Menschen,
die an der Krippe standen
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Man mag es glauben oder nicht, akzeptieren oder nicht, es ist einfach eine Tatsache: Weihnachten ist nicht nur ein bedeutendes Fest für die gläubige Christenheit, sondern das zentrale Ereignis in der Geschichte unseres Planeten überhaupt.
Grundsätzlich wird das ja auch allgemein akzeptiert, was sich zumindest darin zeigt, dass unsere Zeitrechnung auch heute noch nach diesem Ereignis bestimmt wird. So heißt es immer noch: X oder Y Jahre vor oder nach Christi Geburt.
Worin
besteht nun das Besondere dieses Ereignisses? Die Bibel sagt das in
der Schilderung des Weihnacht-Geschehens im Lukas Evangelium einfach,
klar und deutlich. Die Engel verkündigen es:
Euch ist
heute der Heiland geboren
und das ist eine Freude, wie es in der Weihnachtsbotschaft der Engel weiter heißt:
Die a l l e m Volk widerfahren wird!
Also ein wirklich weltgeschichtliches Ereignis. Denn dieser 'Heiland' ist ja kein anderer als Jesus, der als Sohn Gottes bezeugt wird und dem königliche Ehren zu Teil werden sollen..
Aufgrund dieses wichtigen Ereignisses sollte man annehmen, dass Gott den Geburtstag seines Sohnes entsprechend spektakulär bekannt machen würde und die Honorationen aus Politik, Wirtschaft und Religion einladen würde. Natürlich in königliche Gemächer. Aber, wie wir wissen, ist dem nicht so. Ganz im Gegenteil. Die Geburt Jesu geschieht vollkommen unspektakulär in einem Stall oder in einer Grotte, fern der Heimatstadt von Maria und Josef. Und da, wo es etwas Aussergewöhnlich zugeht, wie bei der Erscheinung der Engel bei den Hirten, ist es keine weltweite Demonstration an eine ungläubige Welt, sondern nur ein äußerst begrenztes regionales Ereignis an einige unbedeutende Menschen.
Warum macht Gott das so? Ich meine, dass es grundsätzlich nur einen Grund dafür geben kann: Gott hat es einfach nicht nötig, sich durch ein spektakuläres Ereignis in Szene zu setzen. Er wird in der konkreten Situation, grade auch durch seinen Sohn Jesus Christus beweisen, dass er der Allmächtige Gott ist.
Weltliche Herrscher haben immer wieder durch großartige Feiern und Versprechen zu beweisen versucht, dass sie die Großen und Einmaligen sind, die endlich das Glück des Volkes herbeiführen werden. Was aus allen diesen Versprechen geworden ist, weiß Gott und auch das Volk nur zu genau. Aber dann, so würde ein unvoreingenommener Mensch denken, wird er, wie wir schon erwähnt haben, wenigstens Bedeutende Personen mit der Geburt Jesu in Verbindung gebracht haben. Ja, das hat er, aber in ganz anderer Bedeutung von wichtig und bedeutend, als wir das im allgemeinen sehen. Aber gerade diese Menschen, die an der Krippe standen, geben ja schon einen Hinweis darauf, in welcher Art der Herr durch seinen Sohn Jesus wirken will.
In Menschen,
die an der Krippe standen zeigt er uns keine Berühmtheiten
oder Genies, sondern Menschen, die durch ihre ganz spezielle,
geistliche Verhaltensweise uns Vorbild im Glauben sein können.
Deshalb denke ich, kann es von Segen sein, diese Personen, die an
der Krippe standen, näher zu betrachten.
Es ist ja keine
Heerschar von Personen, sondern, wie man so sagt, gerade mal eine
Handvoll. Da sind zu nennen:
Maria, die Mutter Jesu
Josef, ihr Mann
die Hirten auf dem Felde
die Weisen aus dem Morgenland.
Betrachten wir znächst:
Maria, die Mutter Jesu
Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. (Lukas 1, 30+31)
Maria, sie ist ja von denen, die an der Krippe standen, die zentrale Figur. Wir müssen aber zugeben, dass wir nur wenig über Maria wissen. Wo kam sie her, wie alt war sie usw. Aber an sachlichen Wissen über die Frau Maria ist uns auch nicht so sehr gelegen. Uns geht es um ihren Charakter, um ihre Einstellung zu Gott, kurz: um ihren Glauben. Und darüber sagt uns Gottes Wort einiges und manches können wir aufgrund ihres Handelns folgern.
Bekannt ist uns, dass Maria eine junge Israelische Frau war. Jungfrau war sie im doppelten Sinne des Wortes: sie war jung an Jahren, wahrscheinlich mehr ein Mädchen als eine Frau, und sie war Jungfrau in Bezug auf ihren Kontakt zu Männneer. Sie selber sagt ja ausdrücklich, dass sie von keinem Manne weiß.
«Wie kann das geschehen?» fragte Maria den Engel. «Ich bin doch gar nicht verheiratet.» (Lukas 1, 34),
heißt es in einer modernen Übersetzung
Versetzen wir uns einmal in ihre Situation. Ein junges, frommes, unerfahrenes Mädchen mit gutem Ruf, verlobt mit einem aufrichtigen Mann, das ein normales, gutes, glückliches Leben in bürgerlicher Umgebung zu erwarten hatte. Zu ihr kommt ein Engel des Herrn und macht ihr, sehen wir es einmal nüchtern, ein unmögliches Angebot. Sie soll ein Kind gebären, das sie ohne einen Mann, auf eine, für jeden normal denkenden Menschen unglaubwürdige Art und Weise empfangen soll. Ein Kind, von Gott im Heiligen Geist gezeugt, das der Sohn Gottes selbst sein soll.
Wer würde ihr das glauben? Selbst Josef, ihr Verlobter, glaubt ihr erst nach einer göttlichen Offenbarung. Und diese einfache Frau hat auf das Ansinnen Gottes keine andere Frage als die: Wie soll das geschehen? Und antwortet dann, nachdem der Engel ihr offenbart hat, dass es durch den Heiligen Geist geschehen soll, ohne Zögern, fast spontan: "Mir geschehe, wie du gesagt hast". Normal ist das für eine junges Mädchen in dieser Situation nicht. Erwarten würde man, dass sie sich eine Bedenkzeit erbeten hätte. Schließlich hätte sie ihren Verlobten fragen sollen, er ist an der ganzen Sache ja nicht unmaßgeblich beteiligt. Auch ihre Eltern und vielleicht auch einen Rabbi, hätte sie zu Rate ziehen sollen. Aber das tat sie nicht.
Worauf läßt das schließen? Sicher darauf, dass sie eine selbstbewusste, entscheidungsfreudige junge Frau war. Mehr noch sagt ihre Handlungsweise aber aus, dass sie ein außergewöhnliches Vertrauen in Gottes Wort gehabt hat. So schwer und unmöglich ihre Situation auch schien, für sie war offensichtlich klar: Wenn das, was mir geschehn soll, der Wille Gottes ist, dann ist es auf jeden Fall das Beste, das mir passieren kann.
Aber, werden wir vielleicht vermuten, sie wird doch eine Verheißung Gottes bekommen haben. Ja, später, als sie ihr Kind im Tempel nach jüdischer Sitte darstellt, gibt der Prophet Simeon ihr die Verheißung: "Durch deine Seele wird ein Schwert dringen". Maria trifft eine Entscheidung gegen ein normales, glückliches Leben, und entscheidet sich für ein Leben in Angst und Leid. Wir denken an die Flucht nach Ägypten und was sie mitgemacht haben muss, als Jesus am Kreuz hing. Aber anders ausgedrückt: sie entschied sich für ein Leben im Willen Gottes. Was wäre mit Gottes Heilsplan geworden, hätte Maria nein gesagt? Hätte Gott eine andere Frau gefunden? Die Bibel lehrt uns, dass es Gott nie leicht gefallen ist, Menschen zu finden, die bedingungslos bereit waren, sich ganz seinem Willen zu unterstellen. Mose fühlte sich nicht begabt genug, Jona fand Gottes Plan gar nicht gut und Propheten hatten oft Bedenken. Und Jesus klagt über fehlende Helfer in der Ernte.
Wie oft mag Gott in unseren Tagen ausschauen nach Männern und Frauen, die bereit sind, ein Leben nicht nach eigenen Vorstellungen zu führen, sondern nach dem Willen Gottes, auch, wenn das Opfer kostet und es das normale Leben total umkrempelt. Würde Gott öfter solche Menschen finden, in den Gemeinden und Kirchen würde es anders aussehen. Wie oft scheitern selbst kleine Dienste in der Gemeinde, die nur geringe Einschränkungen mit sich bringen, weil niemand bereit ist, das auf sich zu nehmen. Wir werden sicher auch hier fragen, wie konnte Maria so schnell diese für sie so schwerwiegende Entscheidung treffen? Gut, sie hatte eine Engelserscheinung, eine außergewöhnliche Gottes Offenbarung. Aber wir haben dürfen davon ausgehen, dass das in keinem Fall die ausschlaggebende Rolle gespielt haben kann. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie eine außergewöhnliche Liebe zu ihrem Gott gehabt haben muss. Außergewöhnliche Liebe befähigt auch zu außergewöhnlichen Taten. Dafür ist uns unser Herr Jesus, der nur aus reiner Liebe zu uns an das Kreuz gegangen ist, das beste Vorbild!
Fragen wir uns doch
jetzt, da wir gewissermaßen auch an der Krippe stehen: Wie
würde ich antworten, wenn Jesus eine Forderung an mich stellen
würde, die mein ganzes Leben umkrempeln könnte?
(Noch
rasch in Klammern gesagt: Maria war eine bewunderungswürdige und
hoch akzeptable Frau. Aber alles was darüber hinaus geht, wäre
bestimmt einer nicht Recht gewesen: Maria)
Josef,
der Mann der Maria
Wenn wir uns mit Josef, dem
Mann der Maria und Jesu Pflegevater befassen, müssen wir zuvor
das gleiche feststellen, wie bei Maria: Wir wissen sehr wenig über
ihn als Person. Eigentlich nur soviel, dass sein Stammbaum auf den
König David zurückgeht und er von Beruf Zimmermann war.
Etliche Bibel Übersetzer sind der Meinung, dass statt Zimmermann
die Bezeichnung Baumeister angebrachter wäre. Dass er ein
gläubiger Israelit war, braucht wohl kaum erwähnt zu
werden.
Man nimmt an, dass er früh verstorben ist, weil er
in den Evangelien nicht mehr erwähnt wird. Indirekt zum letzten
Mal bei dem Vorkommnis, das in der Bibel überschrieben ist mit
dem Satz:
"Der
zwölfjährige Jesus im Tempel." Hier wird ganz klar
erwähnt, dass nicht nur Maria, sondern Jesu Eltern ihn suchten,
was natürlich Josef einschließt.
Aber obwohl wir so
wenig über die Person Josef wissen, können wir, wie bei
Maria, aus seinem Handeln wichtige Schlüsse über seine
geistliche Haltung, über seinen Glauben, ziehen.
Aber obwohl
das Neue Testament so wenig über Josef berichtet, wird von ihn
gesagt, dass er ein gerechter Mann war. Andere übersetzen hier,
dass er ein 'frommer' Mann war. Fromm sein hat in der Bibel die
Bedeutung, dass die Person nützlich für das Reich Gottes
ist. Und nützlich war Josef wohl im wahrsten Sinne der Wortes
für Gott. Es war, rein menschlich einmal gedacht, sicher eine
schwere Wahl für Gott, eine Menschen- Mutter für den
göttlichen Menschsohn Jesus zu finden. Aber auch wenn der Geist
Gottes das Kind zeugte, müsste es einen irdischen Vater
haben.
Gott musste also einen Mann finden, der bereit und fromm
genug war, diese Zumutung Gottes anzunehmen, die ihm nichts anderes
als Schwierigkeiten und Kummer und Sorgen gebracht haben dürfte.
Nun kann man sicher verstehen, das bei Berufung in ein wichtiges
geistliches Amt jemand, wenn auch mit Zögern, letztlich zu solch
einen Dienst bereit ist. Denn das bringt ja in der Regel auch Ruhm,
Macht und Ehre.
Aber Josef wurde nicht berufen, das Volk Israel zu
führen, wie ein Mose. Er wurde auch nicht, wie der Hirtenjunge
David, zum König erwählt. Was war denn seine Berufen und
Aufgabe? Nun, mal ganz nüchtern betrachtet, war es nichts
anderes, als ein guter und treuer Ehemann und Vater zu sein. Wahrlich
nichts Besonderes. Und doch so wichtig in Gottes Plan. Was wäre
aus Weihnachten und der Heiligen Familie geworden ohne Josef?
In
Hollywood wird in jedem Jahr der sogenannte "Oskar"
verliehen, für besondere Leistungen eines Schauspielers. Da gibt
es natürlich die Auszeichnung für den besten
Hauptdarsteller. Aber es gibt auch einen "Oskar" für
den besten Nebendarsteller. Solch eine Nebenrolle ist nur ein
geringer Teil des Films, aber grade da ist es wichtig, einen guten
Darsteller zu haben, oft lebt ein Film entscheidend von dieser
Nebenrolle.
Wenn es im geistlichen so etwas wie eine Auszeichnung
für die beste Nebenrolle gäbe, im Reich Gottes, wäre
sicherlich Josef der erste Kandidat.
Hier wollen wir einmal uns
selbst die Frage stellen: Was erwarten wir, wenn wir gläubig
sind und unser Leben unter die Führung des Geistes stellen. Ist
es so, dass wir, bewusst oder unbewusst, dazu neigen, wenn schon eine
Aufgabe, dann eine bedeutende?
Von einem jungen Mann wird
berichtet, dass er einmal gebetet haben soll: Lieber Gott, ich
will gerne in deinem Reich arbeiten. Aber wenn es geht, in leitender
Stellug:
Dasollten
wir lieber an Josef denken. Vielleicht möchte Jesus nichts
anders von dir, als ein treuer Vater und Ehemann zu sein, der treu
seinen Beruf ausübt und in guten und schweren Tagen für
seine Familie da ist oder für einen kleinen Dienst in der
Gemeinde. Das gleiche gilt natürlich sinngemäß für
die Frau. Wir alle wissen, das gerade heute neu die Frage brennend
gestellt wird: Wie beleben wir wieder die Familie. Z.B Karriere und
Erfolg oder "nur" Ehefrau und Mutter. Ich denke, Maria und
Josef können hier wegweisend sein.
Die
Hirten auf dem Felde
Und es waren Hirten
in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten
des Nachts ihre Herde. Und
der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn
leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel
sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige
euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; Euch ist
heute der Heiland geboren
Was ist an dem Verhalten der Hirten so Besonders, dass es sich lohnt, darüber noch einmal nachzudenken? Nun, sie haben auf die Weisung der Engel hin das Jesus Kind im Stall an der Krippe besucht. Das war sicher, neutral gesehen, keine besondere Leistung. Aber wenn wir genauer untersuchen, was sie getan haben, fällt uns auf, dass ihr Besuch an der Krippe sie in ungewöhnlicher Weise beeinflusst haben muss, sie inspiriert hat zu einem Verhalten, das uns schon Vorbild sein dürfte. Nun, wir haben gemerkt, dass in der Bibel das eigentliche Merkmal bedeutender Menschen nicht große Taten sind, sondern im Gegenteil, es waren oft Menschen mit nicht gerade den besten Voraussetzungen, die oft ihren bescheidenen aber auch entscheidenden Teil zum Bau des Reiches Gottes, zur Verbreitung der frohen Botschaft, beigetragen haben. Wir kennen alle die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 ff.. Deshalb wollen wir nur das betrachten, was die Hirten im Glauben taten. Es heißt von ihnen:
... sie breiteten das Wort aus, welches ihnen von dem Kinde gesagt war, und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.
Nun kann man sagen, die Hirten hatten es gut, sie hatten ein übernatürliches Erlebnis. Engel waren ihnen erschienen! Wenn ich solch eine überirdische Botschaft bekäme, denken wir vielleicht, könnte ich gut glauben und Zeugnis geben. Wirklich? Bezeichnenderweise heißt es aber von den Hirten nicht, dass sie von der himmlischen Erscheinung berichteten, sondern dass sie "die Worte, die ihnen von dem Kinde gesagt worden waren," weitergaben. Und die lauteten: Euch ist heute der Heiland geboren! Und das, nachdem sie aufgrund der Engelsbotschaft das Kind und Maria und Josef gesehen hatten. Was gab es da zu sehen? In der biblischen Botschaft heißt es:
Und sie fanden beide, Maria und Josef und das Kind in einer Krippe liegen.
In einer Krippe! Was hätten wir aufgrund solch einer überirdischen Botschaft erwartet? Wären uns nicht Zweifel gekommen, wenn wir nur ein Kind in einem Stall, in einer Krippe gefunden hätten? Eine Botschaft durch Engelmund und dann das: zwei gewöhnliche Menschen, denen man die Strapazen der Reise ansah, dazu ein Kind, in der Krippe, im Futtertrog, ohne Heiligenschein aber wahrscheinlich mit nassen Windeln. Aber das alles ficht diese Leute nicht an. Etwas ganz Entscheidendes können wir von ihnen lernen: Sie glauben der göttlichen Botschaft mehr, als dem Augenschein! Dieses Kind musste der Heiland der Welt sein, nicht, weil man es an äußeren Gebärden erkannt hätte, sondern weil Gott es hatte verkünden lassen! Und so gehen sie hin und verkünden:
Euch ist heute der Heiland geboren.
Meine Lieben, so können wir mit Recht sagen:
Die Hirten aus der Weihnachtsnacht waren die ersten Evangelisten der neutestamentlichen Zeit. Denn sie verkündigen genau das, was die Botschaft des ganzen Neuen Testamentes ist:
Christ, der Retter, ist da!!
Meine Lieben, das Reich Gottes kommt oft so unscheinbar zu uns. Die Kraft Gottes ist oft so wenig zu spüren, und dann glauben wir dem Augenschein mehr als der göttlichen Botschaft, die zwar nicht durch Engelmund, aber doch auf wunderbare Weise zu uns kam: In dem Buch der Bücher, in Gottes Wort, in der Bibel. Glauben wir der Bibel mehr, als allen anderen klugen Reden? Selbst dann, wenn nicht alles so wunderbar zugeht wie es dort oft beschrieben wird? Halten wir daran fest, dass die Welt einen Heiland braucht trotz, oder gerade wegen Arbeitslosigkeit, Kriegen, Krankheiten und mancherlei Not? Dann können wir erleben, dass selbst aussichtslos erscheinende Dinge Wirklichkeit werden.
Ich hoffe, dass wir durch diese kleinen Beispiele ermuntert wurden, mutiger im Glauben zu sein. Dass auch wir dem Worte Gottes mehr glauben als dem Augenschein. Wir werden gute Erfahrungen damit machen. Von den Hirten heißt es nicht, dass sie aufgrund ihrer Botschaft verlacht, verspottet oder nicht ernst genommen wurden, sondern es heißt: .
..sie breiteten das Wort aus, welches ihnen von dem Kinde gesagt war, und alle, vor die das Wort kam, wunderten sich der Rede ... und die Hirten kehrten um und priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten.
Vielleicht
haben wir als Christen oft deshalb so wenig Freude, weil wir "das
Wort nicht ausbreiten," von dem, was wir gesehen und gehört
haben. Vielleicht hat die heutige Predigt uns Mut gemacht zu einem:
Das kann ich auch. Nicht die gleichen Dinge zu tun, aber im gleichen
Glauben. Wahrscheinlich wird unser Handeln in keinem Bericht erwähnt,
in keinem Buch festgehalten werden, wir werden wohl auch nicht als
Glaubenshelden in die Kirchengeschichte eingehen, aber wenn die
himmlischen Bücher aufgetan werden, wo alle Werke verzeichnet
sind, dort wird es gefunden werden!
Wenn wir dann vor Gott,
dem Herrn stehen werden, um uns zu verantworten, wird Jesus da sein.
Und der Herr Jesus wird vor seinem Vater bezeugen: Dies ist einer,
der zu mir gehört, der durch mein Blut erlöst ist, der mich
bekannt hat vor den Menschen. Und der Vater-Gott wird sich zu uns
bekennen und uns hineinnehmen in die himmlische Herrlichkeit. Dass
wir miteinander diesen wunderbaren Augenblick erleben, wünsche
ich uns allen von ganzen Herzen.
Die Weisen aus dem Morgenland
Der
Stern, den sie - die Weisen aus dem Morgenland - gesehen hatten, ging
vor ihnen her, bis er kam und stand oben über, wo das Kindlein
war. Und da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen
in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und
fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und
schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. (Matthäus 2. 9 -
11)
Die
sogenannten Weisen aus dem Morgenland kommen zum Jesuskind und
bringen ihm wertvolle Geschenke.
Ist das auch für uns
obligatorisch, zu Weihnachten etwas zu schenken? Ich könnte mir
denken, dass manch einer hier gerne sofort Protest anmelden möchte:
Weihnachten soll doch mehr als ein Fest der Geschenke
sein! Leiden wir als Christen nicht gerade darunter, dass es oft nur
noch um Geschenke geht?
Natürlich weiß ich um den
Missbrauch, der manchmal hier in unserem westlichen Lebensbereich mit
den Geschenken an diesem schönen Feiertag getrieben wird. Und
dennoch müssen wir es im guten biblischen Sinne sagen:
Weihnachten, das Fest der Geschenke! Warum? Weil Gott uns an diesem
Tag das größte Geschenk gemacht hat, dass denkbar ist: Er
gab seinen eigenen Sohn, Jesus, in diese Welt! Und Menschen, die
begriffen hatten, was Gott hier getan hat, griffen diesen Gedanken
auf und kamen zu dem Kind mit Geschenken! Das wird ganz klar in
unserem weihnachtlichen Bibeltext berichtet. Die Weisen, Männer
aus dem Morgenland, also von Osten her, aus dem Orient, suchen das
Kind, finden es und beschenken es mit Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Nun
könnte man denken, eine nette Geste von diesen Leuten, Geschenke
mitzubringen. Aber wer die Bibel gut kennt weiß, dass solche
Ereignisse ihre eigene Symbolik haben. Wenn man jemanden Geschenke
macht, drückt man damit seine Achtung und seine Liebe aus. Die
Geschenke, die die Weisen bringen, sind Gold, Weihrauch uns Myrrhe.
Alles sind besonders wertvolle und in diesem Falle auch teure
Geschenke. Und dass das nicht nur aus Höflichkeit geschah,
erkennen wir zweifellos daran dass sie es nicht bei diesen Geschenken
belassen, sondern ihre Ehrerbietung und Achtung dem neuen König
gegenüber dadurch zeigen, das es von ihnen heißt:
Die
Weisen gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner
Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre
Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.
(Matthäus 2, 3)
Vielleicht
ein paar Gedanken zu den Weisen selbst. Zweifellos waren sie aus
einem fremden Land, sie kamen aus dem Osten, wahrscheinlich aus
Persien. Man nimmt an, dass es Gelehrte oder Priester aus diesem Land
waren, die auch naturwissenschaftlich gebildet waren und obendrein
göttlich inspiriert gewesen sein mussten, denn sie fallen vor
dem Kind nieder und beteten es an. Und Gott selbst begegnet ihnen im
Traum, damit sie nicht ungewollt das Kind an den feindlich gesinnten
König Herodes verraten. Und hier finden wir auch einen ersten
interessanten Hinweis über Jesus, dem Kind in der Krippe.
Während es von den Israeliten heißt:
Er - Jesus -
kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf, (Joh. 1,
11)
kommen die Heiden und beten den von Gott gesandten
Retter an. Schon hier zeigt sich, dass dieses Kind nicht nur der
Retter Israels sein soll, sondern der Heiland der Welt! Auch
hier das Erstaunliche: Die Weisen erkennen das Jesuskind an, als
König der Welt, als Gottessohn, indem sie Jesus anbeten, obwohl
auch sie weder etwas Königliches noch Göttliches an dem
Kinde und Maria und Josef gefunden haben. Aber wer in ehrlichen
Fragen zu Gott kommt, erkennt, unabhängig vom äußeren,
was Göttlich ist. Das haben Zweifellos auch die Weisen
erfahren
So kommt auch uns heute, die wir am Weihnachtstag im
übertragenem Sinne an der Krippe stehen der Gedanke auf, dass
auch wir dem Jesuskind etwas schenken sollten, um damit unsere
Achtung und Liebe auszudrücken? Ich meine schon. Aber, werden
wir mit Recht sagen, was soll ich dem Herrn Jesus schon schenken.
Ich bin und habe nichts Wertvolles. Das stimmt. Darum schenke ihm
zuerst einmal deine Sünden. Denn dazu kam Jesus in die Welt,
dass er die Sünden der Welt tilgte am Kreuz. In dem Sinne, dass
wir ihn unsere Sünden "schenken" werden es seine
Sünden. Denn er wurde von Gott für uns zur Sünde
gemacht.
Deshalb
kann er deine Sünden, wenn du sie ihm übergeben hast,
tilgen. Und dann solltest du ihm noch etwas anderes "schenken":
Dein Leben!! Das soll heißen, dass du in Zukunft seinen Willen
tun und für ihn leben willst. Dass ist das schönste
Geschenk an Jesus.
Und dann passiert etwas sehr Eigenartiges:
Jesus beschenkt dich!! Er macht dich zu einem Kind Gottes. Wir hatten
davon gesprochen, dass Jesus in Israel nicht angenommen wurde. Dann
heißt es aber:
Er kam in sein Eigentum; und die
Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab
er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen
glauben.
Jesus beschenkt dich dann mit der
Gotteskindschaft. Hier begegnet uns ein biblisches Prinzip: Wer zu
Jesus kommt, steht unter seinem Schutz, wird von ihm geführt.
Gott wird sein Vater, wir seine Kinder. Wir wissen nicht genau, was
mit den Weisen geschehen ist, nur, dass sie in Ihre Heimat
zurückgekehrt sind. Aber geführt durch den Geist Gottes,
der ihnen sagt, nicht nach Herodes zurückzukehren. Wer sich vor
Jesus beugt und ihn anbetet, der bleibt nicht allein im Leben,
sondern erfährt seine Gegenwart und Führung.
Dass er
dazu in der Lage ist, hat er durch seine Auferstehung bewiesen. Denn
wer Gewalt hat über den Tod, hat auch Gewalt über alle
anderen Mächte.
Unsere
heutigen Recherchen haben ergeben, dass Gott zum Bau seines Reiches
keine Super-Menschen erwählt, sondern Menschen mit einem
tiefgegründeten Glauben, wie es Maria und Josef und die Hirten
waren. Letztlich also Menschen wie ich und du. Oder, wenn wir an die
Weisen denken, Menschen die sich einen einfachen Glauben bewahrt
haben und die ihre Weisheit nicht gebraucht haben um zu beweisen,
dass es keinen Gott gibt, wie es heute leider bei vielen sogenannten
Intellektuellen der Fall ist sondern die ihr Wissen
gebrauchten, um Gott zu suchen und zu finden.
Bleibt die Frage, ob
wir, - du und ich zu dieser Kategorie Menschen gehören,
die für Gott das tun, was Jesus uns vorgelebt hat. Er hat sich
bedingungslos in die Hand Gottes begeben, obwohl er wusste, dass das
nicht immer ein Wandern auf sonnigen Höhen sein wird, sondern
Opfer, Leiden und Tod. Aber er wusste auch, dass der Vater in
deshalb besonders liebt und ihm einen Namen gegeben hat, der über
alle Namen ist, weil er nicht nur in den Tod gegangen, sondern auch
auferstanden ist.
Solch einen Glauben und solch eine Opferbereitschaft wird Gott bei uns wohl nicht finden. Und ähnliche Opfer wird Gott von uns wohl auch nicht erwarten. Aber es wäre gut, wenn wir heute, wo wir im gewissen Sinne an der Krippe stehen, dass wir dem Herrn Jesus sagen, dass wir uns ihm ganz neu hingeben wollen, damit er uns gebrauchen kann nach des Vaters Willen. Und wenn das auch für uns nicht bedeuten mag, dass wir allezeit im Glück leben werden, wissen wir doch, dass wir in Gottes Vaterhand immer am besten aufgehoben sind, wie Jesus, der nur im Stall in einer Krippe lag und der dennoch voll unter dem Schutze seines Vaters stand.
(Auch
hier eine kleine Anmerkung für den Verkündiger. Die Weisen
sind wahrscheinlich nicht an der Krippe gestanden., nur im
übertragenen Sinne. Denn der Aufenthalt der Heiligen Familie im
Stall wird ja höchstens ein paar Tage gedauert haben. Dann wird
Josef sicher eine bessere Unterkunft gefunden haben. Und die Weisen
sind ja wohl auch nicht kurz nach dem Heiligen Abend gekommen,
sondern wohl später. Im Bibeltext heißt es dann auch an
dieser Stelle, dass die Weisen in das "Haus" gingen, wo sie
Jesus fanden, nicht im Stall und in der Krippe. Aber dennoch dürfen
wir sie sehen wie die, die an der Krippe standen, denn sie haben ja
das Kleinkind Jesu besucht.).
Im Dezember 2006, Predigt von Robert
Nowak, www.nowakpredigtbuch.de