tragen kommt, der wir uns aber
auch schon hier und jetzt ein Stück erfreuen dürfen.
Auch wenn das leider wohl selten gepredigt wird, ist doch es eine Tatsache, dass gerade Jesus uns in die Freude führen will, er will uns Leben und volle Genüge geben, so heißt es in der Bibel. Das geschieht, wenn wir in Jesus bleiben. In Johannes 15, 11 + 12 heißt es:
Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.
Wie
geschieht das nun, dass ich Lasten, die mich bedrücken, los
werde?
Die Bibel sagt, dass dann,
wenn sich jemand bekehrt, also sein Leben unter die Herrschaft Jesu
stellt, er vom Reich der
Finsternis in das Reich des Lichtes versetzt wird. Finsternis
ist das Synonym für alles Satanische. Dadurch wird er zunächst
grundsätzlich frei von negativen Bindungen und Belastungen. Dann
empfängst er den Heiligen Geist Der
Geist nimmt regelrecht Wohnung in dieser Person. Dadurch verschwinden
weitere oft Lasten sofort. In anderen Fällen gibt der
Geist Gottes, der die personifizierte Kraft ist, uns die Kraft
durchzuhalten und durchzutragen ohne dass wir Schaden erleiden.
Ich
erinnere mich an die Aussage eines Pastors der erklärte: Seit
ich Christ geworden bin, habe ich nicht unbedingt weniger Probleme.
Aber ich kann heute Schwierigkeit durchtragen, an denen ich früher
zerbrochen wäre. Andere Lasten und Bedrückungen können
wir im Namen Jesu mit einem gebieterischen Wort im Gebet hinweg
tun.
Aber nun müssen wir
den Bibeltext noch weiter lesen, weil zwei weitere Verse vom
Sinnzusammenhang dazu gehören. Lesen wir weiter in Matthäus
11:
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernt von mir. Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Ich könnte mir denken, dass aufgrund dieser Aussagen der eine oder andere verwirrt ist. Haben wir nicht eben davon gesprochen, dass uns Jesus die Lasten abnehmen will und wir die Freiheit und Freude der Kinder Gottes genießen dürfen? Ja, sicher! Aber ist hier nicht von einer neuen Last, sogar von einem Joch, die Rede? Ja, sicher, aber... Hier müssen wir jetzt genau richtig interpretieren.
Bei Luther haben wir gelesen, dass Jesus sagt, wer zu mir kommt: Ich will euch erquicken. Was bedeutet das. Stellen wir uns was ja nicht ungewöhnlich ist unser Leben als einen Weg vor. Wir sprechen ja oft vom Lebensweg. Auf diesem Lebensweg schleppen wir zweifellos alle irgendwelche Lasten mit uns. Da sind Dinge dabei, die wir brauchen und die nützlich sind, und andere, die uns nur beschweren, die uns im wahrsten Sinne des Wortes nur bedrücken und zwar durchaus in der Weise, dass sie uns schwach und elend und krank machen. Und oft haben wir nicht den Durchblick und die Erkenntnis, was uns nützt und bedrückt und was nützlich ist. Und wir wissen nicht, wo wir und wie wir die bedrückenden Lasten loswerden sollen.
Genau hier setzt Jesu Hilfe ein. Er sagt uns, dass er uns zunächst alle Lasten abnehmen wird, so, wie wenn man nach einem langen Fußmarsch in ein Rasthaus einkehrt um dort erst einmal alles abzulegen, zur Ruhe zu kommen und erquickt zu werden. In diesem Sinne sagt Jesus, dass er uns erquicken will, uns Ruhe verschaffen wird, wie es in manchen Übersetzungen heißt. Menschen, die sich bekehrt haben und ihre Sündenschuld von Jesus tilgen ließen, berichten fast übereinstimmend, dass sie als Folge eine große Freude und Ruhe empfunden haben.
Das heißt natürlich nicht, dass unser Lebensweg hier zu Ende wäre. Im Gegenteil, mit Jesus soll nun ein ganz neuer Weg beginnen. Er sorgt dafür, dass wir keine unnützen Lasten mehr mitschleppen und frisch und gestärkt, eben erquickt, uns neu auf den Weg machen können, so wie wir es in Bezug auf den Heiligen Geist gesagt haben.
Aber dann spricht Jesus tatsächlich von einem Joch, das wir tragen sollen und von einer Last. Um das richtig zu verstehen, müssen wir erklären, was ein Joch ist und wozu es bestimmt ist. Es handelt sich um ein Beispiel aus der Landwirtschaft. Nur ziemlich alte Personen können sich wohl erinnern, in unseren Breitengraden solch ein Joch noch gesehen zu haben.
In den Ländern der sogenannten Dritten Welt finden wir es aber heute noch häufig. Ein Joch wird angewandt bei einem Ochsenkarren. Die einzige Möglichkeit, eine schwere Last von einem Ort zum anderen zu bringen war, mit dem Ochsenkarren zu fahren. Zu diesem Zweck wurden vor dem Karren meist zwei Ochsen gespannt, denen ein Joch aufgelegt wurde. Das Joch ist nichts anderes als ein Brett, das den Tieren auf den Nacken gelegt wurde und das mit Stricken an den Hörnern und am Hals der Tiere festgebunden wurde. In den Hörnen und damit im Nacken haben die Tiere die größte Kraft. Von diesem Joch aus gehen dann Ketten oder ein Stricke zu dem Karren, der gezogen werden soll.
Wenn man das sieht, hat man nicht gerade den Eindruck, dass das für die Tiere eine leichte Sache wäre. Deshalb ist die normale Deutung der Redewendung: 'Jemanden ein Joch auflegen' die, dass er unter eine harte, schwere Herrschaft gezwungen wird. Dass diese Bedeutung nicht auf das zutreffen kann, was Jesus meint, dürfte jedem klar sein, der Jesu Wesen und Charakter auch nur einigermaßen kennt.
Es
ist folgendes zu beachten: Ein Joch ist an sich keine wirkliche Last.
Ein Joch wird auferlegt, damit die Arbeit einfacher und
leichter vonstatten geht. Dabei müssen wir nüchtern
feststellen und akzeptieren, dass es in diesem Leben Lasten gibt, die
transportiert werden müssen. Unsere ganze Wirtschaft und heute
die sogenannte Logistik wissen darum und unzählige Brummis
und Container, die täglich in Betrieb sind, zeugen davon. Und
das gleiche gilt auch für den inneren und geistlichen Bereich.
Nicht nur Missionare in problematischen Ländern müssen
bereit sein, Lasten auf sich zu nehmen um Jesu willen, sondern im
Grunde genommen jeder aktive Christ.
Denn am Reich Gottes
bauen heißt ja nichts anderes, als : arbeiten!!
Weiter
zu unserem Beispiel: Würde man kein Joch auflegen, müsste
man die Stricke oder Ketten direkt am Körper der Tiere
befestigen, was schon nach kurzer Zeit zu Verletzungen der Tiere
führen würde. Das Joch ist also, richtig verstanden, eine
wichtige Hilfe durch den Besitzer der Tiere, die Last, die
notwendigerweise transportiert werden muss, möglichst schonend
fortzubewegen.
Der Besitzer ist sehr daran interessiert, dass
die Tiere schonend behandelt werden, denn sie sind ja seine einzige
Hilfe in der täglichen Arbeit und sein Vermögen. Die Kunst,
ein Joch herzustellen, dürfte wohl darin bestehen, es einerseits
so leicht und an die Anatomie des Tieres angepasst herzustellen wie
möglich, und andererseits es so stabil zu halten, dass es die zu
bewegende Last auch aushält. Und der gute Herr wird darauf
achten, dass auf dem Karren keine zu schwere Last geladen wird.
Was will Jesus nun mit dem Ausspruch über Joch und Last sagen? Zuerst müssen wir beachten, dass Jesus keineswegs sagt, Ich werde euch ein Joch auflegen. Sondern er sagt: Nehmet auf euch mein Joch. Er richtet hier die Bitte an uns, in seinen Dienst zu treten und ihm zu helfen, seinen Auftrag für das Reich Gottes zu erfüllen.
Niemand wird dazu gezwungen! Selbst Jesus hätte im Garten Gethsemane noch nein sagen können zu der Last, die ihm zu tragen bevorstand. Aber er sagte ja weil er sich ganz im Dienst seines Vaters stehen wollte und wussten, dass das Tragen seiner Last einer ganzen Menschheit Heil und Rettung bringen würde.
Das Aufnehmen des Jochs ist hier zu verstehen als den Akt, von Jesus in den Dienst genommen zu werden.
Wenn
Jesus uns auffordert, sein Joch auf uns zu nehmen, dann soll das
einerseits heißen, ich will euch in meinen Dienst nehmen.
Andererseits heißt es aber auch: Ich werde euch dabei Hilfe
geben. Das ist kein Zwang, sondern eine freie Entscheidung.
Das mag manchen trotzdem erschrecken. Haben wir nicht genug
mit uns selbst, unseren Lasten und Sorgen, mit unserer Arbeit zu tun?
Natürlich weiß Jesus darum. Deshalb erklärt er
ausdrücklich: Mein Joch ist sanft und meine Last
ist leicht!! Jesus
erwartet keinen Dienst von uns, den wir nicht leisten können
oder der und zu sehr belasten würde. Denn er ist ein guter Herr,
der treu für die sorgt, die in seinen Dienst treten. Seine Hilfe
besteht darin, dass er versprochen hat:
Ich
bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende
Und
zusätzlich hat er zugesagt:
Ihr werdet die Kraft
aus der Höhe empfangen, den Heiligen Geist!
Schon in den Psalmen finden
wir da einen interessanten Hinweis. Heißt es doch dort:
Gott
legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. (Psalm 68, 20)
Wie
treu Gott für die sorgt, die ihm treu und mit voller Hingabe
dienen, sehen wir an vielen Beispielen schon aus dem Alten Testament.
U.a. schon an dem Beispiel des Propheten Elia.
Elia hat im
Glauben die Götzenanbeter, die Baalsprister besiegt. Aber nach
seinem Triumph liegt er verzweifelt unter einem Wacholderstrauch und
will am liebsten sterben. Er war fix und fertig, nicht von seinem
geistlichen Kampf mit den Baalspriestern, sondern weil die Königin
Isebel geschworen hatte, ihn wegen dieser Tat umbringen zu lassen.
Was geschieht dem Elia?
Es ist Gott nicht egal, wie es ihm geht.
Gott schickt dem Elia einen Engel, der im zu Essen und zu Trinken
bringt und ihn auffordert, sich auf den Weg zu machen zu einem neuen
Auftrag für den Herrn. Elia isst und trinkt und alle Angst, alle
Mattigkeit und Verzweiflung sind von ihm abgefallen, nachdem sein
Gott ihn neu gestärkt hat. Dann heißt es in der Bibel so
bedeutend von Elia:
Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zu dem Berg Gottes.
Un dort begegnet ihm Gott noch ganz persönlich! So handelt Gott an denen, die kraftlos geworden sind. Noch Bedenken?
Und betrachten wir weiter unseren Text so fällt uns auf, dass Jesus geradezu in rührender Weise um unser Vertrauen wirbt wenn er betont: ich bin sanftmütig und von Herzen demütig! Darum nimmt er uns zuerst unsere Lasten ab, bevor er uns seine anvertraut. Erinnern wir uns an unseren Eingangstext: Ich will euch eure Lasten abnehmen! Und an anderer Stelle sagt uns der Apostel: Alle eure Sorgen werfet auf Jesus, denn er sorgt für euch. Und Im Matthäus Evangelium sagt Jesus, dass wir die Arbeit und Sorge für das Reich Gottes, für sein Reich, an die erste Stelle setzen sollen, dann wird uns alles, was wir brauchen, gegeben werden.
Nein,
Jesus zwingt und nicht unter ein hartes Joch, aber er bittet uns, in
seinen Dienst zu treten. Jesus spannt uns nicht vor seinen
eigennützigen Karren der mit schwerer Last beladen ist, aber er
braucht uns, seine göttliche Aufgabe zu erfüllen.
Braucht
Jesus uns wirklich? Was ist denn seine Aufgabe und sein
Auftrag?
Ist denn nicht alles schon damit getan, dass er am Kreuz
alle Last aller Zeiten getragen hat? Ja und nein. Denn das, was am
Kreuz ein für allemal und für alle geschehen
ist: Befreiung von der Schuldenlast, die Versöhnung mit Gott dem
Vater, die Erlösung aus dem ewigen Tod zum ewigen Leben:
Das soll nun allen Menschen verkündet werden.
Und da ist noch viel zu tun. Nicht nur, dass es auch heute noch einige hundert Sprachen gibt, in die die Bibel noch nicht übersetzt wurde, es leben auch heute und jetzt neben dir und mir Menschen, die noch nie richtig von dem Angebot Gottes in Jesus gehört haben. Und damit sie das hören und sich entscheiden können, dazu braucht Jesus dich und mich. Wenn es uns auch fast unwirklich vorkommt: Jesus braucht dich. Wir sollten uns den Merksatz gut einprägen und versuchen, danach zu leben:
Jesus
sendet nicht seine Engel in diese Welt um das Evangelium zu
verkünden, er kommt auch nicht selbst um das zu tun, sondern er
hat nur uns, seine Jünger, mit der Verbreitung der Frohen
Botschaft beauftragt.
Wenn wir es nicht tun, tut es niemand!
Welch
ein großes Vertrauen setzt Jesus da in und welch große
Last liegt da auf uns. Und da haben wir das ungeliebte Wort: Eine
Last ist uns aufgelegt, von Jesus: Uns um die Verlorenen zu sorgen
und sie zu Jesus zu führen. Aber das ist eine Last, die jeder,
der Jesus liebt, gerne auf sich nimmt. Sprechen wir nicht manchmal
auch von einer lieben
Last, von einer Last, die wir gerne tragen, weil wir
wissen, warum? Sicherlich.
Und weil das so ist, kann Jesus sagen:
Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht
Kommen wir zum Schluss noch einmal auf den Anfang zurück, auf die Äußerung mancher Menschen, die nichts vom Christentum wissen wollen, weil sie meinen, dann zu viel, was ihnen Freude macht, lassen zu müssen und ihnen anderes, was sie gar nicht wollen, auferlegt wird. Nein, Jesus lädt uns keine Last auf, die wir nicht tragen können oder wollen, aber er befreit uns von allem, was uns hindert, ganz für ihn dazu sein. Denn Jesus hat eine große Last auf dem Herzen: Er möchte, dass alle Menschen gerettet werden. Und wer erkannt hat, dass es für ihn eine Ehre ist, hier für Jesus arbeiten zu dürfen, der wird sicherlich ganz von selbst manches gerne ablegen, was er bisher glaubte haben zu müssen.
Sagen wir es noch einmal deutlich: Jesus nimmt uns nur das ab, was wir nicht mehr tragen wollen oder können. Und er lädt uns nur das auf, was wir aus Liebe zu ihm bereit sind, gerne zu tragen. Und das vielleicht Erstaunlichste daran ist, dass Jesus uns verheißt, dass wir dann nicht gestresst bald aufgeben müssen, sondern er sagt, dass wir Ruhe finden für unsere Seele. Denn wenn wir in Jesu Diensten stehen, dann wissen wir endlich, warum wir leben und arbeiten: Damit Reich Gottes gebaut und Menschen vom Tode zum Leben gerettet werden, und das macht ruhig und zufrieden, und oft sogar glücklich. Und alles was wir tun, tun wir gerne, aus Liebe zu diesem guten Herrn, der uns unermüdlich zuruft:
Kommet
her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will
euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn
ich bin sanftmütig und von Herzen demütig und ihr werdet
Ruhe finden für eure Seelen.
Amen
Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de.