Göttliche Chemie


Bibeltext: Hesekiel 36,26

Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.

Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust
und gebe euch ein Herz von Fleisch.

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Wer biblische, und das heißt ja göttliche Wahrheiten vermitteln will, hat es oft schwer. Denn er muss Wahrheiten verkünden, die aus einer ganz anderen Dimension stammen, eben aus der himmlischen. Und dort ist fast alles anders, als wir es in unserer dreidimensionalen Welt gewohnt sind. In der Bibel heißt es in diesem Zusammenhang, es geht um himmlische Dinge, die wir nicht kennen:
Aber so steht es geschrieben: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz je gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn Liebhaben (1. Korinther 2, 9)
Die Schreiber der Bibel und Jesus selbst haben deshalb eine bewährte Methode angewandt, die in der Pädagogik sehr erfolgreich ist. Man erklärt komplizierte Inhalte dadurch, dass man Beispiele, Gleichnisse erzählt, die dem, was man mitteilen will, ähnlich und praktisch jeden bekannt sind. So erzählt Jesus die Geschichte vom verlorenen Sohn, die ja nicht wirklich stattgefunden hat, sondern eben erfunden ist, damit man anhand der Handlung eines irdischen Vaters erklären kann, wie der himmlische Vater, wie Gott, ist.

Wir Menschen von heute haben dabei den Vorteil, dass wir manche schwer verständlichen Inhalte der Bibel mit Beispielen aus unserer Zeit erklären können, die uns sehr helfen können, Biblisches besser zu verstehen. Das Prinzip liegt darin, dass man sagen kann: so wie es in diesem Beispiel geschehen ist, so ähnlich ist es im Geistlichen. Jesus benutzt diese Methode unter anderen in seinen Aussagen die dann immer beginnen mit dem Satz: Das Himmelreich ist wie.... und dann folgt das Beispiel.

Ich möchte heute Beispiele aus der Chemie nehmen, um geistliche Wahrheiten besser verständlich zu manchen. Denn gerade die Chemie hat sich zu einem wichtigen industriellen Faktor entwickelt und es geschehen dort Dinge, die man vor noch nicht langer Zeit nicht für möglich gehalten hätte. Klären wir aber zunächst, was die Chemie ist und macht. Im Lexikon lesen wir darüber:
Die
Chemie ist die Lehre vom Aufbau, Verhalten und der Umwandlung der chemischen Elemente und ihren Verbindungen sowie den dabei geltenden Gesetzmäßigkeiten. Alle Vorgänge, bei denen mindestens ein neuer Stoff entsteht, gehören mithin in den Bereich der Chemie.

In der Chemie geht es also darum, dass ein Stoff total umgewandelt wird und ein neuer Stoff entsteht. Dabei ist es das Bestreben, dass aus einem geringeren Stoff ein wertvollerer wird. Was das bedeutet wird besonders klar an dem Beispiel der sogenannten Alchimisten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, aus Blei, also einem einfachen Stoff, Gold zu machen. Dieses Ziel haben sie zwar nicht erreicht, aber durch ihre vielen Experimente haben sie besondere chemische Prozesse in Gang gesetzt und manche wertvollen Dinge gefunden.
So ist z.B das Porzellan durch einen Alchimisten gefunden worden. Die heutige Chemie weiß von Umwandlungen, die fast wunderbar erscheinen. So heißt es in einem Buch zu diesem Thema:
Wie entsteht aus einem Baumstamm weißes Papier, aus einem gewöhnlichen Sand durchscheinendes Glas, aus dunklem Erdöl farbiger Plast oder Nahrung für den Menschen? Die Wissenschaft, die solche Umwandlungen möglich macht, heißt Chemie."

Das klingt tatsächlich schon fast ein bisschen wunderbar. Aber was hat das mit unserem Thema zu tun, da geht es ja um Gott und sein Wort. Nun, die Chemie soll uns in diesem Zusammenhang lehren, dass es grundsätzlich möglich ist, einen einfachen Stoff so umzuwandeln, dass er wertvoller wird oder mehrere Stoffe so zu verbinden, dass ein neuer, wertvoller Stoff entsteht. Es geht also um eine generelle Umwandlung von Stoffen, die so ohne weiteres nicht möglich ist und nicht von selbst geschieht.
Und da kommen wir zur Bibel und zu unserem Gott. Denn auf diesem Hintergund gesehen kann man sagen: Gott ist der größte und allgewaltigste Chemiker. Wie ist das gemeint? Dazu ist eine Erklärung nötig. Der Mensch war ehemals ein Hundert Prozent intaktes Wesen. Alles an ihm war vollkommen. Er war ja nach dem Bilde Gottes geschaffen worden. Und als Gott seine geschaffene Welt prüfte, fand er das Urteil: Es war alles sehr gut. In diese Beurteilung war auch der Mensch einbezogen. Und so lebten die ersten Menschen in der Gemeinschaft mit Gott, in dem wundervollen Ambiente des Paradieses, in dem sie ewig regieren sollten, denn als Abbild Gottes hatten sie ewiges Leben.
Aber dann kam der Sündenfall. Der Mensch empörte sich gegen Gott, machte ihm die Herrschaft streitig indem er der Versuchung des Teufels, Gottes großem Weidersacher, nachgab und sich somit von Gott trennte. Die Folge war, dass der vollkommene Mensch nun vollkommen unvollkommen wurde, degenerierte. Nichts an ihm war mehr gut oder gar vollkommen. Wie weit der Mensch gesunken war, zeigte sich nur zu deutlich daran, dass der Sohn Adams und Evas, Kain, seinen Bruder Abel ermordete.
Dieses negative Wesen haben wir alle geerbt. Nicht umsonst heißt es deshalb in der Bibel: Der Mensch ist böse von Jugend auf. Und Paulus stellt fest: Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer! Mit der Menschheit degenerierte auch die gesamte irdische Schöpfung, denn die Erde wurde nun das Refugium des Menschen. Ihre eigene Degeneration und ihre Trennung g von Gott bewirkten, dass auch ihr neuer Lebensraum in ihre Degenration einbezogen wurde. Und Satan bekam dadurch Macht auch über diese unsere Welt. Die Erde gab nicht mehr selbstverständlich Frucht, sondern nur aufgrund schwerer Arbeit. Der Mensch, die Tiere und Pflanzen wurden anfällig für Krankheiten und Seuchen. Naturkatastrophen waren und sind eine andere Folge. Und der Tod die schrecklichste.
Damit gab es für Gott ein großes Problem. Was sollte er mit diesen Menschen machen, die sich ihm nicht mehr unterordnen wollten, seine Regierung nicht anerkannten und weder Reue noch Buße zeigten. Ganz logisch: Er musste sich von ihnen trennen. Das war nicht einmal eine direkte Strafe, sondern die logische Folge ihres Handelns. Denn wer sich gegen einen Herrscher empört, kann nicht mehr in seinem Reich leben. In den meisten irdischen Staaten wäre unter diesen Umständen die Todesstrafe verhängt worden. Dazu konnte sich Gott, der ein Gott er Liebe ist, nicht entschließen und er verbannte die ersten Menschen aus dem Paradies.
Aber hier ereilte die ersten Menschen ein ehernes geistliches Gesetz: Wer sich von Gott trennt, trennt sich vom Leben. Die Menschen verloren auf Grund ihres Handelns jeden Ewigkeitsbezug, sie wurden sterblich. Auch hier wieder nicht als eine geplante Strafe Gottes, sondern aufgrund ihres Handelns. Denn wer sich vom Leben trennt, das ist nur logisch, verliert das Leben.
Aber Gott hatte damit ein Problem: Er will den Tod des Sünders nicht, vielmehr will er, dass allen Menschen geholfen wird und sie die Wahrheit erkennen. Wir haben aber ausgeführt, dass der Mensch in seinem degenerierten Zustand, nach dem Sündenfall, keine Gemeinschaft mit Gott haben konnte. Und in diesem Zustand befanden sich nicht nur Adam und Eva, sondern auch alle ihre Nachkommen, also alle Menschen und auch du und ich. Wie wir im Römerbrief gelesen haben sind wir alle Sünder, und Sünder haben keinen Raum im Reich Gottes.
Es sei denn, es gäbe eine Möglichkeit, den degenerierten Menschen zu regenerieren, was ja heißt, seinen alten Zustand wieder herzustellen, ihn vollkommen umzuwandeln. So wie es möglich ist, gewöhnlichen Sand in klares und reines Glas umzuwandeln, müsste es möglich sein, den gefallenen Menschen umzuwandeln in einem Gott wohlgefälligen Menschen. Genau diesen Weg zu gehen hat sich Gott entschlossen. Darum haben wir ihn den größten Chemiker genannt um uns klar zu machen, welch ungeheure Tat Gott da gewirkt hat.
Wie kommt nun solch eine Umwandlung zustande? Das ist deshalb eine so ungeheuere wichtige Frage, weil ja jeder Sünder bestrebt sein muss, in diesen Umwandlungsprozess hineingenommen zu werden. Denn es geht ja um die Gemeinschaft mit Gott und ein ewiges Leben. Und da wir festgestellt haben, dass du und ich auch dazu gehören, da wir Sünder sind, sollten wir an der Beantwortung dieser Frage größtes Interesse haben.
Aber um festzustellen, ob Gott wirklich 'der große Chemiker' ist, müssen wir zuvor die Bibel befragen, ob es dementsprechende Aussagen gibt. Ist Gott grundsätzlich bereit, solche Umwandlungen vorzunehmen? Da dürften uns folgende Bibelstellen helfen.
So spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch weiß wie Wolle werden. (Jesaja 1, 18)
Das ist allerdings eine Aussage, die genau das trifft, was wir zeigen wollten. Gott ist bereit, aus dem Negativsten, aus blutroter Sünde, einen reinen Menschen zu machen. Sehr eindrücklich sagt der Bibelvers, dass Gott geradezu in mehreren eindrücklichen Bilder diesen Sachverhalt bestätigt: Aus dem blutroten Sünder wird der schneeweiße Gläubige. Er soll aus seiner tiefen Sünde weiß werden wie weiße Wolle. Und diese Umwandlung kann nur Gott vornehmen. Bibelworte bestätigt das:
Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch. (Hesekiel 36,26)
Auch dieses Bild vom neuen Herzen zeigt deutlich, dass es Gott um eine grundsätzliche Umwandlung geht. Und weitere Bibelworte bestätigt das:
Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen, und auch Könige sollen von dir kommen.(1. Mose 17, 6)

Wenn man die wahre Bedeutung dieses Wortes erfassen will, muss man sich ins Gedächtnis rufen, dass es ja dem Volk Israel gesagt ist. Israel, vor der Erwählung Gottes ein unbedeutendes Volk. Ohne jede politische und religiöse Bedeutung
Aber Gott vollzieht hier eine grundsätzliche Umwandlung. Aus dem unbedeutenden Volk wird das Volk Gottes, von ihm geliebt, das er beschützt wie seinen Augapfel sagt die Bibel. Ein Volk, das durch die Jahrhunderte und Jahrtausende sich bewährt hat und nicht untergeht. Von keinem biblischen Volk gibt es heute noch Nachkommen. Von den Hethitern nicht, von den Moabitern nicht, den Philistern nicht und wie sie alle heißen mögen, alle sind vergangen. Aber das Volk Gottes, angefeindet, gefangen gesetzt, verfolgt, vertrieben und von Ausrottung bedroht. Und gerade dieses Volk hat überlebt und Gottes Volk ist wieder in seinem angestammten Land. Ein Wunder Gottes. Solch eine gewaltige Umwandlung vom unbedeutenden jüdischen Land zu einem Volk von Weltbedeutung. So ist und das kann Gott.
Aber, werden wir vielleicht zu Recht sagen, dass sind alles Aussagen, die Israel betreffen. Aber wahrscheinlich ist keiner von denen, die dieses Ausführungen hören oder lesen, Jude. Und damit trifft das dann ja auch nicht auf uns zu. Stimmt, und auch wieder nicht. Denn Gott hat sich in Jesus ein neues Volk erwählt. Nicht, dass das Volk der Juden keine zentrale Bedeutung mehr hätte. Das nicht. Ein Ausleger schreibt dazu, dass Jesus sich ein neues Volk zum Eigentum erwählt hat: seine Jünger. Aber nicht so erwählt hat, dass dem Volk Israel sein Erwähltsein abgesprochen würde, sondern das das neue Volk, erwählt von Jesus, in das alte Gottesvolk eingegliedert ist.
Auf jeden Fall sagt die Bibel, dass Jesus sich ein Volk zum Eigentum erwählt hat, so dass es jetzt sein Volk ist. Und in dieses Jesus-Volk werden alle eingegliedert, die an Jesus glauben. Und das Entscheidende: Alles, was wir an Positiven vom Verhältnis Gottes für Israel herausgefunden haben, gilt nun auch für das neue Gottesvolk. Dieses neue Gottesvolk zu schaffen hat Jesus alles gekostet. Im Titusbrief heißt es deshalb ja auch, dass Jesus sich selbst für sein Volk dahingegeben hat.
(Jesus) der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken (Titus 2, 14)
Aber dieses neue Volk Gottes ist nicht nur von Jesus erwählt worden, sondern er hat dieses neue Volk erkauft. Im Petrusbrief wird das ganz deutlich ausgesagt. Da heißt es:
Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. (1. Petrus 1, 18 + 19)
Jesus hat also sein Blut fließen lassen müssen um uns zu erretten. Denn durch die Sünde waren wir alle unter die Herrschaft des Teufel geraten.
Die Bibel sagt, wer Sünde tut, der ist Knecht, Sklave des Teufels. Dass ist ein geistliches Gesetz. Wenn man aber Sklave ist, dann hat der Herr, an dem man versklavt ist, eben Eigentumsrechte an den Betreffenden. Und natürlich gibt er nicht umsonst einen Sklaven frei. Er muss losgekauft werden. In unserem Fall, - wo Jesus eine ganze Menschheit potentiell loskaufen musste – denn er will ja das allen Menschen geholfen wird, durch die Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch – war der Preis sehr hoch. Jesus musste mit seinem Blut uns loskaufen. Deshalb starb er am Kreuz von Golgatha
Wir wollen immer bedenken, Jesus starb nicht am Kreuz weil er durch seine provokante Verkündigung den Zorn der Regierung auf sich gezogen hatte. Das war nur der äußere Anlass. Dass Jesus sterben musste, war einzig und alleine unsere Schuld. Denn wir waren versklavt an Satan. Begreifen wir, was für eine Liebe das sein muss? Und wie wir schon erwähnt haben, ging Jesus diesen Weg obwohl er wusste, das nicht eine ganze Menschheit dieses Opfer anerkennen würde.
Sondern bis heute leugnen und verspotten und verhöhnen eine große Anzahl von Menschen diesen Gottessohn. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf, heißt es im Johannes Evangelium. Und im Römerbrief stellt Paulus klar: Jesus starb für unas, als wir noch Sünder waren.
Aber nun hat Jesus sich mit denen, die ihre Sünden bereut und Jesus um Vergebung gebeten haben, sein neues Volk gebildet. Aber was sind das für „Volksgenossen?“ Es sind begnadigte Sünder, aber eben immer noch Sünder. Aber hören wir einmal, was Petrus darüber schreibt:
Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. (1. Petrus 2, 9)
Das sollte uns doch erstaunen, denn hier wird gesagt, dass Jesus sich ein „heiliges“ Volk zubereitet hat. Aber wer von uns ist ist schon heilig? Und in diesem Zusammenhang kommen wir wieder auf die Chemie zu sprechen. Ist es im Materiellen schon möglich, dass etwas Minderwertiges zu etwas Wertvollen umgewandelt wird, wie viel mehr sollte das bei Gott, in Jesus, nicht erst recht möglich sein. Lesen wir von diesem Gedanken aus die Bibel, stellen wir fest, dass Gott wirklich der große Umwandler ein „geistlicher Chemiker“ ist.
Wir haben gelesen: Ihr seid das Heilige Volk. Das heißt durch Jesus werden
aus Sünder = Heilige
aus Feinde = Freunde Jesu
aus Verworfene = Auserwählte des Herrn
aus Sklaven des Teufel = Kinder Gottes
aus Gefangene = Freie
aus Gottlose = Gottes Tempel
aus Unwürdige = königliche Priester
aus Unreinen = Reine
aus Ungerechte = Gerechte
Das ist sicher ein ein beeindruckender „Ihr seid“ Katalog. Auf diesem Hintergrund sagen wir wirklich nicht zu viel, wenn wir feststellen, dass Jesus wirklich der große Umwandler ist, der sinn- und nutzloses Leben in ein Leben in göttlicher Qualität umwandelt. Aber es gibt da ein weiteres Problem. Schauen wir uns noch einmal den Bibevers aus dem Titusbrief an. Da heißt es:
(Jesus) der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken (Titus 2, 14)
Aus dem ersten Teil geht hervor, was Jesus für uns getan hat und zu was er uns berufen hat. Aber das sind alles Dinge, die wir nur nach dem Recht haben. Das heißt, Jesus hat uns uns rechtlich in den Stand gesetzt in alle den Dingen, die wir unter dem „Ihr seid“ zusammengetragen haben. Wir sind wirklich nach göttlichem Recht zum Beispiel Kinder Gottes. Aber, so haben wir schon an anderer Stelle gefragt: sind wir das alles dann auch nach dem Zustand? Der Unterschied zwischen 'Stand' und 'Zustand' ist vielleicht schnell erklärt an folgenden Beispiel:
Wenn ein Brautpaar vor dem Standesbeamten „ja“ zueinander sagt, sind sie nach geltendem Recht Eheleute mit allen Rechten und Pflichten. Sie sind also in den Stand der Ehe erhoben. Aber sind sie das auch von ihrem Zustand her?
Ist nun z. B. der Ehemann schon deshalb ein guter Ehemann, weil er in den Stand eines Ehemanns erhoben wurde? Keineswegs. Sein Zustand als Ehemann kann u. U. Sehr mangelhaft sein und es wird sicher einiges kosten, bis er alles das gelernt und erfahren hat, was zu einem guten Ehenmann gehört. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Frau.
Das gleiche Problem gilt auch im Geistlichen. Im Titusbrief haben wir im 2. Teil gelesen, dass die Angehörigen des Jesus-Volkes eifrig sein sollen zu guten Werken. Unsere normale menschliche Veranlagung ist aber nicht so, dass wir vorrangig dazu neigen, gute Werke zu tun. Unsere alte sogenannte Adams Natur kommt da leider immer wieder zum Durchbruch. Und sehr oft tun wir nicht das Gute, sondern das, was Jesus nicht gefällt. Wir sind dann alles andere als heilig. Ein unheiliges Volk aber kann Jesus sich nicht leisten. Da käme er in seiner Regierung bald an das Ende. Deshalb hat Jesus eine Umwandlung ungeheuren Ausmaßes mit denen beschlossen, die an ihn glauben. Wie das gemeint ist, dazu lassen wir am Besten die Bibel selbst sprechen. Da heißt es in der Apostelgeschichte über Jesu Jünger:
Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.(Apostelgeschichte 1, 8)
Wir wissen: Jesus hat seinen Jüngern die Weltevangelisation aufgetragen, als er ihnen gebot: Gehet hin in alle Welt... Dazu braucht man mehr als menschliche Kraft und Intelligenz. Dazu braucht man überirdische Kraft. Und genau diese Kraft vermittelt Jesu seinen Jüngern. Wie äußerst sich nun diese Kraft Zuteilung? Jesus gibt sich nicht damit zufrieden, das seine Jünger ein bisschen verändert werden. Nein, es soll, – um es im unseren Chemie Beispiel zu sagen - ein ganz neues und wertvolles Produkt entstehen. Auch hier fragen wir wieder am Besten die Bibel, wie das gemeint ist. Wir lesen:
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5 , 17)
Nun begreifen wir, wie alle diese „Ihr seid“ Zusagen möglich werden. Jesus schafft den neuen Menschen. Und die Kraft des Geistes macht es nun möglich, dass wir als Christ mehr und mehr der Sünde absterben und in unserem Denken und Handeln Jesus ähnlich werden und somit gute Zeugen von seiner Kraft und Liebe sein können.

Die Bibel spricht hier mit Recht von der Wiedergeburt. Und dieser neue Mensch ist erst in der Lage, wirklich Reich Gottes zu bauen. Ja, erst durch die Wiedergeburt wird er im umfassenden Sinn Kind Gottes, das ein Recht hat, einmal seine Ewigkeit im Himmel in der Gegenwart Gottes zu verbringen.
Die Wiedergeburt ist deshalb nicht so etwas wie ein Sahnehäubchen zusätzlich zum Christsein, sondern unbedingte Voraussetzung für ein Christenleben. So lesen wir in Johannes 3. 3:
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen

Und so ausgerüstet sendet Jesus seine Jünger in den Evangelisationkampf, der sich nicht gegen Menschen richtet, sondern gegen Fürsten und Gewalten, die in dieser Luft herrschen wie die Bibel das sagt, und denen in gewaltloser Weise - im Gegensatz zu anderen Religion - Menschen aus Sünde und Tod entrissen werden. Und dass dieses Konzept stimmt, hat sich ja dadurch bewiesen, dass ich und hoffentlich auch Du, zum Glauben an Jesus gekommen sind und mit uns fast 2 Milliarden Menschen in dieser Welt. Halleluja Jesus! Bleibt zum Schluss eine Frage an alle, die diese Ausarbeitung hören oder lesen. Wo findest du dich wieder? Ist deine Situation in dem „Ihr seid“ Katalog zu finden?
Bist du, Kind Gottes, geheiligt in Jesus und was die Bibel in diesem Zusammenhang noch alles sagt? Wenn das auf dich zutrifft, können wir nur Halleluja sagen, denn das bedeutet ja: Gott sei gepriesen.
Aber wir sollten uns dann auch die zweite Frage gefallen lassen: Bist du wiedergeboren, hast du den Heiligen Geist empfangen? Wenn darin Zweifel bestehen, können diese sehr schnell ausgeräumt werden. Wir bitten Gott, den heiligen Geist zu senden. Denn Jesus möchte ein heilges und geisterfülltes Volk. Darum hat er den Empfang des Heiligen Geistes so einfach gemacht. Die Bibel sagt dazu in Lukas 11, 13:
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!
Es besteht kein Zweifel, dass dieses Gebet erhört wird, denn Gott hat es ja selbst so angeordnet.
Zum Schluss wollen wir noch auf einen besondern Umstand aufmerksam machen. Jesus möchte, dass wir an dieser grandiosen Erneuerung- und Umwandlungsaktion mitwirken. Wir haben schon daran erinnert, das Jesus gesagt hat:
Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. (Markus 16, 15)
Gott hat mir aufs Herz gelegt, in diesem Zusammenhang immer wieder auf einen besonderen Umstand hinzuweisen. Und so bemühe ich mich seit Jahren, einen Merkspruch weiterzugeben, weil er so ungemein wichtig ist. Seitdem bemühe ich mich, ihn in möglichst jeder Predigt zu verwenden, Ich will es auch heute tun. Er lautet:
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Jesus sendet nicht seine Engel in diese Welt um das Evangelium zu verkünden. Er kommt auch nicht selber um das zu tun, sondern er hat nur uns, seine Jünger beauftragt, die Frohe Botschaft weiterzusagen. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand. Welch hohe Verantwortung hat Jesus uns da auferlegt. Aber welch ein großes Vertrauen setzt er damit auch in uns.
.
Lassen wir uns in der Kraft des Heiligen Geistes gebrauchen zu diesem Dienst. Damit wir dazu fähig werden hat der große „göttliche Chemiker“ uns zubereitet.
Danke Jesus
Amen

Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de

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