Allmacht und Dreieinigkeit Gottes

Einige etwas ungewöhnliche Gedanken und Erklärungen


Es gibt in vielen Publikationen, in Predigten und Referaten über biblische Ereignisse immer wieder ein Problem. Sie werden wissenschaftlich nicht für möglich gehalten und deshalb in das Reich der Mythen und Legenden verwiesen. An einigen Beispielen soll klar gemacht werden, worum es geht.

So wird erklärt, dass die Weisen aus dem Morgenland unmöglich von einem Stern geleitet worden sein könnten, der so hoch an Himmel steht und auch nicht über einem bestimmten Haus stehen bleiben konnte.

Andere forschen mit aufwändigen Mitteln, welches astronomische Ereignis zur Zeit Jesu wohl in Verbindung mit dem Stern der Weisen gebracht werden könne. Man hat keine befriedigende Erklärungen gefunden. Deshalb ordnen viele die ganze Geschichte um die Weisen auch den Legenden zu. Hier, wie bei vielen anderen Schilderungen der Bibel taucht doch eine Frage auf:


Ist Gott allmächtig?

Allmächtig bedeutet doch nichts anderes, als das Gott, allein durch seine Kraft, ohne Hilfsmittel, aus dem Nichts, alles tun und veranlassen und erschaffen kann, was er möchte. In dem hier geschilderten Fall ist die Lösung doch ganz einfach: Gott hat einen Stern geschaffen, der speziell der Führung und Leitung der Weisen diente und der wahrscheinlich auch nur von Ihnen wahrgenommen wurde. Warum hätten ihn andere auch sehen sollen? Und natürlich konnte dieser Stern auch eine bestimmte Wegstrecke anzeigen und über einem bestimmten Haus stehen bleiben.


Genau so ist es mit vielen wissenschaftlich nicht erklärbaren Ereignissen der Bibel.

So wird immer wieder erklärt, dass Jona unmöglich von einem Fisch verschlungen werden konnte, weil es einen Fisch dieser Größenordnung und mit solch einem gewaltigen Schlund nicht gebe. Dem letzteren Argument kann man ohne weiteres zustimmen. Es gibt keinen entsprechenden Fisch. Aber auch hier ist die Lösung doch wiederum ganz einfach. Sollte er, der allmächtige Gott, der das ganze Tierreich geschaffen hat, nicht in der Lage gewesen sein, speziell einen Fisch zu erschaffen der genau die Aufgabe erfüllen konnte, die Gott geplant hatte? Der einen Jona sowohl verschlingen und auch ohne Schaden zu nehmen, wieder auswerfen konnte? Natürlich konnte Gott das und hat es offensichtlich auch getan. Wenn Gott, wie die Bibel das sagt, alles was ist, gemacht hat: Das Universum, die Sterne und Planeten, die Erde, das Meer, Pflanzen, Tiere und Menschen, warum sollte er dann Schwierigkeiten haben die hier genannten Probleme durch seine Allmacht zu lösen?


Aus diesem Grunde ist es auch unverständlich, warum viele so große Schwierigkeiten haben, an die Jungfrauengeburt Jesu zu glauben. (Mal etwas flott gesagt: Heute kann jede Frau als Jungfrau d. h. ohne dass ein Mann mit ihr geschlafen hat, ein Kind bekommen, nämlich durch die künstliche Befruchtung. Michael Jackson soll seine Kinder auf diese Art bekommen haben.)

Auch hier wieder die Frage: Ein Gott, der ohne Hilfe irgendeines anderen Wesens Leben, das erste Menschenpaar, geschaffen hat, das sich in Adam und Eva manifestierte, sollte der nicht in der Lage sein, ohne die Hilfe eines Mannes eine Frau schwanger werden zu lassen? Das ist doch wohl eine der leichtesten Vorstellungen, die es überhaupt gibt.


Viele Fragen wirft auch immer die Geschichte der Sintflut auf. Die einen rechnen und kalkulieren, dass unter bestimmten archäologischen Bedingungen, die heute nicht mehr vorhanden sind, eine Überflutung der Erde auch bis über die höchsten Gebirge möglich gewesen sei. Andere wiederum erklären, dass die vorhandene Wassermenge niemals reichen würde die ganze Erde zu überschwemmen, selbst dann nicht, wenn man eben andere archäologische Verhältnisse voraussetzt wie z.B niedrigere Berge. Auch hier sei doch die Frage gestattet: Woher kommt das Wasser unserer Flüsse, der Meere und in den Wasserwolken? Doch natürlich aus der Schöpferhand Gottes. Und wenn Gott vor Zeiten all dieses Wasser geschaffen hat, warum sollte er nicht in der Lage sein, speziell für die Sintflut Wasser zu schaffen, das alles Irdische bedeckte und das er anschließend wieder zurücknahm?

Wir könnten diese Reihe beliebig fortsetzen: Natürlich konnte Gott einen so starken Wind aufkommen lassen, der die Wasser des Schilfmeeres teilte und die Israeliten trockenen Fusses ermöglichte, durch das Meer hindurch zu ziehen. Grundsätzlich sind alle Wunder wissenschaftlich nicht erklärbar, sonst würden sie auch kaum das Prädikat 'Wunder' tragen. Von daher ist es auch verständlich, dass die sogenannte Moderne Theologie solche Schwierigkeiten mit diesen Ereignissen hat, weil sie nicht an einen allmächtigen Gott glaubt. Und ohne diesen gibt es natürlich auch keine Wunder.


Haben wir aber keinen allmächtigen Gott, der nicht nur alles schaffen kann was er will, aus dem Nichts, und der damit auch stärker ist als alle anderen existierenden Kräfte und Mächte, dann sind wir wirklich arm dran. Denn dann gibt es keine Hilfe in ausweglosen Situationen und keine Gewissheit darüber, dass wirklich Gott letztlich Sieger über alle anderen Mächte bleibt.

Wie soll dann die Auferstehung der Toten erfolgen? Gibt es aber keine Auferstehung der Toten, dann sind die, die an Gott, an Jesus glauben, die elendesten unter allen Menschen, wie Paulus schreibt. Woran und an was glauben wir denn eigentlich? Ein Gott aber, der nicht allmächtig ist, ist kein Gott. Wer aber nicht an Wunder glaubt, die ja Allmacht voraussetzen, sagt damit, dass er nicht an einen Gott glaubt und sich damit als Atheist outet. Dann sollte der Betreffende auch so ehrlich sein und sich nicht noch als 'Theologe' bezeichnen, also als einer, der über Gott lehrt.

Denn wem sie all das Unerklärliche auch zuschreiben, der Gott der Bibel ist das nicht. Und wenn sie einen personalen Gott leugnen, dann sollten sie Philosophie studieren, dann können sie ungeniert ihre abwegigsten Gedanken äußern, oder sie sollten Maurer werden oder Schreiner, das ist wenigstens eine ehrliche Arbeit, die der Menschheit nutzt.


In neuerer Zeit taucht vermehrt ein anderes Problem auf. Man leugnet diese genannten Ereignisse, erklärt aber, dass dass nicht „heilsnotwendig“ sei. Das bedeutet, dass man damit sagen will, auch wenn man das nicht als biblische Wahrheit anerkennt, man dennoch in den Himmel komme, um es einmal einfach zu sagen. Jemand aus diesen Reihen hat einmal erklärt: Ich glaube nicht an ein Buch (die Bibel ist gemeint) sondern an Jesus Christus.

Das hört sich sehr fromm an, es steht aber etwas ganz anderes dahinter, nämlich die Tatsache, dass man der Bibel nicht vorbehaltlos glaubt. Wenn nun jemand sagt, alles andere ist unwichtig, Hauptsache ich glaube an Jesus Christus, da erhebt sich doch die Frage: An welchen Jesus Christus glaubt denn der Betreffende? Denn Auskunft darüber, wer Jesus ist, gibt doch nur die Bibel. Und wenn man der Bibel nicht glaubt; woher kommt dann das Jesusbild? Und welche Folgen es hat, wenn man bestimmte Ereignisse, die in der Bibel geschildert werden, einfach nicht verbindlich für den Glauben und für das Heil in Jesus anerkennt, soll ein Beispiel zeigen:


Deutlich wird das z.B. an der Jungfrauengeburt Jesu. Wenn Jesus nicht von einer Jungfrau geboren wurde, nicht durch die Kraft des Heiligen Geistes bei Maria gezeugt wurde, dann muss es doch einen irdischen Vater geben. Nun sagt doch die Bibel klar und deutlich, dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch ist und war. Wahrer Mensch kann er natürlich sein, wenn er einen irdischen Vater hätte und von einer Frau geboren wurde. Aber wie soll es dann zur Gottessohnschaft Jesu kommen? Das ist doch nur möglich, wenn er von Gott durch den Heiligen Geist in Maria gezeugt worden ist. Dann ist er nach Maria der Menschensohn und nach Gott der Gottessohn. Denn nur wer von Gott gezeugt ist, kann ein Sohn Gottes ein. Oder ist es auch nicht heilsnotwendig zu glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist? Wenn aber Jesus nicht Gottes Sohn ist, wer starb dann am Kreuz? Doch kein anderer als der Sohn des Zimmermanns Josef oder wer dann sonst Jesus gezeugt hätte. Ist Jesus aber nur der Sohn Josefs, der am Kreuz gestorben, dann hat sein Tod natürlich keine Auswirkung auf mein und dein Leben.

Wer an diesen nur Menschen Jesus glaubt, hat nichts für die Ewigkeit zu erwarten. Denn ein Mensch mit normaler weltlicher Herkunft kann natürlich auch nicht unsere Sünden tilgen und uns mit Gott dem Vater versöhnen. Das kann nur der Sohn Gottes.

Man sieht, wie die Ablehnung auch nur einer von der Bibel verkündeten Wahrheit das ewige Leben kosten kann. So gesehen, ist z. B der Glaube an die Jungfrauengeburt Jesu absolut heilsnotwendig weil eben nur der von Gott gezeugte und von Maria geborene Jesu Gottes Sohn ist, der ewiges Leben vermitteln kann.

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Ähnliche Schwierigkeiten haben viele mit der Dreieinigkeit Gottes, mit der Aussage:

Drei und doch eins
GEDANKEN ÜBER DIE DREIEINIGKEIT GOTTES

Zweifellos handelt es sich bei der Dreieinigkeit Gottes um ein schwer zu begreifendes Phänomen. Aber es wäre doch auch zu simpel könnten wir, die von Gott geschaffenen Wesen, unseren Schöpfer voll erklären und begreifen.

Aber wir können und sollten das, was die Bibel sagt, vorbehaltlos als richtig und möglich glauben. Aber andererseits dürfen wir schon Aussagen der Bibel hinterfragen, wenn dieses Hinterfragen deshalb geschieht, unseren Gott besser zu verstehen, ihm dienen und für ihn arbeiten zu können. Genau aus diesem Grund wollen wir in dieser Ausarbeitung der Frage nach der Dreieinigkeit Gottes nachgehen.

Eine zentrale Aussage der Bibel lautet, dass Gott ein dreieiniger Gott ist. Jesus selbst bestätigt das, indem er in der sogenannten Taufformel erklärt:

...tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

(Matthäus 28, 19)

Drei Personen werden hier gleichwertig genannt. Aber andererseits heißt es auch:

Und es sind mancherlei Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen.

Das heißt, es sind drei eigenständige Personen einerseits aber als Gott auch nur eine Person andererseits. Das zu glauben fällt den meisten Menschen schwer oder erscheint ihnen gar unmöglich, weil eine solche Konstellation für uns nicht vorstellbar und nicht denkbar zu sein scheint. Nach dem wissenschaftlichen Spruch vom ausgeschlossenen Dritten, kann es so etwas nicht geben. Dieser Satz besagt, dass eine Sache immer nur A oder B sein kann, nicht aber A und B gleichzeitig.
So kann zum Beispiel ein Gegenstand entweder heiß oder kalt sein. Beides zugleich kann er nicht sein. Für unseren Fall angewandt bedeutet das: Gott kann nur eine Person sein oder es sind drei Personen, dann auch drei Götter. Beides zugleich kann nicht sein.
(Allerdings wissen wir seit der Erforschung des Lichtes, dass es doch Zustände gibt, die sowohl als auch sind, wie beim Licht Teilchen und Welle!)

Das klingt logisch, aber wir wissen, dass die Bibel manchmal nach unseren Erkenntnissen scheinbare unlogische Aussagen macht, weil sie einer anderen Dimension, einer höheren, göttlichen Logik folgt, aber sie nennt nichts wirklich Unmögliches. Es wäre deshalb zu überlegen, ob es nicht auch in unserer Dimension Zustände gibt, die zumindest als Denkmodell dienen können indem sie zeigen, dass etwas Ähnliches auch in unserer Dimension vorhanden ist und es deshalb noch viel kompliziertere Zustände in der höheren Welt und Dimension Gottes gibt.


Dass wir nicht in der Lage sind, selbst in dieser unseren Dimension als normal Intellektuelle nicht alles begreifen zu können was ist und geschieht, haben wir doch spätestens alle nach Einsteins Relativitäts Theorie zugeben müssen. Oder ist der geneigte Leser dieser Zeilen in der Lage, Einsteins Theorie wirklich zu begreifen und zu erklären? Na, bitte! Wie viel mehr mögen uns dann Aussagen der Bibel, die ja Gottes Aussagen sind, unbegreiflich bleiben, obwohl sie, wie Einsteins Theorie, sich in der Praxis als richtig und wahr erweisen. Dennoch, wie gesagt, können wir Erklärungen suchen

Als Beispiel fiel mir folgendes ein:

Denken wir an eine schwangere Frau, die Zwillinge erwartet. Dann haben wir eine Person vor uns, die zugleich zwei andere 'Personen in sich' hat.

Es sind tatsächlich drei Personen in einer. Zu einem gewissen Zeitpunkt treten die zwei innewohnenden Personen aus der einen Person heraus und so bilden sie nun drei eigenständige Personen. Natürlich hinkt dieses Beispiel, wie alle Beispiele. Natürlich sind die Kinder im Mutterleib keine eigenständigen Personen im rechtlichen Sinn und sie können auch nicht in den Leib der Mutter zurückkehren um wieder zu einer Person zu verschmelzen.


Aber es soll ja auch nur ein Denkmodell sein. Es zeigt uns doch, dass solch ein Zustand: Drei und doch eins, zumindest annähernd möglich und deshalb auch zu glauben ist. Wir können nun folgern: Sollte es nicht in einer anderen Dimension, in der sich Gott zweifelsfrei befindet, die auch ganz andere Gesetze und Möglichkeiten hat, nicht die Möglichkeit bestehen, dass sich drei Personen zumindest nach Bedarf, zu einer Person vereinen, indem sie - ich will es mal so nennen: „Ineinandertreten,“ sich zu einer Person vereinen? (Ganz modern könnte man vielleicht von einem ineinander-beamen sprechen)

In der Bibel gibt es Hinweise darauf, dass so etwas ähnliches sich offenbar in der Dimension Gottes vollzieht. So lesen wir von Jesus in Johannes 10, 30:

Ich und der Vater sind eins.

Und ferner heißt es im Johannes Evangelium auszugsweise in Kapitel 17, 21 - 23:

...auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir.

...dass sie eins seien, wie wir eins sind.

...ich in ihnen und du in mir.


Das beschreibt meines Erachtens solch einen Vorgang, dass drei Personen drei eigenständige Wesen sein können und doch so Ineinandertreten können, dass sie wesensmäßig, als Geist, eine Person darstellen. Natürlich haben wir dabei noch zu bedenken, dass Gott nicht materiell ist, also keinen Körper hat wie wir ihn haben und das dadurch das Ineinandertreten viel eher denk-möglich wird.

Und natürlich ist dann auch vorstellbar, dass diese Personen sich wieder trennen, 'Auseinandertreten' können und drei selbständige Personen sind. Man könnte sich in diesem Zusammenhang vorstellen, dass, wenn die drei Personen „Zusammengetreten“ sind, sie als „Gott, der Herr“ zu verstehen sind. Sind sie Auseinandergetreten, verstehen wir sie als Vater, Sohn und Heiligen Geist.
Um die Denkmöglichkeit zu erhöhen sei daran erinnert, dass wir in der Physik durchaus ähnliche Prozesse kennen. Es seien z.B. die Legierungen genannt. Hier können zwei, drei (ternäre) und mehrfache Metalle so „Ineinandertreten“ oder anders gesagt: Ineinanderschmelzen, dass sie ein neues Metall bilden, obwohl es tatsächlich drei sind und bleiben. Und sicher ist es möglich, die einzelnen Metalle wieder in ihre Ursprungsform zurückzuführen, sodass z.B. aus einem ternären Metall wieder drei verschiedene Metalle hervortreten.

Ganz ähnliche Prozessen gibt es auch in der Chemie.
Ein anderes bekanntes Denkmodell wird anhand von Wasser dargelegt. Wir wissen, dass die chemische Formel für Wasser H2o ist. Dieses H2o kann uns in drei Gestalten begegnen: als Wasser im flüssigen Zustand, das ist dann H2o, es kann in Form von Eis sich zeigen und ist dann auch H2o und es kann sich in Wasserdampf zeigen und ist dann immer noch H2o Also drei verschiedene Zustände und doch immer nur das eine H2o. So kann man sich vorstellen, dass Gott sich in Vater, Sohn und Heilgen Geist offenbaren und doch nur ein H2o, Entschuldigung, gemeint ist natürlich immer auch nur ein Gott ist.
Wenn man diese Gedankengänge akzeptiert, werden auch andere Dinge der Bibel verständlicher. So die Tatsache, dass im Alten Testament Gott fast nur allgemein als Gott als 'Herr' in Erscheinung tritt. Von einem Sohn ist keine Rede und der Heilige Geist ist kaum als Person zu erkennen. Von der Dreieinigkeit Gottes ist hier nichts erwähnt. Hier sind die drei Personen gewissermaßen „Zusammengetreten.“ Allerdings gibt die Formulierung im 1. Buch Mose 1, 26: Lasset uns Menschen machen, schon zu denken.

Erst im Neuen Testament treten die drei Personen für uns verständlich einzeln in Erscheinung. So schon bei der Taufe Jesu, wo sich Gott der Vater zu seinem Gottessohn Jesus bekennt in der Gegenwart des Heiligen Geistes. Hier haben wir eine Bibelstelle die uns die drei Personen gemeinsam in einem Ereignis zeigt.
(Lukas 3, 21 + 22)
Und es begab sich, als alles Volk sich taufen ließ und Jesus auch getauft worden war und betete, da tat sich der Himmel auf, und der heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.


Warum ist das so? Nun, bis zur Zeit des Neuen Testament wurde es nicht nötig, dass die einzelnen Personen in ihrer Eigenart hervortraten. Das wurde erst nötig, als Gott eine neue Phase des Heilsplanes einleitete.

Der dreieinige Gott beschloss die Errettung der Menschen.

Das konnte nur Gott selbst vollbringen. Dazu musste eine Person Gottes in die Welt und an das Kreuz gehen. Wenn Gott nicht einerseits einer wäre, andererseits aber eben auch drei Personen, wäre während der Erdenzeit Jesu und seines Kreuzes Todes das Reich Gottes - einmal menschlich gesprochen - ohne Regierung gewesen. Ja, mehr noch, wäre Gott nur Einer, dann wäre der eine Gott Jesus am Kreuz gestorben und Gott wäre wirklich tot gewesen. Wer hätte ihn dann auferweckt? Darum mussten die Personen Gottes, jetzt auch für uns einsichtig, Auseinandertreten, damit Jesus hier auf Erden seinen Auftrag erfüllen konnte, der Heilge Geist ihm in seinem Auftrag beistehen, und der Vater als Herr die Regierung weiterführen konnte.


Zum anderen wurde es notwendig, dass die Menschen, die sich zu Jesus bekehrten und zu einem neuen Leben wiedergeboren werden sollten, ohne die Innewohnung des Göttlichen nicht als Christen in dieser Welt würden bestehen könnten, sie brauchen die Kraft des Geistes.

Deshalb beschloss die dritte Person Gottes, der Heilige Geist, die Gläubigen zu erfüllen, wahrend der Vater als der eigentliche Herr regiert und uns durch die Verwirklichung des genannten Heilsplanes seine besondere Liebe in Jesus zeigte.

Wir müssen natürlich betonen, dass das alles nur unvollkommene Gedanken sind, eben menschliche. Deshalb ist es wichtig zu erwähnen, das die Dreieinigkeit Gottes letztlich ein Geheimnis bleibt.

Und wir müssen betonen, das Gott in jedem Zustand eben nur ein Gott ist, dass Vater Sohn und Heiliger Geist immer vollkommen eins sind in ihrer Gesinnung, in ihrem Wollen und in ihrem Wirken.

Noch einmal: Natürlich sind das eben nur Denkmodelle. Aber wir sehen, dass es auch hier, in unserem natürlichen Leben Dinge, Zustände gibt, die eigentlich ungewöhnlich sind, an deren Vorhandensein wir uns so gewöhnt haben, dass wir sie für gewöhnlich halten. Sie können bei ehrlichem Nachdenken aber durchaus ein Hinweis darauf sein, dass im himmlischen Bereich noch ganz andere Möglichkeiten bestehen. In Abwandlung eines Bibelwortes darf man wohl sagen, dass im himmlischen Bereich

Dinge möglich sind, die kein Auge gesehen, kein Ohr gehört hat und die in kein menschliches Herz gekommen sind.


Eines sollte noch gesagt werden: Wer die Bibel kennt, weiß, dass in der gesamten Schrift der Begriff Dreieinigkeit nicht vorkommt. Das ist nicht nur verständlich, sondern auch logisch: Es ist nur ein Gott!! Wenn man aber begriffen hat, dass Gott in Vater, Sohn und Heiligem Geist so eins ist, dass man im Grunde immer nur von einer Person reden kann, bedarf es des Begriffes Dreieinigkeit nicht. Dann wird es auch verständlich, dass bei der Schöpfung nicht nur Gott der Vater und der Heilige Geist, sondern auch Jesus mitgewirkt hat. So steht es - wenn auch etwas verschlüsselt - in Johannes 1,1 – 3, wo es heißt:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Heute sagen wir: Und Jesus ist das Wort!


Und noch ein wichtiger Gedanke. Unsere Denk-Schwierigkeiten rühren zum großen Teil daher, dass wir bei der Aussage, dass es sich um einen Gott aber um drei Personen handelt, wohl immer in der Vorstellung verhaftet sind, dass es drei Personen sind mit irdischen Eigenschaft, die nämlich einen materiellen Körper haben, Aber das ist natürlich nicht der Fall. Da Gott Geist ist, hat er auch keinen materiellen Körper. In der Bibel heißt es ausdrücklich: Ein Geist hat nicht Fleisch und Bein. In unseren Argumentationen, auch in den meinen die hier vorliegen, geht man rein unbewusst davon aus, dass sich da etwas Materielles abspielen müsste, wie in den Beispielen vom Ineinandertreten hervorgeht. Bestimmt ist es aber so, dass Geister, da ohne Körper, ganz problemlos ineinander und auseinander gehen können, da sie ja keine Körper haben, die sich irgendwie stoßen oder hindern.
Außerdem kann es gut möglich sein, dass das Einssein überhaupt nicht örtlich zu sein braucht, sondern dass der eine Wille, der eine Auftrag und die absolute gleiche Gesinnung, eben die Einheit und die nie sich verändernde vollkommene Liebe zueinander die drei in einer Weise eins sein lässt, die wir nur dunkel erahnen können und die mit körperhaftem gar nichts zu tun hat.
In diesem Sinne finden wir im Neuen Testament die Aussage, dass die ersten Christen „ein Herz und eine Seele“ waren. Natürlich hatten nicht nur ein Herz aber ihre Einigkeit war so groß dass sie diese Formulierung nur ein Herz zu sein, gebrauchen konnten. Das heißt, dass die Dreieinigkeit Gottes auch so verstanden werden kann, dass die drei Personen wesensmäßig gar nicht anders können als eins zu sein. Das also immer in allen Entscheidungen und Handlungen niemals auch nur die geringste Uneinigkeit sich zeigen würde und nicht zeigen könnte.
Dann müsste man, selbst bei drei Personen sagen müssen, dass ein Gott ist .


Und zum Schluss: Wer nicht bereit ist zuzugeben, dass Gott allmächtig ist, sich in einer viel höheren Dimension als wir sich befindet und deshalb ungeahnte Möglichkeiten des Wirkens und Seins hat, der ist grundsätzlich unfähig zu glauben und alle Beispiele und Erklärungen werden ihn nicht überzeugen.

Wer aber im kindlichen Glauben Gottes Wort ernst nimmt und es so glaubt, wie die Schrift es sagt, der kann erfahren, dass er die Wirkungen des dreieinigen Gottes erlebt. Dann erfährt er die Fürsorge des Vater, Jesus als seinen Erlöser und den Heiligen Geist als seinen Tröster und Beistand. Und dennoch kann er in Dankbarkeit ausrufen:
Mein Herr, und mein Gott.
Amen


Ich möchte hier doch noch gerne eine kleine Anekdote weitergeben, die ich im Predigttext nicht gerne erwähnen wollte, weil sie sonst vielleicht vom Thema zu sehr abgelenkt hätte. Hier die Anekdote:

Ein etwas einfach strukturierter Mann kam mit einem Modernen Theologen ins Gespräch. Der gute Mann hatte gerade in der Bibel die Geschichte von der Teilung des Roten Meeres gelesen und war davon sehr beeindruckt, was er auch dem Theologen sagte. Dieser klärte ihn auf indem er sagte: Guter Mann, wissen sie, zur damaligen Zeit, in der dieser Bericht handelt, war diese Stelle im Roten Meer nur eine handbreit tief. Deshalb konnten die Israeliten ohne Gefahr hindurchziehen.

Der Mann stutzte einen Augenblick und erklärte dann mit erstaunter Stimme: 'Dann finde ich es desto wunderbarer, dass Gott in diesem flachen Wasser das große Heer der Ägypter ersäufen konnte.' Die Reaktion des Theologen ist nicht überliefert


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